Bayerns Festtag: Siebter Meistertitel mit „Robbery“-Toren

dpa München. Wieder Meister! Der FC Bayern zelebriert den perfekten Abschied für Arjen Robben und Frank Ribéry. Die zwei Vereinslegenden jubeln am emotionalen Tag mit der Schale noch einmal als Torschützen. Trainer Kovac wird gefeiert - und glaubt an seine Münchner Zukunft.

Von Von Christian Kunz, Klaus Bergmann und Patrick Rei

Lesedauer: ca. 2min 52sec
Bayerns David Alaba feiert seinen Treffer zum 2:1, Eintracht-Keeper Kevin Trapp ist geschlagen. Foto: Sven Hoppe

Bayerns David Alaba feiert seinen Treffer zum 2:1, Eintracht-Keeper Kevin Trapp ist geschlagen. Foto: Sven Hoppe

Die erste Bierdusche verpasste Arjen Robben dem neuen Meistertrainer Niko Kovac. Im gold-silbernen Konfettiregen feierten die Münchner eine große Meisterparty - und emotionale Abschiede.

Kapitän Manuel Neuer reichte die Schale gleich nach der Übergabe an die umjubelten Robben, Franck Ribéry und Rafinha weiter. „Es war Wahnsinn. Heute feiern wir alle zusammen - und nächste Woche setzen wir noch einen drauf“, rief Robben am Stadionmikrofon. Am kommenden Samstag können die Münchner in Berlin gegen RB Leipzig auch den DFB-Pokal gewinnen und damit das Double. Ribéry versagte bei seiner Liebeserklärung an die Fans die Stimme. „Dankeschön für alles. Es war eine tolle Zeit“, sagte der Franzose ergriffen mit Tränen.

Die Stars jubelten auf dem Rasen mit ihren Familien. „We are the champions“, schallte es durch die Arena, in der sich der FC Bayern beim letzten Heimspiel der Torschützen Ribéry und Robben zum siebten Mal am Stück zum deutschen Fußball-Meister krönte. Es war der insgesamt 29. Titel. Beim 5:1 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt standen die souveränen Münchner am Samstag zu jedem Zeitpunkt des Titel-Fernduells mit Borussia Dortmund an der Tabellenspitze.

Kovac wurde von den Fans mit Sprechchören gefeiert. „Natürlich berührt das einen. Das Publikum hat ein gutes Gefühl, dafür möchte ich mich bei allen bedanken“, sagte der 47-Jährige, der als erst zweiter Münchner nach Franz Beckenbauer als Spieler und als Trainer mit dem FC Bayern Meister wurde. Kovac wirkte an seinem Freudentag geschafft, die Spekulationen um seine Zukunft treffen ihn. Doch er glaubt an die Fortführung seiner vor einem Jahr begonnenen Arbeit.

„Ich rede mit meinen Chefs, und wenn man redet, hört man schon raus, in welche Richtung es geht.“ Er glaube, dass er das Gehörte richtig interpretiere. „Daher gehe ich davon aus, dass ich meinen Vertrag, den ich hier noch zwei Jahre habe, hoffentlich erfüllen werde“, sagte Kovac. „Ich bin davon überzeugt, dass es weiter geht.“

Kingsley Coman (4. Minute) nahm dem Bundesliga-Finale früh viel Spannung. Den Ausgleich durch Sébastien Haller (50.) beantworteten die Münchner prompt. Nach den Treffern von David Alaba (53.), Renato Sanches (58.), einem wunderbaren Sololauf von Ribéry (72.) und dem 99. Liga-Tor von Robben (78.) konnten die Bayern mit immer größerer Vorfreude den Feierlichkeiten entgegenblicken.

Die Frankfurter retteten sich trotz der hohen Niederlage in die Qualifikation zur Europa League. „Wir sind sehr, sehr froh, dass wir dabei sind“, sagte Trainer Adi Hütter. Den Bayern um den alten und neuen Torschützenkönig Robert Lewandowski (22 Tore) winkt nun zum Saisonabschluss in Berlin gegen Leipzig noch ein Titel. „Ich hoffe, dass wir den Pokal holen können und das Double feiern“, sagte Kovac.

Der erste große Druck fiel im finalen Bundesliga-Schlussakt zeitig von den Bayern ab. Die „Robbery“-Nachfolger rückten in den temporeichen Anfangsminuten in den Fokus. Nach Vorarbeit von Lewandowski und Müller traf Coman gegen die desolat postierte Frankfurter Dreierkette. Serge Gnabry erhöhte auf 2:0 (26.). Aber nach Videobeweis wurde der Treffer wegen einer Abseitsstellung von Lewandowski während des Spielzuges aberkannt.

Nach Frankfurter Magerkost-Fußball in Hälfte eins, riskierten die Gäste nach der Pause mit der Hereinnahme von Haller mehr. Sie wurden schnell belohnt: Eckball Filip Kostić, Lattentreffer David Abraham - und Haller traf aus kurzer Entfernung zum Ausgleich.

Kovac schickte Ribéry und Robben zum Aufwärmen, die Kollegen auf dem Platz schlugen postwendend zurück. Trapp rettete noch gegen Müller, aber Alaba staubte ab. Sanches machte mit seinem ersten Bundesligator alles klar. Sensationell beendete Sololäufer Ribéry seine Bayern-Heimzeit mit einem weiteren sehenswerten Tor für die Münchner, Robben machte es ihm wenig später nach. Im Kreise der tanzenden Teamkollegen feierten sie den perfekten Abschied. „Wir sind eine Familie. Mia san Mia“, rief Rafinha den Fans zu.

Franck Ribéry (2.v.r.) wird nach seinem Tor zum 4:1 gefeiert. Foto: Matthias Balk

Franck Ribéry (2.v.r.) wird nach seinem Tor zum 4:1 gefeiert. Foto: Matthias Balk

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Erstellt:
18. Mai 2019
Aktualisiert:
18. Mai 2019

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