Ein Treffpunkt für Notlagen

Herrenberg: Stadtverwaltung richtet Oberamt als Anlaufstelle bei längerfristigen Stromausfällen ein.

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Im Oberamt soll die Bevölkerung in Notfallsituationen zusammenkommen können. GB-Foto: Holom

Im Oberamt soll die Bevölkerung in Notfallsituationen zusammenkommen können. GB-Foto: Holom

In Krisensituationen brauchen Bürger eine Anlaufstelle bei ihrer Stadtverwaltung. Bevölkerungsschutz nimmt aufgrund von Vorkommnissen wie der Überschwemmung im Ahrtal sowie Krisensituationen wie der Energieversorgung und dem Ukraine-Krieg auch auf kommunaler Ebene einen neuen Stellenwert ein, informiert die Herrenberger Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Mit Blick auf die momentane Lage wird in der Gäustadt daher derzeit ein Notfalltreffpunkt im Oberamt eingerichtet, an den sich Hilfesuchende in Ausnahmesituationen wenden können. Die Aula des Schickhardt-Gymnasiums dient im Notfall zudem als Wärmehalle.

Auch Gasmangellage
sorgt für Bedenken

Die Energiekrise und der Krieg in der Ukraine sorgen weiterhin für Unsicherheit unter der Bevölkerung. Immer häufiger ist auch die Rede von sogenannten Blackouts. Dabei handelt es sich um Stromausfälle, die ganze Städte betreffen und über einen längeren Zeitraum andauern können. Auch eine potenzielle Gasmangellage sorge für Bedenken. Diese ist aufgrund voller Speicher derzeit nicht zu erwarten, dennoch sei es sinnvoll, sich auf künftige Krisensituationen vorzubereiten. Auch wenn diese Szenarien nicht wahrscheinlich sind, will die Stadtverwaltung Herrenberg vorbereitet sein, handlungsfähig bleiben und eine Informationsstruktur für Bürger einrichten. Dazu gehöre auch, nach und nach Notfalltreffpunkte einzurichten.

Der erste solche Notfalltreffpunkt wird sich im Oberamt in der Kernstadt, Kirchgasse 2, befinden. Das Gebäude eigne sich als Treffpunkt, da dort die Stromversorgung über ein Notstromaggregat sichergestellt sei. Im Notfall können Bürger dort Hilfe erhalten oder Notrufe absetzen, sollten die üblichen Kommunikationssysteme nicht mehr funktionieren. Zusätzlich kann im äußersten Notfall, wenn Heizungen bei Gas- und Stromausfällen nicht mehr funktionieren sollten, die Aula des Schickhardt-Gymnasiums als Wärmehalle genutzt werden, da diese über Notstrom beheizt werden kann. Die Bezirksämter der sieben Stadtteile sollen außerdem als Informationspunkte vor Ort eingerichtet werden, teilt die Stadt weiter mit. Dort würden im Notfall aktuelle Informationen dezentral für die Bevölkerung aushängen.

Längerfristig sollen noch weitere Treffpunkte eingerichtet werden, die im Notfall rund um die Uhr besetzt sein sollen. Des Weiteren bauen die Kommunen im Landkreis Böblingen in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt bis 2025 ein kreisweit einheitliches und flächendeckendes Sirenennetzwerk auf (der „Gäubote“ berichtete). Ein entsprechendes Konzept wird derzeit von einem Fachplaner erarbeitet. -gb-

Weitere Informationen zum Verhalten für den Notfall sind zu finden unter www.notfalltreffpunkt-bw.de online sowie auf den Seiten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter www.bbk.bund.de im Menüpunkt „Warnung & Vorsorge“.

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Erstellt:
31. Januar 2023

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