Jeden zweiten Tag einen neuen Plan

Von Jürgen Klemenz

Landesligist VfL Nagold ist, wie alle Vereine, im Krisenmodus. Trainer Armin Redzepagic schickt seinen Spielern Trainingspläne und lässt sich zur Kontrolle Bilder und Zeiten schicken.

Jeden zweiten Tag einen neuen Plan

Armin Redzepagic könnte auf die Sommerpause verzichten GB-Foto (Archiv): Schmidt

Normal ist derzeit nichts im kleinen wie im großen Fußball. Beim Landesliga-Dritten VfL Nagold sehnt man zwar eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs herbei, so richtig rechnet Trainer Armin Redzepagic allerdings nicht damit. „Und im Grunde genommen verbietet es sich angesichts des Ernstes der Lage ja auch, derzeit an Fußball zu denken. Es gibt jetzt Wichtigeres.“ Der Nagolder Trainer glaubt nicht, dass in dieser Runde noch einmal gespielt wird. „Ich vermute, dass die Saison abgebrochen wird.“

Der Nagolder Trainer bemängelt ein bisschen, dass es, zumindest öffentlich, keinen Plan gibt. Falls ab Mai oder Juni wieder gespielt werden kann, könnte sich der Nagolder Trainer vorstellen, dass man die Runde zu Ende spielen könnte, wenn man die Saison verlängert und bis in den Juli hineinspielt. Das könnte man mit einem Doppelspieltag jede zweite Woche bewältigen (Freitag und Sonntag). „So könnte man die Saison zu Ende spielen. Denn wer braucht schon eine Sommerpause. Wir hatten drei Monate Winterpause, danach ein oder zwei Spiele und jetzt wieder Pause.“ Voraussetzung sei allerdings, dass es die Entwicklung der Pandemie zulässt und die Behörden „grünes Licht“ geben.

VfL-Trainer: Schickt Holzhausendoch in die Verbandsliga

Sollte auf Monate nicht mehr gespielt werden können und ein Saisonabbruch drohen, sei die Frage, ob die Saison nach dem derzeitigen Stand gewertet wird. „Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn sie den FC Holzhausen dann nach oben in die Verbandsliga schicken. Die hätten es sich verdient“, zeigt sich der Nagolder Coach großzügig. Dabei hat der VfL Nagold selbst noch gute Karten, ins Aufstiegsrennen einzugreifen, denn Nagold liegt zwar sieben Punkte hinter Holzhausen auf Platz drei, hat aber nur zwei Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten FC Gärtringen, wobei der VfL erst 19, die beiden davor platzierten Teams schon 20 Spiele ausgetragen haben.

Sollte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden können, würde man bei den Kickern des VfL Nagold keine große Vorlaufzeit brauchen: „Da reicht eigentlich eine Woche gemeinsames Training“, sagt der Nagolder Coach, der seinen Spielern „Hausaufgaben“ aufgibt. „Die Spieler bekommen jeden zweiten Tag einen Plan, was sie tun sollen und können, und sie müssen mir Bilder und auch Zeiten zurückschicken, wie lange sie wofür gebraucht haben. Das läuft gut, die arbeiten alle an sich. Derzeit sind halt nur Läufe und auch Krafttraining möglich, das Spiel mit dem Ball fehlt halt“, sagt Redzepagic, und fügt an. „Aber das geht ja gerade allen Vereinen so.“

Der VfL ist auch auf anderem Gebiet aktiv. So haben Armin Redzepagic und Abteilungsleiter Uli Hamann mittlerweile mit fast allen Spielern über die Zukunft gesprochen. „Zwei, drei Gespräche stehen noch aus. Von denen, mit denen wir gesprochen haben, haben alle auch für die kommende Spielzeit zugesagt“, freut sich der VfL-Trainer. Punktuell wollen sich die Nagolder auch noch mit zwei, drei Spielern von auswärts verstärken. Da liegen die bisher eigentlich positiv verlaufenen Gespräche wegen der aktuellen Corona-Situation allerdings ein bisschen auf Eis.