Feuerwehr bis tief in die Nacht im Dauereinsatz

Kreis Tübingen –Das heftige Unwetter am Mittwochabend hat Tübingen schwer getroffen. Große Hagelkörner und Unmengen von Laub haben die Straßeneinläufe verstopft, was in vielen Bereichen zu erheblichen Überschwemmungen führte – darunter im Impfzentrum.

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In Rottenburg musste an der Zehntscheuer Hagel beseitigt werden GB-Foto: gb

In Rottenburg musste an der Zehntscheuer Hagel beseitigt werden GB-Foto: gb

Die Rottenburger Feuerwehr rückte insgesamt zu 62 Einsätzen aus. Etwa 160 Kräfte wehrten am Mittwoch bis tief in die Nacht hinein mit 21 Fahrzeugen schlimmere Schäden ab und setzten am Donnerstagvormittag ihre Arbeit fort, wie die Stadt Rottenburg mitteilt. Bei den meisten Fällen handelte es sich um vollgelaufene Keller, Wohnungen und Geschäftsräumen. Die Schwierigkeit am Mittwochabend bestand vor allem darin, die Vielzahl an Einsätzen gleichzeitig zu bewältigen, was laut Verwaltung aber gut gelang. Neben Freiwilligen der Hilfsorganisationen unterstützten sich Menschen an vielen Orten auch gegenseitig.

Besonders betroffen war das städtische Pflegeheim Haus am Hospitalgarten. Dort kam es zu einem Wassereinbruch durch das Dach über mehrere Stockwerke. Mit technischem Gerät brauchte die Feuerwehr über drei Stunden, um das eingedrungene Wasser wieder aus dem Gebäude zu entfernen. 23 Bewohner aus zwei Wohngruppen wurden vorübergehend in Räumen der Tagespflege, in anderen Gebäudeteilen und in freien Zimmern anderer städtischer Pflegeheime untergebracht. Es gab keine Verletzten. Alle Bewohner können auch dank eines unmittelbar veranlassten, vorübergehenden Aufnahmestopps weiter dauerhaft in städtischen Pflegeheimen versorgt werden.

Von 18.30 bis 0.30 Uhr in der Nacht waren 18 Beschäftigte der Kommunalen Servicebetriebe Tübingen (KST) durchgehend im Einsatz und haben in enger Abstimmung mit der Feuerwehr die Straßen geräumt und die Gullys wieder freigemacht. Die Aufräumarbeiten wurden am Donnerstag um 7 Uhr fortgesetzt. Die Feuerwehren aus Tübingen und den angrenzenden Gemeinden waren mit rund 260 Personen an über 200 Einsatzstellen im Stadtgebiet unterwegs.

Starker Wassereinbruch
im Tübinger Impfzentrum

Schwerpunkte der Aufräumarbeiten waren die B 28, der Bereich unter der Brücke auf der B 27, die Unterführung Kreßbach, die Neckarhalde sowie weitere Gassen und Nebenstraßen. Ein Schneepflug war im Einsatz, um auf der B 28 Hagelkörner und bei der Auffahrt Kreßbach Laub wegzuschieben. Mehrere Gebäude haben Wasserschäden zu verzeichnen. Einen starken Wassereinbruch gab es in der Paul Horn-Arena, die das Tübinger Impfzentrum beherbergt. Die Halle wird derzeit getrocknet und der Schaden untersucht. Erste Stichproben zeigen, dass der Hallenboden stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wie umfangreich die Schäden sind, lasse sich laut einer Pressemitteilung derzeit noch nicht abschätzen. Oberste Priorität sei es, das Impfzentrum in enger Abstimmung mit dem Landkreis Tübingen so schnell wie möglich wieder in Betrieb gehen zu lassen. -gb-

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Erstellt:
24. Juni 2021

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