EHerrenberg - Ein Sommer ohne Stadtfest und Straßengalerie? Das Coronavirus setzt lieb gewonnene Traditionen und Gewohnheiten außer Kraft. Heute hat der städtische Corona-Krisenstab entschieden, dass die Sommerfarben, die Herbstschau und auch das Sommernachtskino dieses Jahr nicht stattfinden können.
Die siebte Corona-Verordnung des Landes vom 2. Mai hatte bereits Konzerte, Festivals , sowie Stadt- und Straßenfeste bis 31. August untersagt. „Großveranstaltungen sind voraussichtlich bis Ende des Jahres nicht möglich“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Landes vom 6. Mai. Größere Menschenansammlungen sind trotz einiger Lockerungen also weiterhin zu vermeiden. Deshalb hat der Corona-Krisenstab am heutigen Donnerstag beschlossen, alle großen Veranstaltungen im Sommer und Herbst abzusagen. Dazu zählen die Sommerfarben mit Stadtfest, das Sommernachtskino auf dem Schlossberg und auch die Herbstschau, heißt es hierzu in einer Pressemitteulung der Stadt.
Sommerfarben: Die Sommerfarben mit ihrer bunten Mischung aus Musik, Kunst und Comedy fanden 2019 zum 20. Mal statt. Zu Straßengalerie und Handwerkermarkt, Musikschultag und Straßenmusikfestival kommen zum Teil mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher in die Herrenberger Innenstadt. Sie gelten somit als Großveranstaltungen und sind verboten. Die Stadt versucht nun, die bereits abgeschlossenen Verträge mit Kunstschaffenden für die Sommerfarben auf das nächste Jahr zu schieben.
Stadtfest: Den Abschluss der Sommerfarben bildete traditionell das dreitägigie Stadtfest im Juli. Hauptveranstalter ist die Stadtkapelle Herrenberg, die von zahlreichen Vereinen und Ehrenamtlichen unterstützt wird. Dieses Jahr muss die große Herrenberger Hocketse leider ausfallen. Die Landesverordnung untersagt explizit Stadt- und Straßenfeste.
Herbstschau: Nachdem die Herbstschau 2019 wegen der Baustellen rund um das Seeländer-Areal bereits eine Zwangspause einlegen musste, entfällt nun auch die diesjährige Gewerbeschau. „Wir haben keine andere Wahl, als die Herbstschau 2020 abzusagen“, sagt Organisatorin Claudia Gack. Das Risiko, die Messe vorzubereiten und letztlich nicht zu wissen, ob sie tatsächlich im Oktober stattfinden könne, sei zu groß und finanziell nicht zu stemmen. Nun bleibt den Veranstaltern nur die Hoffnung, dass die Herbstschau 2021 - inmitten des dann neu gestalteten Seeländer-Areals und der Seestraße - wieder erfolgreich anknüpfen kann.
Sommernachtskino: Als „derzeit noch nicht einschätzbar“ stuft die Landesregierung die Öffnung der Kinos ein. Trotz des Kinoerlebnisses im Freien auf dem Schlossberg sind dort die Abstands- und Schutzauflagen nicht umsetzbar bzw. mit geringeren Zuschauerzahlen nicht auskömmlich zu finanzieren.