Großeinsatz wegen Softair-Spielerei

Am Dienstagnachmittag hat die Spielerei mit Softairwaffen von vier Männern für einen größeren Polizeieinsatz auf dem Gelände eines Wohnheims für sozialschwache Menschen in der Falkentorstraße in Hildrizhausen gesorgt.

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Ein größerer Polizeieinsatz war am Dienstag in Hildrizhausen nötig, als eine Spielerei mit Softair-Waffen fehlgedeutet wurde GB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

Ein größerer Polizeieinsatz war am Dienstag in Hildrizhausen nötig, als eine Spielerei mit Softair-Waffen fehlgedeutet wurde GB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

Wie der „Gäubote“ berichtete, kam es am Dienstag gegen 15.25 Uhr in der Falkentorstraße in Hildrizhausen zu einem größeren Polizeieinsatz mit rund zehn Streifenwagenbesatzungen. Die Ermittlungen ergaben zwischenzeitlich, dass vier Männer im Alter von 21, 22, 23 und 28 Jahren auf dem Gelände eines Wohnheims für obdach- und mittellose Menschen mit Softairwaffen gespielt hatten. Diese weisen große Ähnlichkeit mit realen Waffen auf, weshalb wohl Zeugen, welche die Männer beobachtet hatten, daraufhin die Polizei alarmierten.

Marihuana-Duft
lag in der Luft

Mehrere Beamte umstellten das Anwesen, worauf die drei 21, 22 und 23 Jahre alten Männer das Gebäude durch die Vordertür verließen. Sie ließen sich widerstandslos vorläufig festnehmen. Der vierte, 28 Jahre alte, Mann wurde im weiteren Verlauf im Haus festgestellt und konnte dort ebenfalls vorläufig festgenommen werden. Bei der weiteren Durchsuchung des Hauses fanden die Polizisten in einem Gemeinschaftsraum insgesamt fünf Softairwaffen, die von einer scharfen Schusswaffe meist kaum zu unterscheiden sind. Diese wurden zunächst beschlagnahmt.

Da Marihuana-Geruch in der Luft lag, wurde die Unterkunft auf Betäubungsmittel durchsucht. Es wurde kleinere Mengen Marihuana gefunden, die dem 21- und dem 22-Jährigen sowie einem nicht anwesenden 32-jährigen Bewohner zuzuordnen sein dürften, heißt es in einem Bericht der Polizei. Die Drogen wurden allesamt beschlagnahmt. Gegen die drei Tatverdächtigen wird nun wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt.

Wie das Polizeipräsidium Ludwigsburg auf Nachfrage des „Gäubote“ bestätigte, handelt es sich bei dreien der Männer um Bewohner des Wohnheims, lediglich der 23-Jährige sei dort nicht ansässig. Das Gebäude befindet sich im Besitz der Gemeinde, die es seiner Zeit vom Land erworben hatte. Im Jahr 2016 folgte die erste Belegung durch die Gemeinde, damals für Flüchtlinge. Seither sind auch obdach- und mittellose Menschen dort ansässig, vier Personen leben aktuell in dem Wohnheim, wie Hildrizhausens Bürgermeister Matthias Schöck mitteilt.

Ein Hund, der sich im Zimmer des 22-jährigen Bewohners befand und zunächst laut bellte, wurde durch Beamte der Polizeihundeführerstaffel mit einer Fangschlinge eingefangen. Der Mischling verhielt sich allerdings sehr brav und wurde für die Dauer der polizeilichen Maßnahmen in den Keller gebracht.

Für ihr Spiel mit den Softairwaffen erhalten die vier Männer eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, da die verschossenen Plastikgeschosse bis auf ein Nachbargrundstück geflogen waren. Die vier Männer, die zum Polizeirevier Böblingen gebracht worden waren, kamen nach der Durchführung der notwendigen Maßnahmen wieder auf freien Fuß. -pb-/-fal-

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Erstellt:
10. Juni 2020

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