Die Siedler zelten bei der Volksmission

Von Maria-Dolores Bloching

Die Kinderspaßtage in Mötzingen ziehen auch diesmal in der letzten Ferienwoche die Kinder nahezu magisch an. Zum ersten Mal aber sind die Jüngeren zuerst dran und erst in der zweiten Wochenhälfte die Älteren, denn ansonsten ist der Andrang fast zu groß für die Helfer. Das Thema Siedler steht heuer im Mittelpunkt.

Die Siedler zelten bei der Volksmission

Bei der Mötzinger Volksmission kommen Kinder zum Siedler-Spiel zusammenGB-Foto: Holom

Der Held Robin Hood, im letzten Jahr das Thema, sorgte dafür, dass die Anmeldezahlen bei den Kinderspaßtagen der Volksmission Mötzingen deutlich in die Höhe schossen. 111 Kinder waren dabei und „die Geräuschkulisse war sehr hoch und auch die Mitarbeiter waren am Limit“, erinnert sich Michelle Fischer, die zum vierköpfigen Leitungsteam gehört. Deswegen wurden diesmal die Teilnehmer gesplittet, von Montag bis Mittwoch nahmen die 57 Sechs- bis Achtjährigen teil, von Donnerstag bis Samstag dürfen die Neun- bis Zwölfjährigen dabei sein, hier sind 56 Kinder dabei – das Programm ist identisch. „Das ist viel entspannter und in den acht Gruppen sind nur noch sechs bis acht Kinder, letztes Jahr waren es zehn bis zwölf, so dass wir jetzt auch viel besser auf jedes Kind eingehen können“, freut sich Michelle Fischer.

Am gestrigen Mittwoch stand eine Olympiade auf dem Programm im Haus der Volksmission. Organisiert werden die Kinderspaßtage von den Royal Rangers, der christlichen Pfadfinderschaft der Volksmission, rund 40 Helfer sind in der Woche, die im Rahmen des Mötzinger Sommerferienprogramms stattfindet, im Einsatz. Passend zum Motto sind die Gruppen nach Jägern, Sammlern, Bauern oder Hirten benannt. Einen Teil des Tages gestalten sie in ihren Gruppen, dort wird gespielt, gebastelt und getobt. Im Garten steht das weiße Zelt der Hirten, dort geht es ziemlich lustig zu. Klar, schließlich müssen die Jungen und Mädchen ihr Gegenüber mit Joghurt füttern, wenn beide die Augen verbunden haben, ist das gar nicht so einfach. Die siebenjährige Sara kann sich vor Lachen kaum mehr halten. „Das hat Spaß gemacht und jetzt bin ich ganz schmutzig im Gesicht. Aber es war echt toll“, strahlt die Mötzingerin, die bereits zum zweiten Mal dabei ist. Auch Mika ist sieben Jahre alt, allerdings findet er es nicht ganz so spaßig, dass der Joghurt nicht nur im Mund, sondern überall gelandet ist. „Aber die Kinderspaßtage finde ich super, vor allem die Workshops gefallen mir, ich habe dort schon einen Katapult und ein Steinbild gebastelt.“ Zum dritten Mal ist Mika schon dabei. Michelle Fischer weiß, dass viele „Stammgäste“ sind und Sommer für Sommer wiederkommen. „Manche kommen dann wenn sie 13 Jahre alt sind als Betreuer zu uns, das ist echt schön.“

Spiele, Spaß, ein bisschen Abenteuer, das Basteln eins Wappens, Körbe flechten, Tonen, ein Kissen herstellen, eine Siedlung bauen und die Rohstoffe dazu bei Spielen sammeln – da ist für jeden etwas dabei und der Nachmittag, an dem die Workshops stattfinden, wie im Flug vergangen. Aber auch der Glaube und die Bibel spielen bei den Kinderspaßtagen eine große Rolle, vor allem am Vormittag. Ein Bibelvers wird gelernt, einem Theaterstück gelauscht und jeder Tag steht unter einem besonderen Motto: Du – nicht allein, Du – auf festem Grund, Du – wertvoll.

Gemeinsames Singen

„Nach dem Ankommen singen wir gemeinsam, Handpuppe Pierre kommt vorbei und unterhält die Kinder, der biblische Teil steht hier im Mittelpunkt“, schilderte Fischer das allmorgendliche Ritual. Vincent Lamparter, Luisa Gomer und Carsten Heidenreich gehören mit Michelle Fischer zum Leitungsteam, allesamt sind sie zwischen 19 und 23 Jahre alt, für sie ist es eine Premiere, erst Anfang des Jahres haben sie das Amt übernommen. „Es war niemand da, der es machen wollte. Wir aber wollten, dass es mit den Kinderspaßtagen unbedingt weitergeht, deswegen haben wir uns bereiterklärt.“ Weil auch das Thema Siedler Premiere hatte, „war es schon ganz schön viel Arbeit, aber es macht auch wahnsinnig Spaß“.