Der Handstand wird zum Stolperstein

Von Wilfried Schwarz

Platz drei haben Selina Marquardt und Helen Vordermeier (RV Oberjesingen/SK Stuttgart) in Biberach an der Riss beim zweiten German Masters im Zweier der Frauen belegt. Im Rahmen des Wettbewerbs fanden die dritte und vierte Qualifikation zur Hallenrad-WM Anfang Dezember in Basel/Schweiz statt. Lena Günther (RV Nufringen) landete im Einer der Frauen auf dem sechsten Rang.

Der Handstand wird zum Stolperstein

Im Rennen um die beiden WM-Tickets liegen Selina Marquardt (links) und Helen Vordermeier zurzeit hinter den Konkurrentinnen auf dem dritten Platz GB-Foto: Stoll

Im Zweier-Wettberwerb der Frauen geht der Dreikampf um die WM-Tickets am 5.Oktober beim German-Masters-Finale in Weil im Schönbuch weiter. Bisher wechseln sich Lena und Lisa Bringsken (Böhl-Iggelheim) sowie Sophie-Marie Nattmann und Carolin Wurth (Gutach) an der Spitze ab. In der Vorrunde waren die Bringsken-Schwestern mit 136,78:134,25 Punkten vorne, im Finale gewannen Nattmann/Wurth mit persönlicher Bestleistung von 143,08 vor den Pfälzerinnen, die 139,58 ausfuhren. Beim ersten Masters war es noch genau andersherum gewesen.

Das dritte mögliche WM-Paar, Selina Marquardt/Helen Vordermeier (RV Oberjesingen/SK Stuttgart) hatte in der Vorrunde bereits bei der ersten Übung Probleme, dem Sattelkopfstand/Lenkerhandstand. Dadurch verloren beide wertvolle Punkte im Kampf um das WM-Ticket. „Das war ganz kurios, da ich erst beim vierten Versuch zum Handstand hochgekommen bin“, schilderte Selina Marquardt das Missgeschick. „Ich habe mir später das Video dazu angeschaut und die ersten drei waren auch total atypisch. Das hat uns ziemlich viel Kraft gekostet, da wir zwischen den Versuchen ja nicht zurück auf den Boden konnten“, so Marquardt. „Das hat man dann auch im Programm voll gemerkt, wir hatten doppelt so viele Wellen wie sonst und noch einen Doppelsturz nach dem Abgang vom Reitsitzsteiger rückwärts/Schulterstand“, ergänzte Helen Vordermeier. „Aber wir haben uns noch gut durchgekämpft und alle Übungen in die Zeit gerettet.“ Nur 120,9 Punkte fuhr das Duo aus, trotzdem sollte es für das Finale reichen.

Im Endkampf der besten drei Paare funktionierte der Handstand wieder wunderbar und auch die restlichen Übungselemente nahezu perfekt. „Dafür wurden wir mit einer neuen Bestleistung von 137,03 Punkten belohnt“, so Marquardt. „Damit konnten wir an unsere Trainingsleistung anknüpfen und das gibt uns neue Energie für das dritte Masters in zwei Wochen — unser Heimspiel.“ In der WM-Wertung führen Wurth/Nattmann mit 565,01 Punkten vor den Bringsken-Schwestern (563,24) und Marquardt/Vordermeier (503,86).

Im Einer der Frauen trieben sich die drei möglichen WM-Kandidatinnen zu Höchstleistungen an. Maren Haase (Hoffnungsthal) setzte mit 185,7 die zu überbietende Marke in Runde eins, die Mattea Eckstein (Stuttgart) mit 177,4 nicht knacken konnte. Viola Brand (Unterweissach) zeigte sich gut in Form und fuhr mit 194,71 eine neue Bestleistung aus. Milena Slupina (Bernlohe) musste sich dieses Mal um 0,08 mit 194,63 Punkten knapp geschlagen geben. Im abendlichen Finale legte Haase 185,66 vor. Viola Brand konterte mit 193,39. Milena Slupina als letzte Starterin war bis zur letzten Übung auf der Siegerstraße. Dann kostete sie ein Absteiger 4,4 Punkte. Mit 189,09 reihte sie sich zwischen Brand und Haase ein. In der WM-Wertung führt nach vier von sieben Qualifikationen Slupina mit 772,63 Punkten vor Brand (744,79) und Haase (721,89).

Lena Günther vom RV Nufringen kämpft um einen Platz im B-Kader für das Jahr 2020. Mit ihrem Ergebnis von 170,98 und Platz sechs war sie nicht ganz zufrieden. „Die Kehrstandsteiger-Drehung war nicht perfekt und am Ende kam ich in Zeitnot, was mich einige Punkte gekostet hat“, meinte Günther. „Die Fehler hätten nicht sein müssen und haben mich geärgert. Der Rest hat aber gepasst. Heißt aber, die nächsten zwei Wochen bis zum German-Masters-Finale in Weil im Schönbuch noch mal an der Kür zu arbeiten, damit alle Übungen innerhalb der Zeitvorgabe von fünf Minuten gezeigt werden können.“

Jessica Singer (RV Nufringen) kam ohne Absteiger und mit 131,68 Punkten durch, so dass sie einige Plätze gutmachen konnte und 19. wurde. „Ich bin zufrieden mit meinem Start und meiner Leistung“, so Singer. „Mein Ziel, ohne Sturz durchzukommen, habe ich erreicht. Die Kehrsteuerrohrsteiger-Drehung war jedoch nichts. An der wird diese Woche noch gearbeitet, denn am nächsten Wochenende steht der Deutschland-Cup in Sulzbach für mich auf dem Programm. Da werden die letzten Tickets für die Hallenrad-DM in Moers vergeben.“