Erste bestätigte Corona-Infektion in Herrenberg

Jetzt gibt es auch in Herrenberg einen ersten bestätigten Fall einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus. Der Teenager wurde jüngst im zentralen kreisweiten Testzentrum auf dem Gelände der Straßenmeisterei positiv getestet. In Aidlingen gibt es eine weitere Neu-Infektion.

Von Dietmar Denner und Holger Weyhmüller

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Erste bestätigte Corona-Infektion in Herrenberg

Damit summieren sich die amtlich bestätigten positiven Analysen im Kreis Böblingen auf drei – inklusive dem in der vergangenen Woche bekanntgegebenen aus Steinenbronn. Wie das Landratsamt auf Anfrage mitteilte, handle es sich bei dem Herrenberger um einen Teenager, der Kontakt gehabt habe zu einem bestätigten Fall aus Ulm, mit dem er gemeinsam aus Südtirol zurückgekehrt sei.

Der junge Herrenberger, der bislang trotz einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus keine Symptome einer Covid-19-Erkrankung aufweise, befinde sich nun in häuslicher Isolation, zudem „ein Teil seines Umfeldes, mit dem er seither Kontakt hatte“, teilte der Böblinger Landratsamts-Sprecher Benjamin Lutsch mit. Alle Betroffenen seien vom Gesundheitsamt informiert worden.

Neue Festlegungen für Schulen, Kernzeitbetreuung und Kitas

Die Frau aus Aidlingen wiederum sei Anfang 50 und weise „milde Symptome“ einer Covid-19-Erkrankung auf. Auch sie hatte sich in Südtirol aufgehalten und sei nun zu Hause isoliert. Das Gesundheitsamt habe ebenfalls „ihren Kontaktpersonen Quarantäne angeordnet“.

Der Mann aus Steinenbronn, dessen Fall – der erste im Landkreis Böblingen – in der vergangenen Woche publik geworden war, habe inzwischen das Krankenhaus in Tübingen, in das er sich freiwillig begeben hatte, verlassen können und sei „in die häusliche Isolation zurückgekehrt“.

Nicht allein wegen der beiden neu bekanntgewordenen Infizierten aus dem Kreis Böblingen, die sich zuvor in Südtirol aufgehalten hatten, hat das Robert-Koch-Institut in Berlin am Donnerstagabend diese Region in Italien nun offiziell als Risikogebiet eingestuft. Das führt, wie die Stadt Herrenberg gestern mitteilte, „zu neuen Festlegungen in den Herrenberger Schulen, bei der Kernzeitbetreuung und in den Kindertageseinrichtungen“. Kinder, die in Südtirol waren, seien im Laufe des gestrigen Freitags „erfasst und nach telefonischer Information der Eltern nach Hause geschickt oder abgeholt“ worden. Sie müssten in der kommenden Woche aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben.

Kapazität im Testzentrum im Herrenberg inzwischen erweitert

Auch in den Kindertagesstätten müssten all jene Kinder, die in den vergangenen Faschingsferien in Südtirol im Urlaub waren, „nächste Woche zu Hause bleiben“. Die Regelungen für Rückkehrer aus den bisherigen Risikogebieten blieben weiter bestehen. Sollte ein Kind Covid-19-Symptome haben oder entwickeln, müsse Kontakt zum Gesundheitsamt aufgenommen werden unter der Hotline-Nummer (0 70 31) 6 63-35 00, die täglich – auch am Wochenende – von 8 Uhr bis 20 Uhr geschaltet ist. Darüber hinaus sehe die Stadt Herrenberg – trotz des infizierten Teenagers – „keinen weiteren Handlungsbedarf“, wie sie per Pressetext gestern am frühen Nachmittag mitteilte.

Derweil steigen die Zahlen der bislang vorgenommenen Tests an Personen aus dem Kreis Böblingen stark an. Waren es bis zum vergangenen Donnerstagmittag noch 170 Abstriche, die vom Labor der Sindelfinger Klinik zu analysieren waren, hat sich diese Zahl innerhalb von 24 Stunden fast verdoppelt, teilte Benjamin Lutsch mit: Stand gestern Mittag seien in der Summe 332 Tests auf das Sars-CoV-2-Virus gemacht worden, also innerhalb nur eines Tages weitere 162. Insgesamt seien drei positiv und 304 negativ ausgefallen. Bei den restlichen 25 stehe das Ergebnis noch aus.

In diesem Kontext sind die Kapazitäten in dem ambulanten Testzentrum bei der Herrenberger Straßenmeisterei, das am Dienstagabend in Betrieb genommen worden ist, erweitert worden, informierte der Kreisbehörden-Sprecher weiter. Konnte dort bislang täglich von maximal 20 Personen ein Abstrich gemacht werden, liege diese Zahl nun bei 50.

Auch der Kreis Calw hat seinen ersten positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getesteten Einwohner. Näheres auf den lokalen Sportseiten weiter hinten in dieser „Gäubote“-Ausgabe. Bei dem betroffenen Mann handelt es sich um einen 29-jährigen Fußballer der TSV Haiterbach – was weitreichende Folgen für die gesamte Mannschaft und weitere Personen hat.

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Erstellt:
6. März 2020

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