Familien-Tour: Zeitreise in die Eiszeit und zurück

Fünf mal vier Tickets für das archäologische Freilichtpfahlbaumuseum in Unteruhldingen am Bodensee liegen heute im Gewinntopf der Familien-Tour.

Von Sabine Stadler

Lesedauer: ca. 2min 22sec
Geschichte aus dem Stegreif: Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen GB-Foto: Pfahlbauten/F. Müller

Geschichte aus dem Stegreif: Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen GB-Foto: Pfahlbauten/F. Müller

Die idyllisch gelegenen Pfahlbauten am Bodensee begrüßen ihre Besucher in diesem Jahr mit einem veränderten Museumskonzept unter dem Motto „See-Wald-Weltkultur“. Die archäologischen Funde und Nachbauten von Pfahldörfern aus der Stein- und Bronzezeit (5. bis 1. Jahrtausend vor Christus) vermitteln das einzigartige Unesco-Weltkulturerbe unter Einhaltung der Corona-Regeln.

Seit Pfingsten ist das älteste Freilichtmuseum Deutschlands wieder täglich geöffnet. Ein aufgrund der coronabedingten Situation als Einbahnstraße mit orangefarbenen Richtungspfeilen konzipierter Rundgang verläuft sowohl berührungs- als auch begegnungsfrei. Info-Punkte, Beach-Flags und Schautafeln erleichtern zusätzlich die Orientierung. Rund 90 Prozent des Freilichtmuseums verlaufen an der frischen Luft. In den wenigen Innenräumen besteht Mundschutzpflicht. Mitarbeiter mit schützenden Visieren beantworten die Fragen der Besucher. Die über Stege verlaufenden Wege durch die Pfahlbaudörfer mit 23 rekonstruierten Pfahlbauhäusern sind kinderwagengeeignet. Ein Wickelraum ist auch vorhanden. Das Museum ist für Kinder jeden Alters geeignet.

Mehr als zwei Millionen
Fund- und Sammlerstücke

Das 1922 aus einer örtlichen Initiative entstandene Pfahlbaumuseum ist weltberühmt und erlebte Ende der 1980er Jahre seine grundlegende Wiedererweckung mit einer Neukonzeption. Zu dieser Zeit entstand ein neues Museumsgebäude, moderne Experimentalhäuser und museumspädagogische Einrichtungen folgten.

Die Sammlungen des Museums umfassen heute mehr als zwei Millionen Fund- und Sammlerstücke in sieben Abteilungen. Lebensechte Szenen mit sorgfältig und nach neuestem archäologischem Stand gefertigte Nachbildungen von Pfahlbaubewohnern und Tieren veranschaulichen eindrücklich das frühere Leben. Folgt man den Fußspuren ins „Haus der Fragen“, so werden – mit Abstand – von den Mitarbeitern Fragen zur Pfahlbauzeit beantwortet.

Gezeigt wird die frühe Geschichte des Sees, das Welterbe „Pfahlbauten rund um die Alpen“, Ötzi und seine Zeitgenossen, wie der Steinzeitmensch Uhldi, der sogenannte Vetter Ötzis vom Bodensee. Die in dieser Zeit aufkeimenden Krankheiten und Arzneimittel sind ebenfalls aktuelle Themen. Thematisch aufgearbeitet werden auch Umweltentwicklungen, wie beispielsweise das Ende der Eiszeit, die Rodung des Uferwaldes oder der Untergang der Pfahlbauten nach einem Klimawandel im 9. Jahrhundert vor Christus. Weitere Sommerausstellungen befassen sich mit der Ernährung in der Steinzeit und „Uhldis Küche“. Ein Besuch der Pfahlbauten ist auch in diesem Jahr einen Ausflug wert. Er beinhaltet einen Mix aus Vermittlung archäologischer Informationen und Naturerlebnisse mit Blick auf den ganzen Überlinger See.

Sonderveranstaltungen, wie Theaterführungen mit dem Steinzeitpaar, Feuermachen wie in der Steinzeit oder das Herbstfest zur Ernte von Äpfeln und Birnen, finden in dieser Saison nur eingeschränkt statt.

Info: bis zum 4. Oktober ist das Museum täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Vom 5. Oktober bis 1. November gelten verkürzte Öffnungszeiten von 11 bis 17.30 Uhr. Information zur Wintersaison sind auf den Internetseiten unter www.pfahlbauten.de abrufbar. Hier sind auch die Sonderveranstaltungen und aktuelle Ausstellungen veröffentlicht.

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Erstellt:
3. August 2020

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