„Das ist fast schon eine Neuverpflichtung“

Auch Christian Rau hat für die kommende Saison bei den Handballern der SG H2Ku Herrenberg zugesagt. Damit ist die Kaderplanung für die nächste Runde fast abgeschlossen. Auf der Torhüter-Position gibt es noch ein Fragezeichen.

Von Robert Stadthagen

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Zurück in der Show: Christian Rau (Mitte) beim Heim-Comeback in der Oberliga gegen den TSV Neuhausen/Filder GB-Foto: Eibner/Drofitsch

Zurück in der Show: Christian Rau (Mitte) beim Heim-Comeback in der Oberliga gegen den TSV Neuhausen/Filder GB-Foto: Eibner/Drofitsch

„Das ist fast schon eine Neuverpflichtung“, meint Tobias Barthold zur Einigung mit Christian Rau. Und die Freude über die Zusage ist dem Sportlichen Leiter der SG H2Ku Herrenberg anzuhören. „Es freut mich persönlich, dass er erst mal für ein Jahr zugesagt hat. Ich schätze ihn als Typ und er ist eine super Ergänzung zu Urs Bonhage auf der halbrechten Seite“, erklärt Barthold, der die sportlichen Geschicke bei den H2Ku-Männern zusammen mit Hansi Böhm in den Händen hält. „Er hat uns schon in den letzten beiden Partien geholfen“, sagt Barthold.

Eigentlich hätten es sogar mehr sein sollen. Doch Rau musste zunächst einmal einen Jochbeinbruch auskurieren. Jochen Klingovsky, damals noch Sportlicher Leiter neben Hansi Böhm, hatte sich mit dem Linkshänder gerade erst auf den Wiedereinstieg bei den Oberliga-Männern geeinigt, da passierte das Malheur in einem Spiel der dritten Männermannschaft der SG. „Ich habe im Kampf um den Ball ein Knie ins Gesicht bekommen“, erzählt Rau. In einer Operation wurde Ende November der verletzte Bereich mit Titanplatten stabilisiert. An Handball war zunächst nicht mehr zu denken. „Ich habe erst mal nur ohne Körperkontakt mittrainiert“, so Rau. In den beiden letzten Spielen vor der Aussetzung der Saison stand er dann wieder für die SG in der Oberliga auf dem Feld.

Handball auf diesem Niveau hatte der Rückraumspieler eigentlich zu den Akten gelegt. Er hatte den Spaß an der Sache verloren. So hatte sich Rau am Ende der vergangenen Saison aus dem Team verabschiedet. Irgendwann haben ihn dann ein paar Kumpels aus der dritten Mannschaft überredet, mal im Training vorbeizuschauen. „Ich bin da aus Spaß einfach mal hin“, meint er. Und siehe da: Das Feuer war noch nicht erloschen. Zwar hatte die Fitness unter der mehrmonatigen Pause gelitten, verlernt hatte das H2Ku-Eigengewächs das Handballspielen aber nicht. Und dass seine Fähigkeiten in der Bezirksklasse verschenkt sind, steht ohnehin außer Zweifel.

Einmal auf den Geschmack gekommen, war offensichtlich schnell auch wieder der sportliche Ehrgeiz geweckt. Dass er gerne weitermachen würde, war für Rau schon vor dem Comeback in der Oberliga klar. „Ich habe zu Tobi gesagt, dass es mir wieder Spaß macht. Aber ich war mir wegen meiner Verletzungen nicht sicher.“ Rau kämpft immer wieder mit Problemen in der Schulter und im Knie. „Und die Fitness fehlt noch etwas.“

An der muss er wie alle Sportler zurzeit individuell arbeiten. Auch bei der SG H2Ku ist das Training zurzeit aufgrund der Corona-Krise ausgesetzt. „Wir haben ein Trainingsprogramm vom Trainer bekommen“, sagt Rau. Wie es aussieht, wird er das noch eine ganze Zeit lang alleine durchziehen müssen. Der Weg zurück zum geordneten Sportbetrieb dürfte lang werden. „Ich glaube nicht, dass in dieser Saison noch einmal gespielt wird“, sagt er.

Mit der Unterschrift von Rau sind die Kaderplanungen so gut wie abgeschlossen. Eine Baustelle haben Tobias Barthold und Hansi Böhm aber noch. „Was uns fehlt, ist die Zusage eines weiteren Torhüters“, erklärt Barthold. Mit Nicolas Rhotert verfügt die SG zurzeit für die kommende Saison nur über einen Schlussmann. Bei Marvin Heinz ist nach wie vor nicht klar, wo er in Zukunft studieren wird. „Ende März oder Anfang April soll es sich entscheiden“, sagt Barthold. „Mir wäre am liebsten, er würde uns sagen, dass er bleibt. Das ist die erste Option.“ In den vergangenen Monaten hat die SG H2Ku Gespräche mit Torleuten geführt, letztlich haben sich alle zerschlagen. Bei einer Zusage wäre man auf der sicheren Seite gewesen und bei einer Weiterverpflichtung von Heinz auch mit drei Schlussmännern in die kommende Runde gegangen. So aber bleibt zunächst einmal ein großes Fragezeichen in den Planungen stehen.

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Erstellt:
23. März 2020

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