Die Bühne gehört fast ganz dem Nachwuchs

Es war einmal ein Weinfest, das stattfand in einer Region, die nicht für ihren Weinbau bekannt ist. Der Verein hinter diesem Fest fand es schließlich konsequenter, den Namen des Festes zu ändern. Seither heißt es Herbstfest – und der Erfolg, das Publikum, die Musik, ja, auch der Wein – sie alle sind geblieben. Gemütlichkeit und Schwung führen das Regiment in der Nufringer Wiesengrundhalle, der Musikverein hat Gäste.

Von Thomas Morawitzky

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Da muss noch Bratensoße drauf: In der Küche richten die Musiker die Teller her GB-Foto: Holom

Da muss noch Bratensoße drauf: In der Küche richten die Musiker die Teller her GB-Foto: Holom

Eine Weile ist vergangen, seitdem das Fest den Namen wechselte. Das Nufringer Herbstfest – so benannt oder so – findet zum insgesamt 40. Mal statt, und der Musikverein Nufringens, Veranstalter der Geselligkeit, hat die Wiesengrundhalle wieder schön geschmückt, zu diesem Anlass. Buntes Laub rankt sich um manche Partien der Hallenwände; den Trinkern von Bier wird es ebenso freundlich anmuten wie jenen von Wein, und wer nur Kaffee oder Wasser kostet, lauscht und sich labt, dem geht es ganz gewiss nicht anders.

Alle Musiker sind fernab
der Bühne voll im Einsatz

Der Musikverein Nufringens besteht seit 1973 und besitzt derzeit mehr als 200 Mitglieder. Seinem ersten Orchester gehören 47 Musiker an, die an diesem Tag die Bühne nicht betreten werden. „Sie sind alle im Einsatz“, sagt Bernd Marquardt, Vorstandsmitglied für Musik im Verein. Das heißt: Sie arbeiten, haben alle Hände voll zu tun, schließlich gibt es beim Nufringer Herbstfest nicht nur die musikalische Untermalung, sondern auch das Rindersaftgulasch, die Pommes am Schnitzel, den Kuchen zum Kaffee. Die Tische sind gedeckt, besetzt, von Laub umrankt, und in der Küche, an der Theke geht es rund. 300 Mahlzeiten verkauft der Musikverein beim Fest, die Zahl der Gäste liegt um ein Unbestimmtes höher, denn nicht alle sind mit Hunger gekommen.

Begonnen haben das Herbstfest auf der Bühne die Bläserkids des Musikvereins, die junge Gruppe, die alljährlich aus der Kooperation des Vereins mit der Grundschule im Wiesengrund hervorgeht.

Dann folgte das Schülerorchester des Vereins, dann unterhielt die Siebenbürger Blaskapelle mit Mitgliedern aus dem ganzen Landkreis Böblingen für gut zwei Stunden das Publikum im Wiesengrund. Sie spielen gerade eben noch wohlklingend ihre letzte Polka, und im Foyer der Halle bereitet sich schon das Jugendorchester Nufringens auf seinen Auftritt vor. „Viva la Vida“, der Popsong der bekannten Gruppe Coldplay, wird das erste Stück sein, das das Jugendorchester aufführt am Sonntag.

Die Jugendlichen tragen blaue Polohemden, sie versammeln sich noch einmal vor der Halle, um von ihrem Vorstand fotografiert zu werden: Ihr Konzert soll der Höhepunkt des Festes sein, denn es verbindet sich mit einer Stabübergabe. Manuela Maly, bisherige Dirigentin der Jugend, begibt sich, mit gut sichtbarem Grund, in eine Schwangerschaftspause. Josef Palle nimmt ihren Stab, vorübergehend, es ist eine Interimslösung: Maly will im Frühjahr schon wieder zu ihrem Orchester zurückkehren.

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Erstellt:
22. Oktober 2019

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