Seit der Schließung des Jugendzentrums Logo des Evangelischen Jugendwerks Herrenbergs mangele es den Jugendlichen an Räumen in der Altstadt, steht in einer Pressemitteilung der Stadt zu lesen. Nun sei ein neuer Treffpunkt entstanden, wenn auch wegen der Corona-Pandemie gerade nur digital: Wer Lust auf kreative Aktionen, Tanz, Musik oder Graffiti hat, könne sich ab sofort für die kostenlosen Online-Kurse des Hip-Hop-Cafés anmelden unter www.hiphop-cafe.de
Der erfahrene Hip-Hop-Künstler Nathan Grant Kitch von der offenenArbeit des EvangelischenJugendwerks Herrenberg bietet die Online-Kursedes Hip-Hop-Cafés anGB-Foto: gb
Herrenberger Jugendliche entfalteten im neuen Hip-Hop-Café ihre tänzerischen, musikalischen und bildnerischen Talente, heißt es weiter. Nachdem mit der Schließung des Jugendzentrums Logo eine Anlaufstelle für die jüngeren Herrenbergerinnen und Herrenberger weggebrochen sei, habe die offene Arbeit des Evangelischen Jugendwerks Herrenberg ein Team um Nathan Grant Kitch zusammengestellt, um das Hip-Hop-Café zu starten. „Hip-Hop“ stehe dabei nicht in erster Linie für die gleichnamige Musikrichtung, sondern für das Anliegen, dass Jugendliche ihre Talente aktiv entwickeln – beispielsweise im Breakdance, Beatboxing, Rap oder Graffiti. Möglich geworden sei das neue Angebot im Rahmen des Projekts „Quartier 2020 – Gemeinsam. Gestalten.“. Mit Rat und Tat stehe Ines Böttcher, Quartiersmanagerin des Teams Beteiligung und Engagement der Stadt, den Initiatoren zu Seite.
Schon vor der Pandemieplanerisch weit gediehen
Die Planungen für das Hip-Hop-Café seien schon vor Corona weit gediehen gewesen – unter anderem sei auch eine Kreativ-Freizeit für den Sommer angedacht gewesen. Da allerdings habe die Pandemie dem Team einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also habe die Gruppe die Planungen an die neue Lage angepasst und das digitale Hip-Hop-Café gestartet. Aktuell könnten Jugendliche kostenfrei an Online-Kursen in Breakdance, Beatboxing und Hip-Hop teilnehmen. „Die Breakdance-Kurse laufen jetzt schon seit drei Wochen. Teilnehmende mit ganz unterschiedlichen Hintergründen hatten viel Spaß dabei, über das Internet erste Schritte im Breakdance zu lernen“, berichtet Nathan Grant Kitch. In den Workshops gebe es noch freie Plätze; auch Graffiti-Workshops seien in Planung.
Der Hauptkursleiter sei „der Hip-Hop-Tausendsassa Kitch“, der bereits vor 15 Jahren eine Tanzschule in Stuttgart geleitet und eine Reihe von Projekten und Workshops in Breakdance, Beatboxing, Graffiti und Rap angeboten habe. Weitere Teammitglieder fänden sich gerade zusammen. Die Bandbreite der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer reiche von Anfängern bis zu Fortgeschrittenen; auch Schülerinnen und Schüler der Rap-AG der Vogt-Heß-Schule beteiligten sich an den Kursen. „Das Hip-Hop-Café startet jetzt und wir freuen uns über jeden, der Lust hat, sich kreativ zu entfalten, auch wenn er erst am Anfang steht“, meint Nathan Grant Kitch.
Im nächsten Schritt verlagere das Team die Kurse coronasicher ins Freie. Möglicherweise werde das Café später in der Spitalkirche oder in einem anderen Altstadtraum seine Heimat finden. Ein Musikstudio sei ebenfalls geplant. Die technische Ausrüstung stehe bereit, unter anderem ein mobiler Tanzspiegel und ein Drei-Wege-Lichtset. „Bei uns kann man den Umgang mit Ableton oder Logic, zwei Softwareprogramme für Musikproduktion, lernen und eigene Raps und Lieder aufnehmen“, sagt Kitch. -gb-
Wie es mit dem Hip-Hop-Café vorangeht, kann man auf der Homepage unter www.hiphop-cafe.de und dem Instagram-Account hiphopcafe_herrenberg verfolgen.