„Gäubote“-Weihnachtsaktion: Hoffnung in der Krise

Lockdown. Plötzlich ist nichts mehr wie es war. Die Corona-Pandemie stellt die Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Kurzarbeit, Jobverlust, Insolvenz. Existenzangst. Krankheit. Noch kann niemand sagen, ob und wann sich diese Situation wieder zum Besseren wendet. Doch es gibt „Hoffnung in der Krise“. So jedenfalls ist die diesjährige „Gäubote“-Weihnachtsaktion in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Miteinander – Füreinander“ überschrieben.

Von Dietmar Denner

Lesedauer: ca. 2min 40sec
Licht am Ende des Tunnels? In der Pandemie führte für viele Menschen der Weg in die KriseGB-Foto: Schmidt

Licht am Ende des Tunnels? In der Pandemie führte für viele Menschen der Weg in die KriseGB-Foto: Schmidt

Seit dem Frühjahr beherrscht die Pandemie unseren Alltag. Erst langsam, dann immer schneller stiegen auch im Kreis Böblingen die Infektionszahlen. Das öffentliche Leben wurde heruntergefahren, Geschäfte mussten schließen, Betriebe drosselten ihre Produktion, Mitarbeiter gingen ins Homeoffice, der Schulunterricht wurde ausgesetzt. In den Kliniken füllten sich – und füllen sich wieder – die Krankenbetten, auch auf den Intensivstationen. Nicht wenige Unternehmen meldeten Kurzarbeit an. Im Zeitraum zwischen März und Oktober waren es im Kreis Böblingen genau 4300 Firmen, betroffen davon sind über 93000 Personen.

Plötzlich in einer Situation,
die Hilfe erfordert

Vielen Menschen fehlt Geld im Portemonnaie, dabei drücken die laufenden Kosten wie Miete oder Heizung oder die Ratenzahlung für den Möbelkauf. Nicht wenige Menschen, die bisher in gesicherten Verhältnissen gelebt haben, erfahren plötzlich, wie es ist, mit geringeren oder keinen Einkünften zurechtzukommen, den Gang zum Arbeitsamt oder zur Sozialbehörde antreten zu müssen. „Vergleicht man etwa die Zahlen vom Oktober 2019 mit Oktober 2020, so ergibt sich für den Kreis ein Anstieg der Arbeitsuchenden um 45 Prozent. Das ist eine deutliche Entwicklung nach oben, die aber ohne Kurzarbeit noch höher wäre“, sagt Alfred Schmid, Sozialdezernent für den Kreis Böblingen.

Existenzängste machen sich breit. Viele Familien, aber auch einzelne Personen, finden sich in einer Situation wieder, die Hilfe erforderlich macht. Mit den Einnahmen der diesjährigen „Gäubote“-Weihnachtsaktion sollen deshalb Menschen in Herrenberg und dem Gäu unterstützt werden, die es in dieser Zeit besonders schwer haben. „Wirklich betroffen sind die, die ohnehin schon nichts haben“, betont die Herrenberger Pfarrerin Friederike Schmalfuß, die den Arbeitskreis „Miteinander – Füreinander“ seit diesem Jahr leitet. Tatsächlich sind es Menschen, die sozial benachteiligt sind, mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben oder durch die Folgen der Pandemie in eine besonders prekäre Lage geraten sind, die im Alltag jetzt nur schwer zurechtkommen. Friederike Schmalfuß: „Das Virus verschärft die sozialen Unterschiede.“ Alfred Schmid sieht das ebenso: Corona verschlimmere die Armut – „das ist vollkommen klar“.

Einmal mehr setzt die „Gäubote“-Weihnachtsaktion mit dem Arbeitskreis „Miteinander – Füreinander“ hier an und bittet um Spenden für Menschen, deren existenzielle Lage bedrohliche Züge angenommen hat. Ein wichtiges Instrument ist dabei die Einzelfallhilfe, seit Anbeginn der Benefizaktion eine tragende Säule von „Miteinander – Füreinander“. Mit ihr gelingt es, Menschen schnell und unbürokratisch zu unterstützen, wenn sie (finanziell) am Ende sind und die sozialen Sicherungssysteme nicht greifen. Bei unzähligen Schicksalsschlägen hat „Miteinander – Füreinander“ so bereits helfen können – sei es im Krankheitsfall, wenn eine medizinische Behandlung nicht mehr bezahlt werden kann oder auch dann, wenn der Heizöltank gefüllt werden muss und Ebbe in der Kasse herrscht. Annika Schweizer kennt als Sozialberaterin im Herrenberger Haus der Diakonie zahlreiche solcher Fälle aus ihrer täglichen Praxis – und sie sieht, dass durch die Pandemie auch Menschen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten, die bisher keine Schwierigkeiten hatten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Dass sich in Folge der Corona-Pandemie die Probleme noch verstärken werden, liegt auf der Hand. Deshalb bitten wir Sie, liebe „Gäubote“-Leserinnen und Leser, um eine Spende für die Weihnachtsaktion, um diesen Menschen „Hoffnung in der Krise“ geben zu können.

Wir sagen jetzt schon herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Zum Artikel

Erstellt:
27. November 2020

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.