Abwehrsystem muss 60 Minuten lang greifen

Der Start in die Baden-Württemberg-Oberliga-Saison hätte für die SG H2Ku Herrenberg nicht besser laufen können. Bei der Neckarsulmer SU gelang ein hoher 30:21-Sieg. Nun empfängt das Team von Trainer Fabian Gerstlauer am heutigen Samstag im ersten Heimspiel Wiederaufsteiger TSB Schwäbisch Gmünd (20 Uhr/Markweghalle).

Von Andreas Gauss

Lesedauer: ca. 2min 26sec
Nur schweraufzuhalten: Der Neckarsulmer Jan Schenk (links) will Sascha Marquardt per Foul stoppenGB-Foto:Veigel/Eibner

Nur schwer aufzuhalten: Der Neckarsulmer Jan Schenk (links) will Sascha Marquardt per Foul stoppen GB-Foto: Veigel/Eibner

„Es läuft“ – die innere Zufriedenheit ist Fabian Gerstlauer durchaus anzumerken. „Bei einem Oberliga-Konkurrenten muss man auch erst einmal mit neun Toren Unterschied gewinnen.“ Dennoch läuft der SG-Trainer genauso wenig Gefahr, abzuheben, wie der Rest seines Teams. Von daher sieht er es mit gemischten Gefühlen, dass der künftige Gegner, der TSB Schwäbisch Gmünd, nach seiner überraschenden Auftaktniederlage gegen den Mitaufsteiger HC Neuenbürg (28:31) in seiner Vorschau im Internet von einer „Herkulesaufgabe“ spricht und die SG H2Ku als Spitzenteam bezeichnet, das „gewillt ist, nach drei Jahren wieder die Oberliga nach oben zu verlassen“. Gerstlauer schmunzelt: „Das ist von Gmünder Seite dann doch etwas tiefgestapelt, denn sie selbst haben ein sehr gutes Team. Vor allem, wenn die Achse Aaron Fröhlich und Yannik Leichs funktioniert.“

Beim Videostudium hat der H2Ku-Trainer zudem erkannt, dass die Gmünder aus dem Rückraum nicht so zum Zuge gekommen sind: „Sie hatten ihre Hoch und Tiefs in diesem Spiel, während die Neuenbürger 60 Minuten konstant agiert haben.“ Genau dies ist eine Vorgabe, die Gerstlauer seinem Team gemacht hat: „Wir haben in Neckarsulm eine Halbzeit lang sowohl in der Abwehr als auch im Angriff sehr gut gespielt. In der zweiten Halbzeit wurde dann der eine oder andere Wurf nicht verwandelt. Aber das tut uns, zumal bei einer Zehn-Tore-Führung, nicht so weh. Aber Ziel muss es sein, dass unser Abwehrsystem über die volle Distanz greifen wird.“

Wenn Schwäbisch Gmünd in Unterzahl gerät, nimmt TSB-Trainer Stefan Klaus den Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers heraus. Auf diese Variante wird sich die SG-Mannschaft einstellen. In Neckarsulm versuchte der Gegner, kurz nach der Halbzeit in Unterzahl, ebenfalls ohne Torhüter zu agieren, doch gleich in der ersten Aktion beförderte SG-Keeper Marvin Heinz den Ball nach einem Torwurf schnell an den Anspielkreis, dass Sascha Marquardt den Ball mühelos ins noch leere gegnerische Tor befördern konnte.

Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Alexander Zürn, der sich vor zwei Wochen am großen Zeh verletzt hat. Die Übungseinheiten unter der Woche hat der Rechtsaußen allesamt mitgemacht, aber den Zeh noch gespürt. Weiterhin dosiert herangehen soll auch Spielmacher Sandro Münch nach seiner langwierigen Verletzung (Schienbeinbruch), Gerstlauer: „Er ist natürlich noch nicht bei 100 Prozent, aber man hat schon gesehen, was er für eine große Rolle bei uns spielen kann.“

Einen personellen Rückschlag musste die TSB unter der Woche wegstecken. Der rechte Rückraumwerfer Sven Petersen, mit sieben Treffern war der 20-Jährige noch bester Werfer gegen Neuenbürg, musste am vergangenen Dienstag das Training abbrechen, nachdem er mit dem Fuß umgeknickt war. Es besteht der Verdacht auf Riss des Syndesmosebandes und eine Bänderdehnung, eine MRT nächste Woche soll Gewissheit bringen. Der Torjäger fällt für das Auswärtsspiel in Herrenberg aus.

Zum Artikel

Erstellt:
14. September 2019

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.