Der Spaß an der Gemeinschaft ist wichtig

20 Jahre Jugendfeuerwehr Hildrizhausen, ein Grund, zu feiern. Ein Schlepperziehen, bei dem vier Mannschaften gegeneinander antraten, bildete den Auftakt der zweitägigen Feierlichkeiten rund um das Feuerwehrhaus.

Von Christiane Hornung

Lesedauer: ca. 2min 55sec
Die 16 Mitglieder der Jugendfeuerwehr – 15 Jungs und ein Mädchen – treffen sichjeden zweiten FreitagGB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

Die 16 Mitglieder der Jugendfeuerwehr – 15 Jungs und ein Mädchen – treffen sich
jeden zweiten Freitag GB-Foto: SDMG/ Dettenmeyer

Die Blaulichtdisco für Zwölf- bis 17-Jährige stieß dabei auf große Resonanz, auch wenn das Wetter den Veranstaltern umsatztechnisch am ersten Tag einen Strich durch die Rechnung machte. Umso erfreulicher präsentierte sich dabei der Sonntag, in dessen Rahmen die Gäste die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Angeboten hatten.

Spielstraße und Hüpfburg begeisterten vor allem die jüngeren Besucher, im Rathaushof lockte die Feuerwehrausstellung zu einer historischen Zeitreise. Die Jugendfeuerwehr selbst zeigte ihr Können anhand zweier simulierter Löschangriffe eines kleinen Feuers sowie eines kleinen brennenden Hauses. Die Gemeinde aus einer anderen Perspektive heraus erleben ließen die Rundfahrten mit den Feuerwehrautos, das leibliche Wohl kam bei hausgemachten Maultaschen und Kartoffelsalat sowie allerlei Leckereien wie Waffeln und Eis ebenfalls nicht zu kurz.

Der runde Geburtstag ist der Feuerwehrabteilung dabei ein besonderes Anliegen, „im August haben wir eigentlich immer unsere Sichelhegetse, aber bei zwei großen Festen wäre es vielleicht vom Personal her knapp geworden. Daher haben wir uns jetzt für die Feuerwehr entschieden“, erläuterte Stephanie Küfner. Seit 2011 bekleidet sie das Amt der Jugendwartin, bei der Gründung der Abteilung im Jahre 1999 war sie ein Mitglied der ersten Stunde. „Damals hat man nach Nachwuchs gesucht.“ Während sich einst die Wehrdienstbefreiten bei der Feuerwehr verpflichteten und für stabile Mitgliederzahlen sorgten, war der drohende Nachwuchsmangel bereits vorauszusehen. Dabei entstammten die jungen Floriansjünger zu Beginn größtenteils den eigenen Reihen: „Ich war selbst ein Feuerwehr-Kind, mein Vater ist immer zum Einsatz gefahren – und da hat es gekribbelt.“ Da die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehrmänner und -frauen inzwischen generell abnimmt, setzt die Jugendfeuerwehr auf ein buntes Programm, um den späteren Übertritt in die aktive Wehr attraktiv zu gestalten. „Letztes Jahr haben wir die Werks-Feuerwehr bei Daimler besichtigt“, im Kalender stand ebenfalls ein Besuch der Hubschrauber-Staffel der Stuttgarter Polizei. 24 Stunden lang wurden zudem bereits verschiedene Einsätze von der Rettung einer Katze auf dem Baum bis hin zur Vermisstensuche und dem Löschen kleinerer Brände simuliert.

Die Zehn- bis 17-jährigen Jugendfeuerwehrler – derzeit 15 Jungs und ein Mädchen – treffen sich jeden zweiten Freitagabend. „Wir üben Löschangriffe, feuerwehrtechnische Sachen wie Knoten und Stiche, Erste Hilfe und einmal im Jahr findet ein Pokal-Wettbewerb auf Landkreisebene statt“, gab Stephanie Küfner einen Einblick in die Zusammenkünfte der Jugendabteilung. Dabei kommen Spiel und Spaß jedoch auch nicht zu kurz, wie Thomas Stoll, der seit der Gründung der Hausemer Jugendfeuerwehr als Betreuer agiert, hinzufügte.

Dass das Konzept aufgeht und Nachwuchsarbeit erfolgreich gelingen kann, beweisen Fynn Gehrung und Dennis Bauernfeind, die beide im vergangenen Jahr den Sprung von der Jugend in die aktive Wehr gewagt und gemeistert haben. Grundausbildung, Sprechfunk, Atemschutz und „irgendwann der Truppführer“ lauten dabei die Bausteine auf dem weiteren Weg bei den „Großen“, wie Stephanie Küfner erläuterte. Der 17-jährige Fynn meisterte dabei just am Samstag seinen ersten Einsatz: „Ich habe es mir schlimmer vorgestellt, als es war“, lautete sein Fazit, „am Anfang war ich schon ein bisschen aufgeregt, aber das hat sich gelegt bei der Hinfahrt.“ Die fünf Jahre, die er bei der Jugendfeuerwehr verbrachte, „haben mich auf jeden Fall gut vorbereitet, man lernt fast alles, was man später braucht“.

„Man hat alles so oft geübt und macht dann weniger Fehler“, will auch der ebenfalls 17-jährige Dennis seine achtjährige Zeit in der Jugendabteilung nicht missen. Zusammenhalt und Kameradschaft schätzte er dabei besonders, „wir hatten immer Spaß bei den Treffen und spannende Dienste.“ Spaß an der Gemeinschaft sollten künftige Jugendfeuerwehrler mitbringen, so seine Einschätzung, dazu ein wenig technisches Geschick – und „man sollte gut drauf sein und Action mögen“.

Eine Fotogalerie zum 20-Jährigen der Hausemer Jugendfeuerwehr gibt es unter www.gaeubote.de

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Erstellt:
24. Juni 2019

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