Ein Symbol der Verbundenheit

Herrenberg: Ein Flyer zur Martinseiche am„Roten Meer“ und ihrer Historie ist erschienen

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2017 wurde die Martinseiche gepflanzt GB-Foto: gb

2017 wurde die Martinseiche gepflanzt GB-Foto: gb

Gemeinsam pflanzten sie 2017 die „Martinseiche“ auf dem Herrenberger Schlossberg, gleich neben der alten Eiche am „Roten Meer“: Projektinitiator Horst Sehorsch, Dekan Eberhard Feucht, Pfarrer Markus Ziegler und Pastor Alfred Schwarzwälder. Der Flyer, der nun erschienen ist, bildet den Abschluss des Projekts der Kirchengemeinden und der Stadt Herrenberg. Die Broschüre erklärt die historischen Hintergründe des noch jungen Baumes.

Ehrenamtlich ökumenisches Projekt gestartet

Der Stadt- und Kirchenführer Horst Sehorsch erfuhr 2017 bei einem Vortrag des Stadtarchivs zum Reformationsjubiläum von einer Herrenberger Luthereiche: 1817 hatte die Schuljugend eine solche im Gedenken an Luther am Schlossberg gepflanzt. Der Standort war jedoch nicht mehr bekannt und so begab sich Sehorsch auf die Suche nach dem 200-jährigen Baum. Da sie nicht mehr aufzufinden war, startete er das ökumenische Projekt „Martinseiche“ mit Vertretern der evangelischen, katholischen und evangelisch-methodistischen Herrenberger Kirche.

In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung pflanzten die Projektbeteiligten die Martinseiche am „Roten Meer“, noch im Lutherjahr auf dem Schlossberg. Die Kosten für Eiche, Pflanzung und Gedenktafel übernahm die Stadt Herrenberg. Umweltbeauftragter Jürgen Baumer unterstützte das Projekt bei der Standortsuche: Die Martinseiche soll die benachbarte, in die Jahre gekommene Eiche zu einem späteren Zeitpunkt ersetzen. In diesem Jahr erschien die Broschüre zum Ausflugsziel, der Pilgernden sowie Besuchern aus nah und fern Wissenswertes über den jungen Baum und die Historie bietet.

Nicht nur durch die gemeinsame Pflanzung soll die Martinseiche ein Symbol der Verbundenheit der Kirchengemeinden sein. Auch die Geschichte des Baumes und seines Namens verweisen auf die Verbindung der beteiligten Kirchen. Die Gedenktafel neben der Eiche erklärt die Zusammenhänge der beiden Namensgeber: Martin von Tours (ca. 316 bis 397), auch bekannt als heiliger Sankt Martin, war Bischof im französischen Tours. Das Teilen seines Mantels mit einem Bettler ist seit Jahrhunderten Sinnbild christlicher Nächstenliebe. Mehr als 1000 Jahre später, 1483, wurde Martin Luther geboren. Am Gedenktag des heiligen Martin von Tours wurde er auf den Namen Martin getauft. 1517 veröffentlichte Luther die 95 Thesen gegen den Missbrauch Ablassbriefe und legte damit den Grundstein der Reformation.

Die Martinseiche steht zudem am Martinusweg, einem Pilgerweg, der vom ungarischen Szombathely, dem Geburtsort des Martin von Tours, über Rottenburg, den Herrenberger Schlossberg und Böblingen, bis ins französische Tours verläuft. -gb-

Der neue Flyer „Die Martinseiche am Roten Meer“ ist im i-Punkt der Stadtverwaltung Herrenberg, Marktplatz 1, erhältlich. Die digitale Version ist unter www.herrenberg.de/martinseiche abrufbar.

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Erstellt:
6. Oktober 2021

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