Mötzingen investiert 2,5 Millionen Euro in Kinderkrippe

Neue Kinderkrippe in Mötzingen

Von Uwe Priestersbach

Neue Kinderkrippe in Mötzingen

Die neue Mötzinger Kinderkrippe „Spatzennest“ hat ihre Pforten geöffnet GB-Foto: Priestersbach

Der Neubau der Mötzinger Kinderkrippe „Spatzennest“ im Alemannenweg ist abgeschlossen – und alle Beteiligten sind stolz auf das gelungene Werk im Baugebiet Röte. Damit haben Verwaltung und Gemeinderat auf die steigenden Kinderzahlen in Mötzingen reagiert und 40 Krippenplätze geschaffen.  Rund 2,5 Millionen Euro hat die Kommune in dieses ehrgeizige Vorhaben investiert. „Das ist für Mötzingen natürlich ein Großprojekt und eine gewaltige Summe“, macht Bürgermeister Marcel Hagenlocher deutlich.

Doch gab es mit Blick auf den Rechtsanspruch der Eltern auf einen Krippenplatz für Kinder ab dem ersten vollendeten Lebensjahr keine andere Alternative. Bezuschusst wird der Neubau einer Kinderkrippe vom Land mit 250000 Euro. Was den RathausChef zum Hinweis veranlasst: „Das ist nun keine üppige Förderung.“

 Dafür rechnet man im Rathaus mit einer finanziellen Punktlandung. Eventuell bleibe man sogar unter den in der Kostenberechnung veranschlagten Baukosten von 2,5 Millionen Euro, nachdem einige der größeren Gewerke günstiger als ursprünglich angenommen abschließen. Vor diesem Hintergrund spricht Marcel Hagenlocher von einer „soliden Schätzung“ des Sindelfinger Architektenbüros Stuible und Schlichtig. Doch hatte man eben auch noch einen günstigen Zeitpunkt für die Ausschreibung der Gewerke erwischt.

 Mit Lob für die gute Arbeit der beteiligten Handwerker spart der Bürgermeister nicht, wenn er feststellt: „Wir sind mit der Qualität der Ausführung sehr zufrieden.“ Dabei kamen vorwiegend Firmen aus der Region zum Einsatz. Zum Erfolg trug daneben der Umstand bei, dass die Mötzinger Arbeitsgruppe Bildung und Betreuung von Anfang an mit an Bord war – ebenso das Krippenteam.   

Ende vergangenen Jahres waren die Bauarbeiten weitgehend fertiggestellt, und eigentlich war im April die Inbetriebnahme der Kinderkrippe vorgesehen. Doch dann kam Corona, worauf die Einrichtung erst Ende Mai mit einer Notbetreuung anfangen konnte. Derzeit läuft der Krippenbetrieb im „Spatzennest“ mit 28 Kindern von einem bis drei Jahren unter Pandemiebedingungen. An ein rauschendes Einweihungsfest ist da natürlich nicht zu denken, wobei Bürgermeister Marcel Hagenlocher betont: „Wir wollen einen Tag der offenen Tür machen, wenn es die Verhältnisse wieder zulassen.“

 Mit der neuen Kinderkrippe hat Mötzingen die Zahl seiner U3-Betreuungsplätze auf einen Schlag verdoppelt. So wurden in der neuen Betreuungseinrichtung 40 Plätze geschaffen, während bislang in den Kindergärten „Villa Sonnenschein“ und „Villa Kunterbunt“ je eine U3-Gruppe mit zehn Krippenplätzen zur Verfügung stand. Die neuen Räumlichkeiten im „Spatzennest“ bieten auf zwei Etagen eine Nutzfläche von 830 Quadratmetern für vier Gruppenräume, in denen 40 Kinder betreut werden können.

Die Gruppenräume verfügen über angegliederte Schlafräume, dazu kommen ein kleinkindgerechter Sanitärbereich mit Wickelmöglichkeit und eine Küchenzeile. Im Erdgeschoss befindet sich zudem die große Küche, von welcher aus das angelieferte Essen in die Gruppenräume verteilt wird. „Wir sind alle froh über die neue Einrichtung“, freut sich Krippenleiterin Manuela Kästner mit ihrem zehnköpfigen Team über die praktisch optimalen Arbeitsbedingungen. „Es ist schön hell und wir haben sehr viel Platz“, sagt Manuela Kästner. 

 Wie Bürgermeister Hagenlocher anmerkt, war es von Anfang an geplant, mit drei Gruppen zu starten, zumal die Nachfrage in den kommenden Jahren sicher steigen werde. Immerhin sollen in den kommenden Jahren gleich in der Nachbarschaft in den Baugebieten Röte II und Röte III insgesamt rund 150 neue Bauplätze entstehen. Vor diesem Hintergrund ist es für ihn schon eine spannende Frage, wie sich die Kinderzahlen in Mötzingen weiterentwickeln. Nach einigen Jahren mit rückläufigen Zahlen spüre man wieder einen starken Anstieg auf fast 50 Geburten im Jahr. Und die meisten Kinder kommen mittlerweile schon unter drei Jahren in den Kindergarten, weiß der Rathaus-Chef. UWE PRIESTERSBACH