Der Kader der SG H2Ku Herrenberg für die kommende Saison in der Zweiten Bundesliga nimmt immer konkretere Formen an. SG-Abteilungschef Ingo Janoch, der Sportliche Leiter Hagen Gunzenhauser und Trainer Mike Leibssle einigten sich mit Rechtsaußen Saskia Hiller sowie deren Pendant auf der linken Seite, Anika Bissel, auf eine weitere Saison in der Markweghalle.
Arbeitet inExtra-Trainingseinheitenan ihremWurfrepertoire: Anika Bissel(SG H2KuHerrenberg)GB-Foto (Archiv): Harzer/Eibner
Nachdem dieser Tage schon die Verträge von Carolin Tuc, Aylin Bok sowie Marie-Christine Beddies um eine weitere Saison verlängert wurden (wir berichteten), einigten sich die Verantwortlichen der SG H2Ku Herrenberg Anfang dieser Woche gnun auch mit Saskia Hiller und Anika Bissel auf eine Weiterführung der Zusammenarbeit. „Wir sind schlicht und einfach von beiden Spielerinnen überzeugt und glauben fest daran, dass sie sich im nächsten Jahr noch weiterentwickeln werden“, kommentierte Mike Leibssle die Übereinkunft mit Saskia Hiller und Anika Bissel, die beide erst zur aktuellen Runde zum Herrenberger Zweitliga-Team gestoßen waren.
Dass sowohl Saskia Hiller als auch Anika Bissel einige Anlaufschwierigkeiten in Herrenberg offenbarten, wundert den SG-Coach kein bisschen. „Man sollte immer bedenken, dass Saskia zwei Ligen übersprungen hat und Anika sogar deren drei“, wird Mike Leibssle nicht müde zu betonen. „Aber beide haben schon gezeigt, dass sie uns sportlich weiterhelfen können. Menschlich passen sie sowieso zu 100 Prozent in die Mannschaft rein. Deshalb freut es mich auch riesig, dass Saskia und Anika hier weitermachen.“
Wie für den Verein, stand auch für Saskia Hiller eine Beendigung der Zusammenarbeit nie ernsthaft im Raum. Auch wenn sich die 24-Jährige ihr erstes Jahr im SG-Dress, zumindest was den eigenen Torerfolg anbetrifft, etwas einfacher vorgestellt hatte. Der Akklimatisierungsprozess laufe aber noch. „Der Sprung von Wolfschlugen nach Herrenberg war doch etwas größer, als ich gedacht hatte“, gibt die Rechtsaußenspielerin zu.
Ihren Trainer wundert diese Erkenntnis überhaupt nicht. „Saskia hat es drauf, aber sie ist ein Kopfmensch“, hat Leibssle schnell erkannt. „Wenn sie ein, zwei Würfe nicht trifft, macht sie sich zu viele Gedanken und nimmt sich dann manches Mal selbst aus dem Spiel. Saskia sollte dabei aber nie außer Acht lassen, dass sie in der zweiten Liga auf deutlich bessere Torhüterinnen trifft, die sich regelmäßig per Videostudium auf den kommenden Gegner vorbereiten.“ Nichtsdestotrotz ist der Herrenberger Coach vollauf überzeugt, dass die Fans in der Markweghalle alsbald die „wahre“ Saskia Hiller zu sehen bekommen. „Bei Saskia muss nur mal der Knoten platzen, dann werden wir viel Spaß mit ihr haben.“ Seine These unterstreicht Mike Leibssle mit dem Trainingseifer der 24-Jährigen. „Saskias Extra-Einheiten mit Co-Trainer Tim Güthoff zahlen sich langsam aus. Unser Vertrauen hat sie, deshalb soll sie einfach nur weiter an sich selbst glauben. Dann kommt alles andere von allein.“
Deutlich unbekümmerter geht bislang Anika Bissel zu Werke. Auf der linken Außenseite hat die 19-Jährige schon etwas besser in die Mannschaft gefunden und erst neulich im Heimspiel gegen den TV Beyeröhde-Wuppertal das Potenzial angedeutet, welches in ihr steckt. Acht Treffer steuerte die vom Bayernligisten HC Erlangen nach Herrenberg gestoßene Linksaußen zum 35:30-Heimsieg bei. „Auch bei ihr wirft das Positionstraining mit Tim immer mehr Ertrag ab“, ist Mike Leibssle voll des Lobes über seine Nummer drei. Anika Bissel selbst gefallen die Extra-Einheiten, in denen sie in erster Linie an ihrem Wurfrepertoire arbeitet. „Ich will und muss meine Wurfvariabilität verbessern, weil die gegnerischen Torhüterinnen auch viel besser sind, als ich es bisher gewohnt war.“
Gemein ist den beiden Außenspielerinnen der SG H2Ku Herrenberg, dass sie sich beide „pudelwohl“ fühlen in der Mannschaft. „Auf und abseits des Platzes passt es hervorragend“, ist Saskia Hiller begeistert von ihren Mitspielerinnen. „Da gibt es zum Beispiel keinerlei Vorwürfe bei Fehlern, im Gegenteil: Immer ist eine Spielerin da, um aufzubauen und zu motivieren.“
Ein dickes Lob hält die Herrenberger Nummer 19 vor allem für die etablierten Spielerinnen bereit. „Sie haben mir vom ersten Training an Halt und das Gefühl gegeben, dass ich hier willkommen bin. Deshalb freue ich mich, dass ich auch nächstes Jahr ihre Temkollegin sein darf.“ In dasselbe Horn bläst auch Anika Bissel. „Ich wurde hier in Herrenberg super aufgenommen. Deswegen bereitet es mir auch einen riesen Spaß, ein Teil dieser tollen Mannschaft zu sein.“