Alle Studiengänge sind voll ausgelastet
Kreis Böblingen: Die Landesministerinnen Petra Olschowski und Thekla Walker informieren sich über die Erfolgsgeschichte des Herman Hollerith Zentrums. Denkbar ist künftig eine Außenstelle in Sindelfingen.
Lesedauer: ca. 2min 58secÜber die Gründe des Erfolgskurses des Herman-Hollerith-Zentrums (HHZ) in Böblingen haben sich die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sowie die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker, informiert. Wie die Ministerinnen bei den Gesprächen am HHZ erfuhren, sind alle Studiengänge des Lehr- und Forschungszentrums der Hochschule Reutlingen voll ausgelastet – bei weiter steigender Nachfrage. So verzeichnet der Bachelorstudiengang Digital Business laut einer Pressemitteilung 224 Bewerbungen für 20 Plätze. Auch der Master Digital Business Engineering ist mit 80 Bewerbungen stark nachgefragt. Aktuell biete das HHZ einen Bachelorstudiengang sowie drei Masterprogramme an. Derzeit sind am HHZ mehr als 300 Studierende und Teilnehmer an Weiterbildungsprogrammen sowie neun Professoren und knapp 30 Doktoranden aktiv.
Als Hintergrund für diese erfolgreiche Entwicklung des HHZ, das erst 2013 gegründet wurde, werden die intensive Zusammenarbeit des Lehr- und Forschungszentrums mit der Praxis, die Start-up-Mentalität am Campus Böblingen sowie die hohe Frauenquote durch ansprechende Programme und die intensive Einbindung der Studierenden genannt. Bei den Masterangeboten komme hinzu, dass sie auch berufsbegleitend absolviert werden können. Ansätze, die sich auch bei den Studierenden herumsprechen, so der Leiter des Herman-Hollerith-Zentrums, Prof. Dr. Alexander Rossmann bei dem Wissensaustausch der Ministerinnen mit den Vertretern des HHZ.
Bedeutender Standort
der Hochschule Reutlingen
„Das HHZ hat sich damit in relativ kurzer Zeit zu einem bedeutenden Studien- und Wissenschaftsstandort der Hochschule Reutlingen entwickelt“, freut sich der Hochschulpräsident Prof. Dr. Hendrik Brumme. Auch Landrat Roland Bernhard lobte beim Termin die exzellente Arbeit und Erfolgsgeschichte des HHZ und betonte: „Als wirtschaftsstarker Landkreis fördern wir die Ausbildung von hoch qualifizierten Fachkräften, die unsere Unternehmen im ganzen Land dringend benötigen. Eine weitere Unterstützung beim Ausbau des HHZ durch das Land würden wir sehr begrüßen.“ Erst jüngst hatten die Forscher des HHZ für Schlagzeilen mit ihren Forschungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Bezug auf den Klimawandel gesorgt. So entwickelte ein Projektteam des HHZ mit „ParKli“ ein Frühwarnsystem zur Bekämpfung lokaler Folgen des Klimawandels. In einem weiteren Projekt, „Enable“, erforschten sie, wie eine klimaresiliente Landwirtschaft durch Daten, Robotik, Edge Cloud, KI und Einsatz von 5G-Mobilfunk-Technologien möglich ist.
Unterstützt wird der Standort seit seiner Gründung durch den Landkreis und die Stadt Böblingen, die das HHZ sowohl finanziell als auch mit räumlicher Infrastruktur fördern. Sie wünschen sich ein weiteres Wachstum des Böblinger Standorts der Hochschule Reutlingen. „Das Herman-Hollerith-Zentrum ist eine Erfolgsgeschichte und ein wichtiger Teil für Böblingen als innovativen Bildungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort“, betont Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz. Die Stadt Böblingen fördere das HHZ seit seiner Gründung und dank eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses auch bis ins Jahr 2033 gemeinsam mit dem Landkreis mit insgesamt 8,8 Millionen Euro, ergänzt durch die Bereitstellung des Grundstücks und der Gebäude. „Eine zukunftsfähige und nachhaltige Weiterentwicklung des HHZ am Standort und darüber hinaus ist unser gemeinsames Ziel“, so Belz.
Eine Außenstelle in Sindelfingen stärke die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Hochschulbildung und könnte den Ausbau zielgerichtet unterstützen. Hierzu seien bereits erste Gespräche mit der Stadt Sindelfingen rund um die Ansiedlung eines neuen Studienprogramms geführt worden. „Als Stadt Sindelfingen stehen wir für einen Ausbau des Studienangebotes der Hochschule Reutlingen gerne als Partner bereit“, meint Sindelfingens Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer. „Ein Hochschulstandort wäre eine große Chance für die Zukunft unserer Stadt Sindelfingen.“ Er würde nicht nur deren Bildungslandschaft bereichern, sondern auch ihre Innovationskraft und Attraktivität als Wirtschaftsstandort weiter stärken.
Unternehmen im Landkreis, mit denen das HHZ bereits jetzt eng zusammenarbeitet – wie Bosch, Mercedes oder Porsche –, würden sich über einen Ausbau des HHZ genauso freuen wie die vielen klein- und mittelständischen Unternehmen der Region, die seit einigen Jahren mit dem Zentrum Digitalisierung Böblingen als Digital Hub des Landes ebenfalls eine Anlaufstelle vor Ort im Gebäude des HHZ haben. -gb-