Stadt drosselt Wassertemperaturen:Im Naturbad Herrenberg wird es jetzt frischer

Von Dietmar Denner

Herrenberg/Böblingen: Stadt will Energie sparen und dreht am Regler für Wassertemperaturen.

Stadt drosselt Wassertemperaturen:
Im Naturbad Herrenberg wird es jetzt frischer

Im Naturfreibad Herrenberg wird die Wassertemperatur reduziert.GB-Foto: Schmidt

Das Bundeswirtschaftsministerium fordert auch die Kommunen zum Energiesparen auf. Die Herrenberger Stadtwerke kommen diesem Wunsch nach, indem sie an den Reglern für die Wassertemperaturen der städtischen Bäder drehen. Das Naturbad wird nach Angaben von Stadtwerke-Chef Karsten Kühn ab sofort überhaupt nicht mehr künstlich beheizt.

Am Vormittag machte die Stadt Böblingen den Anfang. In einer Pressemitteilung kündigte sie an, die beiden Becken des Böblinger Freibads werden ab sofort um jeweils zwei Grad pro Becken absenken – ausgenommen hiervon ist das Kleinkindbecken. Die Temperatur soll dann noch 22 Grad betragen.

Bisher 23 Gradim Außenbecken

„Im Freibad benötigen wir für die Beckenerwärmung, je nach Wetter, durchschnittlich zwischen 35000 Kilowatt-Stunden und 55000 Kilowatt-Stunden Gas pro Monat. Der tatsächliche Energiebedarf hängt von der Witterung ab“, erklärt Christine Tomschi, Geschäftsführerin der Stadtwerke Böblingen. Bezogen auf das Freibad spricht sie in diesem Zusammenhang von einer Reduzierung des Gasverbrauchs um 15 Prozent.

Am Nachmittag dann auch die vergleichbare Ansage aus dem Herrenberger Rathaus, dass in den Bädern Energie und damit Kosten eingespart werden soll. Wie viel das sein soll, vermochte Karsten Kühn aber nicht zu sagen. Dennoch wird in den Bädern der Stadt Herrenberg die Wassertemperatur reduziert. Im Hallenbad dreht man den Temperaturregler für das Schwimmerbecken um ein Grad auf 26 Grad zurück, im Lehrschwimmbecken um 2,5 auf 30 Grad. Und: Im Naturbad wird überhaupt nicht mehr technisch geheizt. Dort liegt die Wassertemperatur momentan bei 23 Grad. „Wir heizen ja nicht alles, sondern wir gleichen die bestehenden Temperaturen aus“, sagt Karten Kühn. Im Naturbad geht er nunmehr von 21 Grad für die Saison aus.

In den vergangenen Jahren, vor allem nach der Eröffnung 2015, waren die Wassertemperaturen im Längenholz immer wieder Thema. Zunächst wurde das Naturbad aufgrund seiner natürlichen Wasseraufbereitung nur wenig beheizt – was viele Besucher kritisierten. 2016 wurden für das Becken im Zuge eines neuen Naturbad-Konzepts, das vor allem im Zusammenhang mit den vielen Schließungen durch erhöhte Keimbelastung stand, 23 Grad als Maximaltemperatur festgelegt.

Anm. der Redaktion: In einer früheren Version hatte sich ein Zahlenfehler eingeschlichen. Dort hieß es, die Wassertemperatur betrage 36 Grad im Schwimmerbecken des Hallenbads. Es sind aber 26 Grad. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.