An Geschenke kaufen ist nicht zu denken

„Gäubote“-Weihnachtsaktion: 111915 Euro sind bisher an Spenden für „Miteinander – Füreinander“ zusammengekommen. Motto „Wir helfen!“ erfährt bei unseren Leserinnen und Lesern breite Unterstützung.

Viele Menschen können ihren ohnehin von Armut geprägten Alltag ohne finanzielle Unterstützung aus Spendentöpfen kaum mehr meistern. GB-Foto (Symbolbild): Schmidt

Viele Menschen können ihren ohnehin von Armut geprägten Alltag ohne finanzielle Unterstützung aus Spendentöpfen kaum mehr meistern. GB-Foto (Symbolbild): Schmidt

Was für eine Bescherung – und zwar im besten Sinne! 111 915 Euro und 33 Cent befinden sich inzwischen auf den Spendenkonten der „Gäubote“-Weihnachtsaktion in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Miteinander – Füreinander“. Geld, mit dem Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen in eine finanzielle, ja sogar existenzielle Notlage gerutscht sind, unterstützt werden sollen. „Wir helfen!“ lautete denn auch das Motto der diesjährigen Spendenkampagne. Denn inmitten des Wohlstands herrscht auch Armut: Familien, die nicht wissen, wie sie ihre Miete bezahlen sollen, die einen kleinen Obolus brauchen, um die kaputte Brille zu ersetzen, die nicht mehr wissen, wie sie über die Runden kommen. Von Müttern und Vätern, die ihren Kindern zu Weihnachten keine Geschenke kaufen können, ganz zu schweigen. Weil viele dieser Menschen mitunter durchs soziale Raster fallen, gibt es die Einzelfallhilfe von „Miteinander – Füreinander“. Hierfür spenden die „Gäubote“-Leserinnen und Leser seit Jahrzehnten – ebenso für verschiedene Hilfs- und Sozialprojekte, die sich in Herrenberg und Umgebung längst etabliert haben.

„Die erste Aktion gab es 1993, damals gingen die Spenden an eine Wohngruppe“, blättert Heike Ottmar-Roder vom Haus der Diakonie Herrenberg in ihren Unterlagen zurück. Die Spenden hätten dann im Laufe der Jahre sukzessive zugenommen. Besonders erstaunlich: Seit fünf Jahren sind die Spenden so hoch wie nie. Die Spendenaktion für das Kinderhospiz im vergangenen Jahr erreichte eine Rekordsumme von über 150 000 Euro. „Das ist angesichts der momentanen Lage sehr beeindruckend“, sagt Ottmar-Roder. „Alles wird teurer, die Menschen haben immer weniger Geld, aber die Spenden steigen.“ Woran liegt das? „Ich vermute, die Menschen haben Vertrauen in die Aktion“, sagt Heike Ottmar-Roder. „Es geht immer um Projekte vor Ort, und die Leute wissen, wo ihr Geld landet.“

Ein Beispiel dafür sind Fritz und Karin Deppert. Wann genau das Ehepaar angefangen hat, Geld für die „Miteinander – Füreinander“-Aktion zu spenden, kann Fritz Deppert gar nicht mehr sagen. „Es hat sich irgendwann eingespielt“, sagt der Kayher. „Und jetzt macht man das einfach jedes Jahr.“ Zum einen, weil die Spendenaktion eine schöne Möglichkeit ist, etwas Gutes zu tun. Zum anderen, weil man bei „Miteinander – Füreinander“ sicher sein könne, dass das Geld an der richtigen Stelle ankommt. „Vor Weihnachten bekommt man ja unendlich viele, mehr oder weniger seriöse, Bettelbriefe“, gibt Fritz Deppert zu bedenken. „Aber hier kennen wir die Leute und können uns darauf verlassen, dass das Geld die Richtigen erreicht.“

