Die Zusammenarbeit ist „überragend“

Der TV Gültstein hat pünktlich zur Winterpause Nägel mit Köpfen gemacht und die Verträge mit seinem Trainerduo um eine weitere Runde verlängert. Somit gehen Chefcoach Holger Schulz und sein spielender Co-Trainer Thomas Wohlbold ab Sommer in ihre vierte Saison beim B-Ligisten.

Von Edip Zvizdiç

Lesedauer: ca. 3min 12sec
Da reicht ein Blickkontakt – Thomas Wohlbold (links) zum Trainerkollegen: „Und, läuft?“ Holger Schulz meint: „Läuft!“ GB-Foto (Archiv): Schmidt

Da reicht ein Blickkontakt – Thomas Wohlbold (links) zum Trainerkollegen: „Und, läuft?“ Holger Schulz meint: „Läuft!“ GB-Foto (Archiv): Schmidt

Platz neun im ersten Jahr, Platz fünf im zweiten und aktuell Tabellenzweiter der Kreisliga B4: Die Kurve beim TV Gültstein zeigt seit der Inthronisierung von Holger Schulz als Trainer und Thomas Wohlbold als dessen spielender Co-Trainer steil nach oben. Entsprechend waren auch die Verantwortlichen des TVG darum bemüht, im Hinblick auf die nächste Runde frühzeitig Einigkeit mit ihrem Erfolgsduo zu erzielen. „Die Mannschaft hat sich unter Holger und Thomas sehr gut weiterentwickelt“, ist Steffen Reutter ein großer Fan seiner beiden Trainer. „Deshalb war es eigentlich nur Formsache, dass wir auch in die nächste Runde mit den beiden gehen.“

Dem Abteilungsleiter des TV Gültstein, der selbst noch aktiv als Spieler mit dabei ist, gefällt vor allen Dingen, dass es sein Trainerduo geschafft hat, seit der Übernahme etliche Eigengewächse in der ersten Mannschaft zu etablieren. „Wir haben eine gute Mischung aus einigen erfahrenen und vielen jungen Spielern“, ist Reutter vom Wirken seines Trainergespanns vollauf überzeugt. „Holger und Thomas haben ein gutes Händchen, die jungen Spieler kommen auch sehr gut mit den beiden aus.“

Für Holger Schulz war die Verlängerung um ein weiteres Jahr keine große Sache. „Wir haben uns zusammengesetzt und auf ein weiteres Jahr geeinigt“, sagt der 47-Jährige und liefert die Gründe gleich hinterher. „Mir bereitet es hier super viel Spaß. Die Jungs sind klasse, der Verein sowieso, und auch sportlich hat sich hier einiges getan.“ Dass der Erfolg auch mit seinem Tun zusammenhängt, will Holger Schulz gar nicht so an die große Glocke hängen. Eher sieht er hier die Abteilungsleitung als entscheidend an. „Was Steffen Reutter sowie seine beiden Spielleiter Christoph Reutter und Patrick Baur alles auf die Beine stellen, verdient höchstes Lob. Sie kümmern sich um alles, so dass Thomas und ich uns auf das Sportliche konzentrieren können.“

Auch macht Holger Schulz den Gültsteiner Fußballchef dafür verantwortlich, ihn und Thomas Wohlbold erst zusammengebracht zu haben. „Wir kannten uns vorher nicht“, erinnert sich Holger Schulz, der die Zusammenarbeit mit seinem spielenden Co-Trainer als „überragend“ bezeichnet. „Zwischen uns passt kein Blatt Papier.“ Auch Thomas Wohlbold ist begeistert von der Zusammenarbeit: „Menschlich funken wir auf einer Wellenlänge, sportlich verfolgen wir mit unserem offensiv ausgerichteten Fußball dieselbe Philosophie.“ Und auch wenn Holger Schulz der Chefcoach sei, würden die Gespräche stets auf Augenhöhe ablaufen.

Unter all diesen Voraussetzungen werden automatisch im Umfeld auch die Fragen nach einer Rückkehr in die Kreisliga A2 immer lauter. Als aktuell Tabellenzweiter der B4 liegt ein Aufstieg durchaus im Bereich des Möglichen. Der TVG gibt sich diesbezüglich sehr entspannt. „Es gibt keinen Druck von der Abteilungsleitung, dass das Team aufsteigen muss“, macht Steffen Reutter unmissverständlich klar. Mit dem wichtigen Zusatz: „Wehren würden wir uns natürlich nicht dagegen.“ Mittelfristig wolle man aber raus aus der Sicherheitsliga. „Das Umfeld sowie die Sportanlage sind definitiv bereit für die Kreisliga A, wenn nicht sogar für die Bezirksliga“, sagt Holger Schulz, der aber den Ball ebenfalls flach hält. „Wir haben eine junge Mannschaft, die noch viel lernen muss.“

Wie viel, das konnte man Mitte November sehen, als es nach zuvor neun Siegen in zehn Spielen plötzlich zwei Niederlagen gegen den KF Isa Boletini (2:4) und den SV Affstätt (1:6) setzte. „Dieser Einbruch war irgendwie auch zu erwarten“, wusste Steffen Reutter die beiden Rückschläge sofort richtig einzuordnen. Und die Antwort der Mannschaft darauf bekräftigte den TVG-Abteilungsleiter, dass sich alles in gesundem Rahmen entwickelt: „Durch den 3:0-Sieg gegen Deufringen gehen wir als Tabellenzweiter mit einem guten Gefühl in die Winterpause.“

So wenig man sich überhaupt mit dem Aufstieg beschäftigen würde im Verein, so klar ist Steffen Reutter und seinem Trainergespann aber, dass die Rückkehr nach oben nur über die Relegation zu erreichen sein wird. „Der erste Platz ist eh vergeben“, macht sich das Trio keine Hoffnungen, den unangefochtenen Titelfavoriten Spvgg. Aidlingen noch vom ersten Platz verdrängen zu können. Die Relegation sieht man aber durchaus als „erreichbar“ an. „Das wäre eine tolle Erfahrung für unsere jungen Spieler“, so Steffen Reutter. „Unser Hauptziel wird aber ab März sein, dass wir die tolle Hinserie bestätigen. Dann lassen wir uns überraschen, was schließlich am Ende rausspringt.“

Zum Artikel

Erstellt:
13. Dezember 2019

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.