Das neue Kinderhaus Alemannenweg ist ganz auf die Bedürfnisse seiner Nutzer ausgerichtet

Ein Hort, in dem sich Kinder wohlfühlen

Ein Hort, in dem sich Kinder wohlfühlen

Das neue Ammerbucher Kinderhaus in Entringen ist großzügig dimensioniert GB-Fotos: Vecsey

Markant und selbstbewusst mit seiner ungewöhnlichen, durch die sieben Dächer der sieben Gruppenräume geprägten Gebäudeform, einladend und freundlich in der Raumgestaltung, umweltbewusst und natürlich in der Materialwahl, bis ins Detail durchdacht und ganz auf die Bedürfnisse der Krippen- und Vorschulkinder ausgerichtet setzt das neue Kinderhaus im Entringer Alemannenweg Maßstäbe.

Nahezu quadratisch schmiegt sich das große, in Massivholzbauweise errichtete Gebäude mit seinen rund 1600 Quadratmeter Nutzfläche um das in seiner Mitte gelegene, von allen Seiten sichtbare Atrium. Schon beim Betreten des Foyers umfängt den Besucher die offene und helle, dabei zugleich warme und geschützte Atmosphäre, die durch den Mix von Holzwänden und Glasflächen entsteht. Es ist großzügig dimensioniert und kann bei Veranstaltungen mit dem durch eine Faltwand abgetrennten Mehrzweckraum verbunden werden. Der Blick geht – durch die durch eine Glaswand abgetrennten „Bistros“, in denen die Kinder Frühstück, Snack und Mittagessen einnehmen – in den grünen Innenhof, der zugleich als Spielfläche für die Krippenkinder dient. Kinderhausleiterin Ute Dipp ist von der ästhetisch umgesetzten Funktionalität des Gebäudes begeistert. „Die Atmosphäre ist sehr angenehm. Faszinierend ist auch die Akustik im Gebäude, das mit seiner Holzkonstruktion und Deckenverkleidung viel Lärm schluckt“, schwärmt sie.

Das Foyer verbindet die räumlich separaten Bereiche für die beiden Altersgruppen: Nach links geht es zu den vier Gruppenräumen des Kindergartens, die sich auf eine große Spielfläche Richtung Südosten hin öffnen, nach rechts gelangt man zur Krippe für die unter Dreijährigen. Im hinteren Gebäudebereich sind neben Kreativräumen wie dem Raum für Sprachförderung, Malräumen und dem Snoezelen-Raum auch die Ruheräume für die „Großen“ untergebracht.

Die Schlafräume der Kleinen befinden sich direkt beim jeweiligen Gruppenraum. Jeder Gruppenraum verfügt über einen Nebenraum für Kleingruppen, der je nach Bedarf „bespielt“ werden kann. Die Krippenräume haben zudem noch einen kleinen Toiletten- und Wickelraum.

Den Gruppenräumen gegenüber befindet sich jeweils eine Nische, die ebenfalls individuell einsetzbar ist und vom Kaufladen bis zum Lesesofa Platz für vieles bietet. „Das passt gut zu unserem halboffenen Konzept mit Stammgruppen, die sich im Haus begegnen können“, erklärt Ute Dipp.

Das Mobiliar ist – bis auf die eingebauten Schrankwände – mit Rollen versehen, so dass jeder Gruppenraum flexibel umgestaltet werden kann. Eine Fensterfront nach außen beziehungsweise Richtung Atrium sowie Oberlichter unterm Dach sorgen für viel Licht und die optische Verbindung ins Freie. „Das Gebäude ist barrierefrei und macht die Bewegung des Hangs mit, auf dem es steht. Das leichte Gefälle des Grundstücks spiegelt sich in den als Rampen realisierten Fluren wider und verortet das Gebäude in der Topographie“, erklärt Architekt Matthias Beisel vom Waldkircher Architekturbüro Frank Heinz, der die Bauleitung innehatte.

Rund sechs Millionen Euro hat das siebengruppige Kinderhaus mit seinen 30 Krippenplätzen und 90 Kindergartenplätzen gekostet, das im Mai bezugsfertig war und sich seit Anfang September zunehmend mit Leben füllt. JUTTA KRAUSE