Happy Birthday Bulli

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) feiert 75 Jahre Bulli. Er ist das am längsten gebaute Nutzfahrzeug Europas. Am 8. März 1950 fuhr der erste Transporter – kurz T1 genannt – in Wolfsburg vom Band.

Happy Birthday Bulli

Der T1 Kastenwagen „Sofie“ von 1950 (links) und der T1 als Sondermodell „Sambabus“ aus dem Jahr 1963. GB-Foto

Seitdem folgten ihm – ab 1956 in Hannover produziert – mehr als 12,5 Millionen weitere Bulli. Damit ist er zugleich das erfolgreichste europäische Nutzfahrzeug aller Zeiten, so der Hersteller in einer Pressemitteilung.

Vom T1 bis zum T6.1 der sechsten Generation lieferte stets eine Plattform die Basis für alle Derivate – vom Transporter bis hin zu den Camper-Ikonen. Doch das Zeitalter der E-Mobilität machte eine Transformation des Allrounders und damit einen Paradigmenwechsel notwendig: „Aus einem Bulli für alle“ wurde deshalb „für jeden der richtige Bulli“. Den Aufbruch in die neue Epoche markierte 2021 der aktuelle Multivan – ein Freizeit- und Business-Van mit optionalem Plug-in-Hybridantrieb. Ihm folgte 2022 mit dem ID. Buzz der erste vollelektrische Bulli in Großserie. 2025 nimmt nun als dritte Baureihe die ebenfalls neue Transporter-Baureihe Fahrt auf. Das aktuelle Bulli-Programm besteht damit aus drei Säulen mit sechs Grundmodellen: dem Multivan und dem baugleichen California, dem ID. Buzz und dem Nutzfahrzeug ID. Buzz Cargo sowie dem Transporter und der technisch identischen Shuttle-Version Caravelle.

Der T1 wurde von 1950 bis 1967 hergestellt. Anfangs ist er noch ein unbeschriebenes Blatt in der Geschichte des Automobils. Doch eines, das mit Spannung erwartet wird. Denn besonders die Unternehmen in dem jungen Wirtschaftswunderland brauchen dringend einen günstigen Transporter. Die erste Version ist ein Kastenwagen ohne Fenster im Laderaum. Die zweigeteilte „Split Window“-Frontscheibe bringt ihm in Großbritannien den Spitznamen „Splittie“ ein. Ein Kombi (verglaster Fond) steht schon im April 1950 bereit, danach ein Kleinbus und ein Pritschenwagen. Jenes Sondermodell, das heute als legendärster aller Bulli-Oldtimer gilt, debütiert im Juni 1951: der „Kleinbus Sonderausführung“ – von den Fans „Samba-Bus“ getauft. Im Juli 1967 wird der T1 nach mehr als 1,8 Millionen Exemplaren in Europa durch den T2 abgelöst. Gerade die erste Generation steht bei Sammlern hoch im Kurs.

Den T2 gibt’s von 1967 bis 1979. Es ist die Generation des Bulli, mit der die heutigen Babyboomer aufwachsen, mit der sie als Kinder hinten im VW-Bus mit ihren Eltern die Welt entdecken. Als Campingwagen wird der T2 zum unverwüstlichen Gefährt der Globetrotter. Der T3 erscheint von 1979 bis 1992 in Europa. Er schreibt als der eckigste Bulli aller Zeiten Geschichte. Auf seiner Basis entstehen Ikonen wie der erste California. Es folgt der T4 (1990 bis 2003). Bei der vierten Generation und nach 40 Jahren Heckantrieb und Heckmotor stellt Volkswagen das Antriebskonzept komplett um: Ab sofort befinden sich die Motoren vorn; und sie treiben auch nicht mehr die Hinterachse, sondern die Vorderräder an. Mit dem Wechsel auf Frontantrieb ändert sich alles am Bulli: das Design, das Fahrwerk, die Motoren und das Raumangebot. Der T5 wird von 2003 bis 2015 gebaut. Die Neukonstruktion ist geräumig und variabel wie kein Bulli zuvor. Zudem sind es die hochmodernen Neuauflagen des Caravelle, Multivan und California, mit denen Volkswagen Nutzfahrzeuge den Bulli neu definiert. T6 und T6.1 rollen von 2015 bis 2024 vom Band. Äußerlich ist der T6 vor allem an seiner neu gestalteten Frontpartie zu erkennen.

Dieses Jahr wird es viele Events zum 75-jährigen Jubiläum geben – die Feier am 24. und 25. Mai in Wolfsburg richtete VWN selbst aus.