Hindenburgstraße wird frei, Horber Straße gesperrt

Ein wichtiger Tag für die diesjährigen Straßenbaustellen in der Herrenberger Innenstadt steht bevor: Voraussichtlich im Laufe des Freitags, 18. September, wird die Baustelle in der Hindenburgstraße endgültig abgebaut und der Verkehr in beide Richtungen wieder freigegeben.

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Während die Horber Straße gesperrt wird, dienen die Erhardtstraße und Goethestraße weiterhin als Umleitungsstrecken

Während die Horber Straße gesperrt wird, dienen die Erhardtstraße und Goethestraße weiterhin als Umleitungsstrecken

Am selben Tag beginnt die Sperrung der Horber Straße, und die dortige Straßenbaustelle wird eingerichtet, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Die eigentlichen Bauarbeiten in der Horber Straße gehen am Montag, 21. September, los. Beide Projekte gehören zu den Modellstadt-Maßnahmen, mit denen eine verbesserte Steuerung des Fahrzeugverkehrs auf den Hauptverkehrsstraßen sowie eine bessere Luftqualität in Herrenberg erreicht werden sollen. OB Sprißler freut sich über diesen wichtigen Meilenstein: „Mit dem planmäßigen Abschluss der Arbeiten in der Hindenburgstraße haben wir ein wichtiges Ziel erreicht. Ich bin froh, dass der Verkehr nun wieder über diese Straße fließen kann.“ Bis zum Jahresende wird es durch die Arbeiten in der Horber Straße weitere Einschränkungen geben. „Hierfür bitten wir alle Betroffenen nochmals für einige Zeit um Verständnis, Geduld und gegenseitige Rücksichtnahme“, so der OB weiter. „Wenn dann zum Jahreswechsel die gesamte Herrenberger Modellstadt-Maßnahme beendet ist, dann werden wir alle von den Veränderungen profitieren.“

Unter der Hindenburgstraße wurde ein Teil der Wasseranschlüsse erneuert und Glasfaserkabel verlegt. Bisherige Längsparkplätze wurden zurückgebaut. Die beiden Bushaltestellen „Albert-Schweitzer-Schule“ wurden verlegt und barrierefrei gestaltet. Zwei neue Straßenquerungen mit Ampelanlagen wurden gebaut: Die eine befindet sich unterhalb der Volksbank, die andere auf Höhe Gültsteiner Straße. Nach jeder Straßeneinmündung steht künftig ein digitales Verkehrszeichen, das die zulässige Höchstgeschwindigkeit anzeigt. Die Montage dieser Displays erfolgt in dieser Woche. Damit ist die Technik vorgerüstet. Die Inbetriebnahme des Systems findet später statt. Die intelligente Ampelanlage ist mit diesen Tafeln vernetzt und berechnet später die optimale Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Verkehrsaufkommens. „Vor allem diese Maßnahme soll zur Verstetigung des Verkehrsflusses beitragen“, erklärt das Stadtoberhaupt. Weiter wurde der komplette bituminöse Fahrbahnbelag auf der gesamten Strecke erneuert, und Teile des Gehwegs wurden neu gepflastert.

Halten auf Radschutzstreifen
ist nicht mehr zulässig

Auf beiden Seiten der Hindenburgstraße wurden Radschutzstreifen angelegt. Seit dem Gemeinderatsbeschluss zu den Modellstadt-Maßnahmen und den abgeschlossenen Planungen zu den Radschutzstreifen haben sich jedoch die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert. Nach der neuen Straßenverkehrsordnung ist ein Halten auf Radschutzstreifen nicht mehr zulässig. Um den Lieferverkehr von Geschäften in der Hindenburgstraße zu gewährleisten, musste der Schutzstreifen deshalb unterbrochen werden. Um diese Problematik dem Gesetzgeber zu verdeutlichen, findet Mitte Oktober ein Ortstermin mit Vertretern des Verkehrsministeriums statt. Darüber hinaus reichen im Bereich Kreuzung Schulstraße/Moltkestraße die bestehenden Platzverhältnisse nicht für Radschutzstreifen aus. Stattdessen werden hier Fahrradpiktogramme und Richtungspfeile angebracht. Hintergrund ist eine rechtlich verbindliche Mindestbreite der Straße, die hier aufgrund der bestehenden beengten Platzverhältnisse und Anforderungen an die Straße durch die Autobahnbedarfsumleitung nicht erreicht werden kann.

Im Laufe des 18. Septembers wird die Horber Straße voraussichtlich gesperrt, die Arbeiten beginnen am Montag, 21. September. Der Umbau der Horber Straße ist in drei Bauabschnitte aufgeteilt: Im ersten Bauabschnitt vom 18. September bis voraussichtlich Ende Oktober ist der Bereich Reinhold-Schick-Platz bis Einmündung Walther-Knoll-Straße dran. Der zweite Bauabschnitt ist voraussichtlich von Anfang bis Mitte November vorgesehen: In dieser Zeit wird die Strecke Walther-Knoll-Straße bis Goethestraße/Raistinger Straße gemacht. Der letzte Bauabschnitt geht bis zur Kreuzung Schillerstraße/Im Vogelsang und soll voraussichtlich von Mitte November bis Weihnachten dauern. In der Horber Straße wird während dieser drei Bauabschnitte der Fahrbahnbelag erneuert, und die Ampeln werden analog denen in der Hindenburgstraße mit neuer Technik ausgestattet. Es werden ebenfalls digitale Geschwindigkeitsanzeigen installiert, die mit den Ampeln verknüpft sind. Längsparkplätze und Fahrbahnränder wurden bereits umgebaut, um Radschutzstreifen anzulegen.

Die Gesamtkosten für den Umbau der Hindenburgstraße und der Horber Straße belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro, davon sind 800000 Euro Straßenunterhaltungsmittel von Bund und Land. Von den restlichen 2,7 Millionen Euro erhält die Stadt Herrenberg 95 Prozent Zuschuss aus dem Modellstadtprogramm „Saubere Luft“.

Durch diese Bauarbeiten und die damit verbundene Sperrung der Horber Straße wird der Verkehr umgeleitet. Die überörtliche Umleitung verläuft für alle drei Bauabschnitte über den „Ackermann“-Kreisel, K1036 (Südumfahrung Gültstein), B296 (Tübinger Straße), Hindenburgstraße. Der innerörtliche Verkehr wird während des ersten Bauabschnitts über die Goethestraße und Gültsteiner Straße und in der Gegenrichtung über die Tübinger Straße, Marienstraße, Markusstraße, Gültsteiner Straße, Erhardtstraße umgeleitet. Die Umleitungen während der anderen beiden Bauabschnitte bedürfen noch der Feinplanung und werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Der Herrenberger Bahnhof ist über die Walther-Knoll-Straße erreichbar.

Auch der Busverkehr ist von der Baumaßnahme betroffen: Dieser wird über die Raistinger Straße, Walther-Knoll-Straße und teilweise über die Käthe-Kollwitz-Straße, teilweise über die Eisenbahnstraße und Bahnhofstraße geführt. Die gesamte Herrenberger Altstadt mit ihren Geschäften und Parkhäusern ist weiterhin erreichbar. Hierauf weisen auch Baustellen-Banner an den Stadteingängen hin. -gb-

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Erstellt:
16. September 2020

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