Die Handballschule nimmt einen neuen Anlauf

Die Handballschule der SG H2Ku Herrenberg hätte eigentlich zu Beginn des laufenden Schuljahrs starten sollen. Aber das Projekt wurde im Juli gestoppt. Jetzt soll ab 1. Januar ein neuer Anlauf genommen werden.

Von Andreas Gauss

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Szene vom Schlossberg-Cup mit dermännlichenD-Jugend der SG H2Ku Herrenberg (rote Trikots),kleine Bilder:Luca Waidelich (oben) und Jan EngauGB-Fotos(Archiv): Schmidt/gb

Szene vom Schlossberg-Cup mit der männlichen D-Jugend der SG H2Ku Herrenberg (rote Trikots), kleine Bilder: Luca Waidelich (oben) und Jan Engau GB-Fotos (Archiv): Schmidt/gb

„Wir haben jetzt eine große Einigkeit innerhalb der SG H2Ku erzielt“, verkündet Jan Rhotert, Vorsitzender des TV Haslach, einer von drei Stammvereinen der SG H2Ku Herrenberg. „Das Start-Package ist jetzt geschnürt“, pflichtet Jan Engau, Abteilungsleiter des VfL Herrenberg, bei. Der stellvertretende Abteilungsleiter des HSV Oberjesingen/Kuppingen, Kai Wohlbold, meint: „Hinter der Handballschule steht unheimlich viel Arbeit und deshalb ist es toll, dass wir eine gemeinsame Basis gefunden haben.“

Rückblende: Jan Engau beendete im Sommer vergangenen Jahres die Führungskrise bei der VfL-Abteilung, wurden doch in Herrenberg keine Nachfolger für die früheren Aktivposten Bernd Nüssle und Ralf Ferdinand gefunden. Zusammen mit Dr. Christian Stahl als Jugendleiter übernahm Jan Engau die Führung. Er als auch Stahl haben handballspielenden Nachwuchs und festgestellt, dass beispielsweise der Übergang in die D-Jugend „etwas holprig“ ist, so der VfL-Chef. In dieser Altersstufe werden die Kinder aus den Stammvereinen in vereinsübergreifende SG-Mannschaften zusammengeführt. Engau und Stahl entwickelten deshalb die Idee einer Handballschule, die sicherstellt, dass in den F- und E-Jugend-Teams von den Übungsleitern möglichst dieselben Inhalte vermittelt werden, was die motorischen und koordinativen Fähigkeiten des Nachwuchses anbelangt. Engau: „Es kann nicht sein, dass die Jungen und Mädchen von der Grundlagenausbildung her völlig unterschiedliche Voraussetzungen mit sich bringen.“

Von der SG-Leitung wurde das Projekt befürwortet und der Gesamtverein VfL Herrenberg mit ins Boot geholt. War doch der ursprüngliche Ansatz, dass die Handballschule von einem hauptamtlich angestellten BA-Studenten geleitet werden sollte. Im Rahmen eines dualen Studiums „mit hohem Praxisbezug“ an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Stuttgart (wir berichteten). Soweit, so gut. Doch die hauptamtlichen Strukturen um VfL-Geschäftsführer Timo Petersen arbeiteten, vorsichtig ausgedrückt, viel schneller als die SG-Führung mit lauter ehrenamtlichen Kräften. Erst als die Stellenausschreibung publik war, erkannten einige Beteiligte, dass im Grunde noch Abstimmungsbedarf zwischen den drei Stammvereinen der SG H2Ku vonnöten ist. Das Projekt in der bisher angedachten Form wurde gestoppt. Jan Rhotert meinte im Juli diesen Jahres kleinlaut: „Wir haben es unterschätzt.“

Derweil wurde im Hintergrund weitergearbeitet. Die Jugendkoordinatoren Aylin Bok (weiblich) und Marcel Kohler (männlich) leisteten ganze Arbeit, in die Saison gingen die Jugend-Teams der SG H2Ku mit viel lizenziertem Übungsleiter-Personal. An dem Profil, sprich der Aufgabenstellung für einen künftigen Ballschule-Leiter, der nach wie vor im Hauptamt gesucht wird, arbeiteten die Jugendleiter Luca Waidelich (TV Haslach), Christian Stahl und Ole Held (HSV Oberjesingen/Kuppingen) weiter. Ein Durchbruch, so Rhotert, wurde erzielt, indem die Handballschule-Thematik als Aufgabengebiet im SG-Vorstand verankert wurde. Für diesen Bereich zeichnen Wohlbold und Engau verantwortlich – in enger Abstimmung mit den Jugendleitern sowie den beiden SG-Koordinatoren. Das neu geknüpfte Netzwerk überzeugt Kai Wohlbold: „Unser Ziel muss es sein, den Leistungshandball voranzubringen und da müssen wir den Fokus auf den Nachwuchs legen.“

Zum 1. Januar soll nun die Handballschule starten, als vorläufig kommissarischer Leiter hat sich Luca Waidelich bereiterklärt. Der 24-jährige Haslacher ist mithilfe seines Vorgängers Matthias Fabian in die Jugendleitung reingewachsen und hat trotz seines jungen Alters von E- bis A-Jugend schon verschiedene Altersstufen trainiert. Er absolviert derzeit eine Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann bei einer großen Ehninger Firma und geht davon aus, dass er den zeitlichen Aufwand auf die Reihe bekommen wird: „Bis wir einen hauptamtlichen Leiter bekommen, muss das funktionieren.“ Die Monatsgebühren von fünf Euro (im Mini-Bereich) bis zu 20 Euro (für einen Leistungssporthandballer von der C- bis A-Jugend) werden halbjährlich eingezogen. Für die Handballschule wird ein eigenes Konto eingerichtet und sie wird an die GbR der SG H2Ku angegliedert. Der Spielbetrieb der ersten Männermannschaft und des Zweitliga-Teams der SG-Frauen wurde erst vor kurzem in eine GmbH ausgegliedert.

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Jan Rhotert

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Kai Wohlbold

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Erstellt:
20. November 2019

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