Fritz Deppert weiß außerdem, wie wichtig Spenden für Organisationen und Vereine sein können. Im Schwäbischen Heimatbund ist er Vorsitzender, beim Stadtverband der Freien Wähler im Vorstand. „Den Heimatbund hatte Corona sehr getroffen“, erinnert er sich. „Damals hat uns auch jeder Spendenbetrag geholfen.“ Auch Klaus und Gisela Hinkel wissen aus eigener Erfahrung, wie hilfreich Spenden sein können. 1995 gingen die Einnahmen von „Miteinander – Füreinander“ an ein Projekt, „an dem ich beteiligt war“, erklärt Gisela Hinkel. Damals sei das Geld in die Gründung einer Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz geflossen. „Das Projekt gab es 25 Jahre lang“, so Hinkel. Mittlerweile wurde es zwar eingestellt, doch die Herrenbergerin und ihr Mann spenden trotzdem nach wie vor jedes Jahr für „Miteinander – Füreinander“. Tatsächlich sind die Hinkels sogar seit der ersten Aktion mit dabei. „Die Projekte haben uns immer gut gefallen“, sagt sie. „Und ich finde es sehr schön, dass das Geld immer an Aktionen aus dem Landkreis geht.“

Spenden ist in Gisela Hinkels Augen generell eine wichtige Sache. „Es gibt immer Menschen, die es brauchen“, sagt sie. „Und bei dieser Aktion weiß man, dass das Geld eins zu eins ohne Zwischenträger weitergegeben wird.“

Spendenaktion läuft
bis ins neue Jahr

Die aktuelle Spendenaktion geht derweil weiter – bis ins neue Jahr. Allen Spenderinnen und Spender sagen wir an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön aus. Zu den Spendern zählen: Dieter Schmollinger, Gäufelden, Wolfgang und Bettina Watzi, Karl-Heinz und Monika Kraft, Herrenberg, Annegret Weinert, Gäufelden, Ernst und Ingrid Ulmer, Herrenberg, Rudolf und Ellen Wolf, Herrenberg, Monika Röhm, Jettingen, Josef und Susanne Ditjo, Dieter und Ulrike Bräuning, Sabine Tima, Herrenberg, Ulrich Vogelmann, Haslach, Brösamle GmbH Bad Heizung Klima, Herrenberg, Otto Köhler, Nufringen, Ute Leyrer und Volker Günther, Bernd und Sandra Groß, Gäufelden, Ursula Strucl, Ammerbuch, David Neal Holinstat, Herrenberg, Gerlinde Nicolaus, Elli Eipper, Claudia und Gerd Mauch, Hans und Christa Neumann, Rolf und Eva Lindner; Herrenberg, Simon und Nicola Berstecher, Herrenberg, Waltraud Bauer, Bondorf, Malerwerkstätte Scheuerle GmbH, Gültstein, Martina Schäberle, Gäufelden, Maria Schnattinger, Marianne Diener, Herrenberg, Ingeborg Schindera, Hermine Schanz, Mönchberg, Frank Schmolz, Herrenberg, Heidelies Brandstetter, Dagmar Mayer-Koch, Helmut Scheurenbrand, Gäufelden, Kurt Röhm und Elke Klump-Röhm, Gärtringen, Thomas und Andrea Köcher, Gäufelden, Herbert und Gertrud Lohrer, Ulrich und Monika Fauß, Frank Tesch, Herrenberg, Kurt und Ruth Mannchen, Gäufelden, Marianne Schurer, Nufringen, Elly und Werner Paulus, Inge und Horst Riethmüller, Kayh, Carsten und Elisabeth Ziegler, Gärtringen, Dr. Wolfgang und Hildegard Zwick, Herrenberg, Thomas und Elisabeth Dangel, Eugen und Beate Hoffmann, Anke Löffelhardt-Kopp, Melanie Schittenhelm, Rainer und Barbara de Biasi, Herrenberg, Helmut Diederichs, Herrenberg, Herbert und Brigitte Pfister, Herrenberg (Liste wird fortgesetzt).

Hier kennen wir die Leute und können uns darauf verlassen, dass das Geld die Richtigen erreicht Spender Fritz Deppert

An Geschenke kaufen ist nicht zu denken