„Das war erste Sahne, wie wir agiert haben“

Der SV Deckenpfronn bleibt weiter ungeschlagener Spitzenreiter der Bezirksliga. Im gestrigen Flutlichtspiel setzte sich das Team um Spielertrainer Daniel Supper mit 2:1 gegen den VfL Herrenberg durch – der weiter auf den ersten Saisonsieg warten muss.

Von Uwe Priestersbach

Lesedauer: ca. 2min 31sec
Kämpferisches Derby: Timo Tropsch wird beim Kopfball durch Herrenbergs Jona Wörner bedrängt GB-Foto: Holom

Kämpferisches Derby: Timo Tropsch wird beim Kopfball durch Herrenbergs Jona Wörner bedrängt GB-Foto: Holom

„Das war erste Sahne, wie wir heute fußballerisch agiert haben“, machte Daniel Supper nach dem Spiel deutlich. Besonders hatte ihm gefallen, wie geduldig die Mannschaft auf ihre Chancen gewartet hat. In Spielen wie diesen sehe man eben, dass „wir ein eingespieltes Team sind und alle mitziehen“, so ein rundum zufriedener Spielertrainer.

Auf der anderen Seite sprach VfL-Trainer Benjamin Maier von einem verdienten Sieg, zumal der SV Deckenpfronn spielbestimmend war und mehr Chancen hatte. Trotzdem war er nicht völlig unzufrieden – denn „die Mannschaft hat gekämpft und darauf können wir aufbauen“. Klar war für ihn, dass man gegen so einen Gegner verlieren kann, den er als absoluten Meisterschaftsfavoriten ansieht. Deshalb war Maier auch ein wenig stolz, dass die Platzherren um diesen Sieg bis zum Schluss kämpfen mussten.

Die erste nennenswerte Möglichkeit vor gut 200 Zuschauern auf dem Nebenplatz des SVD verbuchten die Gäste nach drei Minuten, als Marvin Kennke den Deckenpfronner Schlussmann Louis Schneider aus spitzem Winkel prüfte. Nach einer Viertelstunde durften die Herrenberger schließlich jubeln: Bei einem Freistoß aus 18 Metern von der halblinken Seite nahm Linksfuß Arif Özgül Maß und erzielte mit einem fulminanten Schuss das 1:0.

Danach waren die Platzherren immer wieder am Drücker, hatten mehr Ballbesitz und versuchten, das Spiel breit zu machen. Kein Wunder, dass der Herrenberger Torhüter Daniel Ulmer gestern Abend einiges zu tun hatte. So musste er sich nach einem Kopfball von Marco Lühmann (30.) mächtig strecken, während Nathanael Bürkle (34.) und Lühmann (37.) das Herrenberger Gehäuse nur um Haaresbreite verfehlten.

Gleich nach dem Seitenwechsel ließ der VfL eine gute Gelegenheit aus, als sich der gerade eingewechselte Can Solmaz gegen Matthias Bäuerle den Ball erkämpfte. Doch Louis Schneider konnte die brenzlige Situation entschärfen. Dann waren erneut die Platzherren am Drücker: Nach einem Eckball von Co-Trainer Dustin Kappus (48.) verfehlte ein Kopfball von Marvin Wolf nur knapp. Anschließend wehrte Ulmer gleich zwei Freistöße von Kappus ab – und blieb auch nach einem weiteren Kopfball von Wolf der Fels in der Brandung. „Ihr müsst jetzt da sein“, mahnte VfL-Coach Benjamin Maier, der in dieser Phase natürlich spürte, dass der Ausgleich in der Luft lag. In der 68. Minute war es dann so weit und die Geduld der Gastgeber wurde belohnt: Nach einer Flanke von SVD-Kapitän Kevin Wolf zog Timo Tropsch praktisch unhaltbar zum 1:1 ab. Für die Entscheidung (81.) sorgte schließlich Nick Prokein, der zuvor für Robin Braun ins Spiel gekommen war – und der Ulmer beim 2:1 keine Chance ließ. Eine letzte Freistoßchance des VfL Herrenberg vergab Arif Özgül, dessen Schuss in der Abwehrmauer hängen blieb.

SV Deckenpfronn: Schmidt, Kevin Wolf, Kappus, Dengler, Supper, Bäuerle, Lühmann (88. Fordjani), Braun (60. Prokein), Marvin Wolf, Bürkle (75. Wick), Tropsch (90. Paulus)

VfL Herrenberg: Ulmer, Fischer (64. Warnke), Tobias Lutz, Rähle, Kennke, Jonas Lutz, Atis (46. Solmaz), Mücke, Özgül, Sprecher, Wörner (86. Mahmoud)

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Erstellt:
17. September 2020

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