An Silvester im Dauereinsatz

Gäufelden: Die Freiwillige Feuerwehr des Ortes muss in der Neujahrsnacht gleich dreimal ausrücken.

Von Holger Weyhmüller

Lesedauer: ca. 2min 34sec
In der Römerstraße in Tailfingen brannte gegen 4.30 Uhr eine Thujahecke ab. Die Flammen griffen auf eine Hütte voller Holzscheite über und bedrohten auch das Wohngebäude, in dem sich zum Zeitpunkt den Eintreffens der Feuerwehr noch vier Personen befanden. GB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

In der Römerstraße in Tailfingen brannte gegen 4.30 Uhr eine Thujahecke ab. Die Flammen griffen auf eine Hütte voller Holzscheite über und bedrohten auch das Wohngebäude, in dem sich zum Zeitpunkt den Eintreffens der Feuerwehr noch vier Personen befanden. GB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

So ein Silvester hat Marco Schäberle noch nicht erlebt, seit er bei der Gäufeldener Feuerwehr ist, wie er gegenüber dem „Gäubote“ sagte: Gleich dreimal in der Nacht auf Neujahr musste deren Kommandant mit seinen Kameradinnen und Kameraden ausrücken. Der erste Alarm ging kurz vor 22.30 Uhr ein: In der Normannenstraße in Tailfingen wurde ein Heckenbrand gemeldet. Vier Fahrzeuge mit 28 Einsatzkräften fuhren hinaus, zudem wurde noch die Herrenberger Drehleiter sicherheitshalber angefordert.

„Ein Anwohner hatte glücklicherweise schon Löschmaßnahmen eingeleitet und das Feuer eingegrenzt, so dass wir nur noch ablöschen mussten“, lobte Marco Schäberle den Nachbarn. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Da die Flammen jedoch auf ein Carport übergriffen, dürfte es zu einem Sachschaden im vierstelligen Eurobereich gekommen sein, schätzt der Gäufeldener Feuerwehrkommandant. Ursache: Wohl eine Rakete oder ein Knaller.

Der zweite Alarm ging nur wenige Minuten nach Mitternacht ein: In der Tiefgarage am Öschelbronner Rathausplatz wurde Rauchentwicklung aus einem Lichtschacht gemeldet. Wieder vier Fahrzeuge mit diesmal 24 Personen bestückt plus erneut die Herrenberger Drehleiter fuhren den Einsatzort an – und stellten fest, dass die Rauchentwicklung bereits vorüber war. Ursache dürfte wohl, vermutet Schäberle, ein Böller gewesen sein, der im Lichtschacht explodierte.

Der größte Einsatz in der Nacht dann ab etwa 4.30 Uhr. Gleich zwei Alarme für unterschiedliche Orte in Tailfingen gingen im Abstand von vier Minuten ein, „weshalb wir uns noch im Feuerwehrhaus aufgeteilt haben“, blickte der Kommandant zurück: Ein Fahrzeug fuhr in den Cheruskerweg zu einem gemeldeten Heckenbrand, zwei Fahrzeuge steuerten parallel die Römerstraße wegen eines Dachstuhlbrands an – beides nur einen Steinwurf von der Normannenstraße, den ersten Einsatzort des Abends also, entfernt.

Vor Ort angekommen stellen die Wehrmitglieder dann fest: Es handelt sich um ein und denselben Einsatz. Um ein Wohnhaus herum brannte die hochgewachsene Thujahecke. Das Feuer hatte bereits auf ein Gartenhäuschen aus Aluminium, in dem allerdings jede Menge Holzscheite lagerten, übergegriffen.

Mehr noch: Die Fassade des Wohnhauses sei stellenweise bereits über 150 Grad Celsius heiß gewesen. Marco Schäberle dazu: „Es hätte nicht mehr lange gebraucht, und auch sie hätte Feuer gefangen.“ Die vier Personen, die sich noch im Haus befanden, hätten gerettet werden können. Eine von ihnen jedoch sei wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Wegen der Größe des Einsatzes wurden mehr Einsatzkräfte und ein neuerliches Mal auch die Herrenberger Drehleiter an den Ort des Geschehens beordert, so dass schließlich sieben Fahrzeuge mit knapp 40 Einsatzkräften zur Verfügung standen, um den Flammen den Garaus zu machen. Wie hoch der Sachschaden bei diesem Brand liegt, ist noch unklar – die Polizei muss hier noch Näheres ermitteln. Aber für Schäberle steht fest: „Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden.“

Nach dem Löschen musste das Gartenhäuschen weggeflext werden, erläuterte der Kommandant. Nach zweieinhalb Stunden schließlich rückte die Feuerwehr wieder ab. Ihr Einsatz allerdings ging im Feuerwehrhaus noch für rund eineinhalb Stunden weiter, weil beispielsweise Schläuche und anderes Gerät gereinigt werden mussten.

Zum Artikel

Erstellt:
1. Januar 2023

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.