„Die Zeit geht immer schnell rum“

Von Verena Bayer

Seit einigen Jahren bietet sich am 23. Dezember am Herrenberger Andreae-Gymnasium ein besonderes Bild. Die Aula ist hell erleuchtet, und ganze Gruppen von Besuchern zieht es in das Schulhaus, um sich dort zur AGH-Reunion zusammenzufinden, sich mit Schulkameraden und Lehrern auszutauschen.

„Die Zeit geht immer schnell rum“

An den Tischkickern in der Aula lässt sich der Abend vergnüglich gestalten GB-Foto: Holom

„Man soll sich einfach locker und zwanglos begegnen können“, erzählt Nicola Reitzenstein, Vorsitzende des efa-Fördervereins des AGH. Der Termin ist dabei auch nicht zufällig gewählt, denn zu Weihnachten zieht es viele Menschen zurück in die Heimat, vor allem junge Menschen. Ein Großteil der Besucher setzt sich aus den Abi-Jahrgängen der letzten fünf Jahre zusammen. Hier und da bestaunen aber auch Gäste, die die Schulzeit schon länger hinter sich gelassen haben, die Veränderungen. Allerdings nicht im ganzen Schulhaus – aus Sicherheitsgründen stehen nur Aula und der alte Neubau im Erdgeschoss offen.

„Wir haben ein unglaublich gutes Miteinander mit der Schule und der Stadt. Ohne ein gutes Miteinander funktioniert es nicht“, lobt Reitzenstein. Die Technik-AG der Schule sorgt für die musikalische Untermalung, die Stadt hat die Reinigung des Gebäudes verschoben, bis die Reunion-Party vorüber ist und legt auch sonst keine Steine in den Weg, wenn es darum geht, das Schulhaus nutzen zu dürfen.

Über 300 Gäste wartenschon zu Beginn vor der Tür

Ein siebenköpfiges Team des Vereins, darunter vier Vorstandsmitglieder, sorgt für den reibungslosen Ablauf, hat im Vorfeld Knabbereien auf den Tischen verteilt, schenkt Getränke aus. Dass alle helfenden Hände benötigt werden, das wurde schnell nach dem offiziellen Start klar. Denn oftmals ist der Beginn von Feierlichkeiten ein schleppender – nicht so in Herrenberg. Schon als Nicola Reitzenstein pünktlich um 19.30 Uhr die Türe aufschloss, strömten die ersten Gäste in die Aula. Rund 300 bis 400 Besucher erwartete der Förderverein, denn der Termin hat sich mittlerweile rumgesprochen und etabliert.

Doch nicht nur ehemalige Schüler nutzen die Gelegenheit, sich in der Schule wiederzutreffen. Auch so mancher Lehrer, ob nun ehemalig oder aktuell, hat sich angekündigt, um ins Gespräch mit ehemaligen Schülern und Freunden der Schule zu kommen. Die Feier dient nicht nur dazu, dass sich Freunde des AGH treffen können, sondern auch einem guten Zweck. „Die Schüler stehen Schlange an den Trinkbrunnen“, weiß Reitzenstein. Der Erlös der Reunion-Party soll dazu verwendet werden, um einen weiteren Trinkbrunnen im Schulhaus anzuschaffen. Unter die Gäste haben sich auch Vanessa Seiffer, Louisa Zimmermann (beide Abi 2017) und Liane Gavris (Abi 2014) gemischt. „Wir wollen natürlich sehen, wie sich die Schule verändert hat, aber auch Leute treffen“, erklären sie. Ein paar Sachen, so erzählen die Freundinnen, sind durchaus schöner und bunter geworden. Ob sie bis zum Schluss, der meist gegen Mitternacht ist, bleiben, das konnten sie am Anfang noch nicht sagen. Aber eines wissen sie ganz genau: „Die Zeit geht immer schnell rum“, berichten sie aus Erfahrung.