Absage wäre ein „fatales Zeichen“ gewesen

Fußball: Die Spielgemeinschaft Altingen/Entringen meldet erstmals eine vierte Mannschaft zum Aktivenspielbetrieb im Bezirk Alb an. Weiteres B-Ligateam soll als Auffangbecken dienen

Von Christian Ignatzi

Lesedauer: ca. 3min 15sec
SG-Stürmer Robbie Hack (rechts): Insgesamt bis zu 80 Spieler umfassen die Kader in Altingen/Entringen GB-Foto (Archiv): Vecsey

SG-Stürmer Robbie Hack (rechts): Insgesamt bis zu 80 Spieler umfassen die Kader in Altingen/Entringen GB-Foto (Archiv): Vecsey

Ziemlich genau neun Monate ist es her, seit die SG Altingen/Entringen in der Kreisliga A3 zuletzt in einem Punktspiel auf dem Platz stand. Bei der SG Hirrlingen II/Hemmendorf gab es einen 2:0-Erfolg, der die etwas unglücklich in die Saison gestartete Spielgemeinschaft wieder auf Schlagdistanz zur Tabellenspitze brachte. Doch kurz darauf sollte es das dann auch schon gewesen sein. Der nächste Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie kam Ende Oktober und legte die restliche Saison auf Eis.

Seitdem sind etliche Monate ins Land gezogen und bei den Altinger und Entringer Kickern hat sich trotz sportlichem Stillstand einiges getan. Eine Neuigkeit sorgt dabei kurz vor dem Start der Saison 2021/22 besonders für Aufsehen. Die SG Altingen/Entringen wird in der kommenden Spielzeit mit vier Mannschaften im Aktivenbereich an den Start gehen. Als Grund dafür nennt die SG einen großen Zulauf aus Spielern, die der A-Jugend entwachsen sind. Jakob Bauer, Henri Götze, Dominik Hornung, Leo Riegel, Felix Seibold, Max Schwarzach, Hannes Kowitzke, Fabian Manz, Joshua Rempp und Dennis Schumacher sind neu dabei bei den Aktiven.

„Prinzipiell ist es so, dass zehn A-Jugendliche rausgekommen sind“, hat der Trainer der ersten Mannschaft, Frank Fahrner, festgestellt. Er teilt sich den Trainerjob beim A-Ligateam mit dem Entringer Oliver Sailer. „Oft ist es so, dass nicht alle weitermachen. Aber jetzt haben alle zugesagt, deshalb waren wir am Ende zu gut besetzt für drei Mannschaften.“ Schon in der vergangenen kurzen Saison standen sich die Spieler der beiden zusammengeschlossenen Vereine in drei Teams zuweilen auf den Füßen. „Es gab immer ein paar, die trotz guter Trainingsleistung am Wochenende nicht spielen durften“, sagt Fahrner. „Wenn man die Jungs nimmt und die zehn, die jetzt aus der Jugend nachrücken, dann brauchen wir eine weitere Mannschaft, um allen Spielpraxis zu ermöglichen.“ Damit steht die SG Altingen/Entringen einzigartig im Bezirk Alb da. Dessen Spitze winkte den Antrag auch deshalb ohne zu debattieren durch. „Es wäre ein fatales Zeichen, in diesen Zeiten zu verhindern, dass eine weitere Mannschaft an den Start geht“, ist sich Fahrner sicher. Nun ist in Altingen und Entringen für alle Ambitionen etwas dabei. „Wir haben das Topteam, wo wir sportlich einen großen Anspruch haben, es gibt aber auch eine Mannschaft für die, die lieber mal ein Bier nach dem Spiel trinken“, sagt der Trainer aus Altingen.

In der Vorbereitung, die schon seit rund drei Wochen läuft, trainieren nun die ersten beiden Mannschaften sowie Team drei und vier jeweils miteinander. „Wir werden dann schauen, dass wir auf das erste und auf das dritte Team die jeweils besten Spieler der Trainingsgruppen verteilen“, sagt Fahrner, der hofft, das Projekt, oben mitzuspielen, erfolgreich weiterführen zu können. „Wir haben das Projekt ja nach wie vor eben erst begonnen, da wir wegen Corona noch nicht so viel zusammenspielen durften.“ Die neue, vierte Mannschaft wird auch als Auffangbecken für ein paar wenige dienen, die sich nach dem langen Lockdown nicht mehr zum ambitionierten Leistungssport durchringen können. Der langjährige Kapitän Felix Stöckle etwa ist so einer. „Er will nur noch in Team drei oder vier kicken, weil er sagt, der Aufwand in der ersten Mannschaft ist ihm inzwischen zu viel“, sagt Frank Fahrner. „Das ist schade, aber das müssen wir akzeptieren.“

Die Mehrzahl der Spieler indes sei heiß auf den erneuten Neustart und darauf, sich endlich nachhaltig in einem Topteam der Kreisliga A zu beweisen – und perspektivisch zurück in die Bezirksliga zu kommen. Der Sportliche Leiter der SG, Daniel Häußler, gibt das zumindest als mittelfristiges Ziel aus: Ein Szenario mit einer Bezirksliga- und einer A-Liga-Mannschaft sowie darunter zwei B-Liga-Teams wäre irgendwann ein „Traumszenario“ (Fahrner), doch im Vordergrund steht jetzt erst einmal die SG zu etablieren. Fahrner: „Es muss jedem klar sein, dass wir 70 oder 80 Spieler zusammengewürfelt haben und sich das erst einmal einspielen muss.“ Für die ersten beiden Mannschaften steht der SG Altingen/Entringen nun ein vorläufiger Kader von 43 Spielern zur Verfügung, aus denen sich die Besten empfehlen sollen. „Es hat jeder selbst in der Hand, wo er spielen wird. Am Ende können nur elf auf dem Platz stehen“, so Frank Fahrner. Ein Luxusproblem, um das ihn der eine oder andere Trainer in der Kreisliga A beneiden dürfte.

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Erstellt:
22. Juli 2021

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