Die Bondorfer Firma Buck GmbH & Co. KG erweitert ihren Standort nicht nur um eine neue Logistikhalle

Eine Investition in die Zukunft

Von Uwe Priestersbach

Lesedauer: ca. 3min 04sec
Die Firma Buck in Bondorf hat mit dem Anbau einer neuen Betriebs- und Lagerhalle ein Zeichen für die Zukunft des Unternehmens gesetztGB-Fotos: Priestersbach

Die Firma Buck in Bondorf hat mit dem Anbau einer neuen Betriebs- und Lagerhalle ein Zeichen für die Zukunft des Unternehmens gesetzt GB-Fotos: Priestersbach

Die Platznot bei der Firma Buck GmbH & Co. KG in Bondorf hat vorläufig ein Ende: Mit dem Anbau einer neuen Betriebs- und Lagerhalle hat das mittelständische Familienunternehmen im Gewerbegebiet Zehntscheuer gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Zum einen konnten Logistik und die Fertigung der technischen Strickerei-Produkte voneinander getrennt werden, andererseits wurden eine Kantine sowie ein moderner Besprechungsraum geschaffen. „Das war für uns ein großes Anliegen, weil vorher schwierige Platzverhältnisse herrschten“, macht der Geschäftsführende Gesellschafter Alfred Ernst Buck deutlich.

Nachdem der Bondorfer Gemeinderat das Gewerbegebiet „Zehntscheuer“ 2018 offiziell erweitert hatte, konnte das Unternehmen 5000 Quadratmeter Fläche erwerben – zumal Alfred Ernst Buck die entsprechenden Pläne für drei Bauphasen bereits in der Schublade hatte. Der erste Bauabschnitt ist nun abgeschlossen, wobei dank der großen Logistikhalle die gewünschte Ordnung ins Lager und den Warenfluss gekommen ist. Im neuen Anbau ist zudem die Faser-Strickerei untergebracht – ein wichtiger Bereich für die strategische Ausrichtung des höchst innovativen Unternehmens. 

Im schmucken Teil des Anbaus ist jetzt zudem die Kantine und komplett neue sanitäre Räume für die 40 Mitarbeiter angesiedelt, wobei der Geschäftsführende Gesellschafter betont: „Es ist mir wichtig, dass sich die Belegschaft wohlfühlt.“ Beeindruckend ist ebenfalls der neue Kunden-Meetingraum mit modernster Technik, in dem sich das Unternehmen zeitgemäß präsentieren kann.

Angefangen hatte die Firma Buck ursprünglich mit Strickmaschinen für Teppichgarne. Nach der Textilkrise entwickelte Seniorchef und Firmengründer Alfred Buck ein Spezialstricksystem zum Stricken von Keramik-, Kohlefasern und vor allem Metalldrähte. Und so fasste die Firma mit Filterteilen oder Dämpfungselementen in der Automobilbranche Fuß. Im Anschluss an seine Ausbildung zum Industriemechaniker und einem Studium zum Diplom-Ingenieur für Textiltechnik trat Alfred Ernst Buck 1990 in den Familienbetrieb ein. In den letzten Jahren entwickelte sich das Unternehmen so erfolgreich weiter, dass es auf dem Gelände langsam aber sicher zu eng wurde.

Allerdings befasst sich der Mittelständler eben auch mit höchst innovativen Projekten – wie beispielsweise mit dem Schnittschutz für Schuhe und Oberbekleidung im Forstbereich sowie Schnittschutzbänder im Sanitärbereich, neuartigen Inlinern aus gestrickter Glasfaser für Kanalsanierungen sowie mit Keramik-Bremsscheiben aus gestrickter Kohlefaser, die in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt  in Stuttgart entwickelt wurden. Und weil sich der schwäbische Tüftler und Ingenieur neben der Sicherheit auch den Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben hat, gehören biologisch abbaubare Baumwuchshüllen zu den ganz aktuellen Projekten aus der Bondorfer Ideenschmiede – mit denen die bisherigen Baumwuchshüllen aus Kunststoff abgelöst werden sollen. Nicht ohne Stolz und ganz zeitgemäß  präsentiert der findige Unternehmer zudem eine Gesichtsmaske, die mit einer Einlage aus antiviralem Kupfergestrick entwickelt wurde. „Das habe ich im Institut Hohenstein auf die antivirale Wirkung testen lassen“, erklärt Buck.

Doch die Innovationen aus der Gäugemeinde sorgen eben auch dafür, dass Arbeitsplatze geschaffen werden, und sie machen das Familienunternehmen vor allem unabhängig von einer einzigen Branche. So macht Buck beispielsweise keinen Hehl daraus, dass es seiner Meinung nach falsch ist, zu 100 Prozent auf die Elektromobilität zu setzen. Seiner Ansicht nach gibt es genug alternative Antriebe mit synthetischen Brennstoffen, die weiterentwickelt werden müssten. „Der Markt muss sich verschiedene Antriebe teilen, sonst gehen viele Arbeitsplätze in der Autoindustrie verloren“, ist der Unternehmer überzeugt. Und um die Zukunft der Bondorfer Firma macht sich Alfred Ernst Buck keine Sorgen, denn die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern, um das Familienunternehmen weiterzuführen. 

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So treten Tochter Vanessa, die Betriebswirtschaft studiert hat, und Schwiegersohn Martin Wolz, seines Zeichens Maschinenbauingenieur, ins Unternehmen ein, während Sohn Markus als Wirtschaftsingenieur den Familienbetrieb ebenfalls verstärken wird. Besonders am Herzen liegt Alfred Ernst Buck ein Dankeschön an alle beteiligten Handwerker – und wichtig war es für ihn vor allem, regionale und ortsansässige Handwerksbetriebe auszuwählen, „die zu vernünftigen Preisen perfekte Arbeit abgeliefert haben“. Kritisch äußert er sich hingegen mit Blick auf die vielen Vorschriften insbesondere in Sachen Statik und Brandschutz, die in seinen Augen „übertrieben sind und den Bau verteuern“. UWE PRIESTERSBACH

Alfred Ernst Buck dankte allen beteiligten Handwerkern für die gute Arbeit.

Alfred Ernst Buck dankte allen beteiligten Handwerkern für die gute Arbeit.

Ein Blick in die neue Logistikhalle in Bondorf

Ein Blick in die neue Logistikhalle in Bondorf

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Erstellt:
13. Oktober 2020

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