Abschied von den „Alleskönnern“

Für Generationen von Nufringer Schülern gehörten sie zu den prägenden Personen an der früheren Grund- und Hauptschule, der jetzigen Grundschule „Im Wiesengrund“: Konrektor Jörg Oswald und Schulsekretärin Renate Rebelsky. Bei einer Feierstunde würdigte die Schulgemeinschaft das Wirken der beiden künftigen Ruheständler.

Von Carmen Rothermel

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Die Schulgemeinschaft würdigte das außergewöhnlich lange und engagierte Wirken von Sekretärin Renate Rebelsky und Konrektor Jörg Oswald GB-Foto: Holom

Die Schulgemeinschaft würdigte das außergewöhnlich lange und engagierte Wirken von Sekretärin Renate Rebelsky und Konrektor Jörg Oswald GB-Foto: Holom

Bürgermeister Ingolf Welte brachte Lob und Anerkennung mit den Worten: „Wir verabschieden uns von den Alleskönnern“ auf den Punkt. Vom Baby bis zum Senior waren alle Altersstufen im Foyer der Wiesengrundhalle vertreten. Jörg Oswalds Vater nahm genauso an der Feier teil wie die Kinder und Enkelkinder der Geehrten. Für Schwung und Rhythmus sorgten die Chorkinder der Klassenstufe 3, mit denen Rektorin Waltraud Oelkuch-Philipsen vier Lieder für die Feier einstudiert hatte. Kollegen und ehemalige Kollegen hatten sich eingefunden, Elternbeiräte brachten Geschenke, und die Schulsozialarbeiterin Martina Strobel war mit ihren Therapiehunden zugegen, als Rektorin Waltraud Oelkuch-Philipsen die Feier eröffnete.

Nach einem afrikanischen Lied über das Paradies fand Schulrätin Siglinde Kiesel sehr persönliche Worte für das Wirken von Jörg Oswald. „Wer leidet mehr, wenn nach 37 Jahren Lehrauftrag und 32 Jahren als Konrektor die Zeit zu Ende geht?“, fragte sie und fügte hinzu, dass nicht nur die Nufringer Schule, sondern auch das Kultusministerium leide. In dessen Auftrag leitete Jörg Oswald Fortbildungen zur ungeliebten, aber verpflichtenden Statistik. „Sie haben in viele Rektorate hineingewirkt“, bescheinigte sie dem Fachlehrer für Sport und Mathematik.

„Ihre tollen Unterrichtskonzepte
sind in ganz Nufringen bekannt“

Der „wichtigsten Person nach den Rektoren“, der Schulsekretärin, zollte Schulrätin Siglinde Kiesel ebenfalls Respekt. „Bei jedem telefonischen Kontakt wusste ich, dass ich gleich eine freundliche Stimme hören werde und mich auf Ihre gute Organisation verlassen kann!“ Nufringens Bürgermeister Ingolf Welte nahm beide in den Blick und lobte den guten Humor, der das Klima zwischen Schulsekretärin und Konrektor prägte. „Ihre Menschlichkeit und Ihre tollen Unterrichtskonzepte sind in ganz Nufringen bekannt. Es sind viele Menschen, die hier leben, Ihre Schüler gewesen“, rühmte Ingolf Welte das Wirken von Jörg Oswald und überbrachte den Dank der ganzen Bürgerschaft. „Sie waren als Mann im Kollegium eine Rarität. Es wäre schon gut, wenn mehr Männer in diesem Bereich arbeiten würden.“

Jörg Oswald bekannte, dass er nicht jede Minute genießen konnte. „Aber oft habe ich die Zeit doch genossen, wenn die Schüler am Ende einer Stunde enttäuscht waren, dass schon Schluss ist. Oder wenn ehemalige Schüler kamen und bekannten, dass sie nie wieder so lustige Stunden erlebt haben wie hier.“ Einen besonderen Dank richtete Oswald an Renate Rebelsky, die ihn immer unterstützt hat. „Jetzt muss ich keine Stunden-, Vertretungs- und Aufsichtspläne mehr machen“, freute sich der bisherige Konrektor und hatte zum Abschluss einen Wunsch: „Dass die neuen Besen gut kehren!“

Der Chor hatte einen Vorschlag für den ersten Urlaub als Rentner: „Ab in die Berge!“, sangen die Jungen und Mädchen, bevor sie mit einem fetzigen Abschiedslied den Schlusspunkt der Feier setzten.

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Erstellt:
25. Juli 2019

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