„Gäubote“-Familien-Tour: Pfahlbautenmuseum in Unteruhldingen am Bodensee feiert sein 100-jähriges Bestehenund nimmt die Besucher nicht nur in einer Sonderausstellung auf eine besondere Reise in die Steinzeit mit.
Bisher über 15 Millionen Besucher zählt das Museum seit der Gründung vor 100 Jahren.GB-Foto: Pfahlbaumuseum Unteruhlingen
Schon das Outfit von Uhldi beeindruckt: Die Hose und das Hemd sind aus Leder - natürlich alles selbst gemacht. Wenn es nach Feuer riecht und rote Farbe das Gesicht und die Haare färbt, dann ist er ganz in seinem Element. Es wird gejagt und gekocht – garniert mit jeder Menge handfester Informationen. Wer „Uhldi“ alias Rudolf Walter erlebt hat, der weiß, dass er das ganze Steinzeit-Wissen in seinen interaktiven Vorführungen in die Gegenwart holte. Die Gewinner der heutigen „Gäubote“-Familien-Tour können „Uhldi“ im Pfahlbautenmuseum in Unteruhldingen erleben.
Warum lebten die Menschen auf Pfählen? Wie schützen sie sich vor schlechtem Wetter und wer hat das erste Rad erfunden? Jean-Loup Ringot zeigt und erklärt als „Uhldi“ die Steinzeit auf eindrucksvolle Art und Weise. Mit Instrumenten wie sie die Pfahlbauer benutzten erzeugt er Geräusche, die dem Singen der Vögel, dem Quaken der Frösche und sogar dem Rauschen des Windes nahekommen. Auf mehr als ein Dutzend Arten demonstriert er auf pfiffige Art und Weise die Kunst des Feuermachens.
Zum 100-Jährigen Jubiläum kehrt der Uhldinger Museumsmitbegründer Georg Sulger in die Pfahlbauten zurück. Das Freilichtmuseum wurde 1922 durch seine Initiative und die vier weiterer Männer gegründet. Sulger war begeisterter Pfahlbauforscher und Bürgermeister der kleinen Bodenseegemeinde, in der er von 1867 bis 1939 lebte. Bis heute ist das Museum eine Erfolgsgeschichte. Mehr als 15,6 Millionen Besucher haben die Freiluftanlage seit seiner Gründung besucht. Damit ist das Pfahlbautenmuseum das älteste archäologische Freilichtmuseum Europas. Gefördert wurde das Projekt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Deutschen Verband für Archäologie.
Prähistorische Häuserwerden nachgebaut
Der Startschuss zur Gründung des Pfahlbauvereins war am 12. März 1922. Ziel des Vereins war es, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ein Freiluftmuseum zu errichten, das aus Nachbauten prähistorischer Holzhäuser besteht. Für die Gründer war es wichtig, den Alltag der Pfahlbauer erlebbar zu machen. Viele Förderer aus dem In- und Ausland unterstützten das damals einmalige Projekt und so konnten die ersten beiden Häuser schon am 1. August 1922 eröffnet werden. 6652 Besucher kamen im Gründungsjahr – dies war weit mehr als die Initiatoren erwartet hatten. Jahr für Jahr begeistern die Pfahlbauhäuser heute bis zu 300000 Menschen jährlich. Seit der Gründung des Pfahlbauvereins 1922 haben schon mehr als 15,6 Millionen Menschen die Anlage besucht – zweifelsohne eine Erfolgsgeschichte. Das Jahresthema 2022 steht ganz unter dem Jubiläumsmotto „100 Jahre Pfahlbauten“. So läuft in den beiden ältesten Häusern die Sonderausstellung „Pfahlbauten Unteruhldingen – eine Idee wird 100“ eröffnet. Diese beiden Gründungshäuser wurden dafür aufwendig renoviert und in den Ursprungszustand versetzt.
Heute also gibt es Karten für dieses Ausflugsziel. Was muss man dafür tun? Auf der „Gäubote“-Homepage unter www.gaeubote.de die Verlosung aufsuchen und das Teilnahme-Formular vollständig ausgefüllt losschicken. Die Gewinner werden von der „Gäubote“-Redaktion per E-Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Weitere Infos gibt es unter www. pfahlbauten.de-gb-