Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg

Ein Wegbereiter für zukunftsweisende Fusionen

Ein Wegbereiter für zukunftsweisende Fusionen

Siegfried Dierberger GB-Foto: gb

Mit der letzten, virtuell abgehaltenen Vertreterversammlung (der „Gäubote“ berichtete) endete altershalber die Aufsichtsratstätigkeit von Siegfried Dierberger, einem der beiden Herrenberger Aufsichtsräte der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg. Nachdem sein Sitz nicht mehr besetzt wird und sich der Aufsichtsrat der Bank damit planmäßig um einen Aufsichtsratsposten verkleinert, ist dies Anlass genug, die langjährige Tätigkeit etwas ausführlicher darzustellen.

Schon 1986 wurde der Herrenberger Rechtsanwalt in den örtlichen Beirat der seinerzeitigen Volksbank Herrenberg eG gewählt. Dieses Organ hat nach der Satzung der Bank ein Mitspracherecht bei den örtlichen Belangen der Mitglieder und tagt in der Regel zweimal im Jahr.

1992 wurde er von den Mitgliedervertretern in den Aufsichtsrat der Volksbank Herrenberg und 1996 von diesem Gremium zum Vorsitzenden gewählt. Die Bank hatte 1992 ein Bilanzvolumen von (umgerechnet) rund 500 Millionen Euro. Mit der Wahl in den Aufsichtsrat und insbesondere mit dessen Vorsitz stiegen nicht nur die zeitlichen Anforderungen mit regelmäßigen Sitzungen des Gesamtgremiums und seiner drei Ausschüsse. Daneben pflegt der Vorstand mit der Aufsichtsratsspitze einen regelmäßigen Kontakt über die laufende Entwicklung der Bank, strategische Ansätze und Überlegungen. Dies galt natürlich ganz besonders, wenn der Vorstand Fusionsüberlegungen zur weiteren Entwicklung der Bank andachte und diese dann mit den kleineren umliegenden Banken oder der Volksbank Rottenburg im Jahr 2000 und mit der Nagoldtalbank auch umsetzte. Auch dadurch wuchs das Bilanzvolumen auf zuletzt (2019) rund 2,3 Milliarden Euro.

Schon bei der ersten größeren Fusion war es für Dierberger keine Frage, den Aufsichtsratsvorsitz der fusionierten Bank dem Kollegen aus Rottenburg zu überlassen, zumal er sich mit diesem auch persönlich sehr gut verstand und beide als Team agierten. Siegfried Dierberger zieht deshalb ein positives Fazit: „Es waren spannende, lehr- und erfahrungsreiche Jahre, die mich als Mensch, Rechtsanwalt und Bankmitglied forderten und förderten und ich freue mich, dass die Bank eine stetige Fortentwicklung genommen hat. Ihr wirtschaftlicher Erfolg ist natürlich auf die große Zahl von gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Bankkunden sowie die Leitungs- und Lenkungsfunktionen des Vorstands zurückzuführen.“ Dabei sei es für die Volksbank Herrenberg ein Glücksfall gewesen, mit dem vormaligen Vorstandsvorsitzenden Helmut Gottschalk einen Strategen par excellence verpflichtet und über die ganzen Jahre gehalten zu haben, der die Bank zu dem machte, was sie heute sei. Zum Erfolg beigetragen hätte aber auch der Aufsichtsrat mit der Wahrnehmung seiner gesetzlichen und satzungsmäßigen Rechte und Pflichten und einer konstruktiven Zusammenarbeit. Als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender hatte Dierberger daran einen guten Anteil, nicht nur bei Vorstandspersonalien, sondern zum Beispiel auch bei Filialschließungen. „Da gab es schon auch die eine oder andere heiße Diskussion.“ Am Ende sei es aber stets gelungen, eine für die gesamte Bank tragfähige Lösung zu finden, die dann von allen Kolleginnen und Kollegen im Aufsichtsrat vertreten wurde. Für ihn war es nach eigenem Bekunden wichtig, „dass wir gerade bei kontroversen Punkten und Diskussionen einen empathischen menschlichen Umgang miteinander pflegten und weder persönliche Befindlichkeiten noch Interessen zur Entschlussfindung irgendeine Rolle spielten“.

Auch wenn der Terminkalender nun um eine Vielzahl von Terminen und Verpflichtungen entlastet ist, gibt es für den agilen Endsechziger noch keinen großen Leerlauf: Rechtsanwaltstätigkeit, Gemeinderat und etliche Ehrenämter halten ihn weiter auf Trab. -gb-