Die Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal feierte gestern das traditionelle Richtfest für das Karolinenstift in Gültstein. In Zeiten von Corona allerdings etwas anders als üblich.
Das Richtfest ging am gestrigen internationalen Tag der Pflege über die Bühne GB-Foto: Bäuerle
„Uns ist klar, dass wir für unser Karolinenstift die Tradition des Richtfests in der gewohnten Form so dieses Jahr nicht einhalten können“, erläutert Kathrin Ehret, Vorstand der Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal, in einem Pressetext mit. Weiter: „Wir haben uns deshalb kurzerhand eine Alternative überlegt. Das Richtfest ist ein Fest der Bauleute, ihnen gebührt unser Dank und deshalb bekommt jeder einzelne Bauarbeiter eine Geschenktüte mit süßen und salzigen Leckereien aus dem Schwäbischen.“
Am gestrigen Dienstag wurde deshalb lediglich der Baum auf dem Dach der Baustelle aufgestellt. „Unser Baum bekommt in diesem Jahr einen Regenbogen – ein Symbol, das in Zeiten von Corona vielen Kindern Hoffnung gibt. Wir nehmen dieses Zeichen des Regenbogens für unser Karolinenstift“, so Egret weiter. Der Regenbogen sei auch ein Zeichen Gottes er habe es am Ende der großen Sintflut als Zeichen seiner Verlässlichkeit gesetzt, „dieses steht über dem Karolinenstift“.
Ein Tag, der Anlasszur Freude gibt
Das alternative Richtfest gestern stattfinden zu lassen, sei zudem als ein Zeichen zu verstehen, „dass dieser Tag weltweit Anlass zur Freude gibt“ – denn der 12. Mai ist der internationale Tag der Pflege. Er erinnere an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale.
Bis zur Fertigstellung des Karolinenstifts dauere es allerdings noch eine Weile. „Wir sind froh, dass wir trotz Corona noch immer im Zeitplan sind und hier keine Verzögerungen hatten“, teilt Kathrin Ehret mit. An zentraler Stelle nahe dem historischen Ortskern Gültsteins entstehe in den nächsten Monaten eine Einrichtung mit 60 Pflegeplätzen verteilt auf vier Wohngruppen einschließlich eingestreuter Kurzzeit- und Tagespflegeplätze (der „Gäubote“ berichtete). Bauherr und Träger der Pflegeeinrichtung ist die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal, Betreiber die gemeinnützige EDH-Seniorendienste GmbH, eine Tochtergesellschaft der Diakonieschwesternschaft. Die gesamten Baukosten für das Projekt beliefen sich nach heutigem Stand auf rund 9,2 Millionen Euro. Die Stadt Herrenberg unterstütze das Bauvorhaben mit einem Zuschuss für den Kauf des Grundstücks in Höhe von 516300 Euro. Der Bezug der Pflegeeinrichtung sei für Sommer 2021 geplant. -gb-