Für klare Verhältnisse sorgte der FC Unterjettingen II gestern Abend beim 6:1-Erfolg gegen die SF Kayh. In der Wiederholung des am Sonntag beim Stand von 1:1 wegen Gewitters abgebrochenen Bezirkspokalspiels ließen die Gastgeber nichts anbrennen.
In Torlaune: Sven Keck (links) erzielte die ersten drei Treffer des FC Unterjettingen GB-Foto: Vecsey
Auf dem Papier stand zwar der FC Unterjettingen II, doch auf dem Platz war es dann weitgehend die erste Garnitur – die ihr Pokalspiel am vergangenen Wochenende in Böblingen wegen Spielermangels abgesagt hatte. „Wir hatten da definitiv nur eine Mannschaft zur Verfügung und haben uns dann für das Heimspiel entschieden“, machte FCU-Coach Jürgen Axt die Unterjettinger Beweggründe deutlich. Auf Kayher Seite wollte Co-Trainer Thomas Schunn gestern nicht mehr viel zu diesem Thema sagen, aber von Fairness könne man nicht reden, lautete sein Statement.
In der Anfangsphase schien es so, als ob die Gäste aus Kayh da weitermachen wollten, wo sie am Sonntag aufgehört hatten. Gleich vom Anspiel weg gab es die erste brenzlige Situation im Unterjettinger Strafraum. In der sechsten Spielminute kam Jonas Schwaiger aus zumindest abseitsverdächtiger Position im Strafraum frei zum Schuss – aber FCU-Schlussmann Florian Sandner war mit einer Glanzparade zur Stelle und verhinderte den frühen Rückstand.
Nach zehn Zeigerumdrehungen leistete sich der Kayher Torwart Marc Müller die erste unglückliche Aktion, als er Cumali Zengin vor seinem Gehäuse zu Fall brachte. Sven Keck, der jetzt nach seinem Kreuzbandriss wieder Spielpraxis sammelte, verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0. Keine gute Figur machte Müller ebenfalls nach einem Eckball von Philipp Bahle (19.), als Keck dem Ball noch die letzte Richtungsänderung zum 2:0 gab. Für Torjäger Keck war es dagegen ein perfekter Tag: Als die Kayher Abwehr nach einem weiteren Eckstoß von Bahle den Ball nicht aus dem Strafraum brachte, köpfte Keck beherzt zum 3:0 (27.) ein – und machte damit seinen lupenreinen Hattrick perfekt.
Für eine Vorentscheidung sorgten die Platzherren noch in der ersten Spielhälfte. Patrick Weiß schickte Philipp Bahle mit einem langen Ball in Richtung Kayher Gehäuse, worauf dieser aus dem Lauf zum 4:0 ins lange Eck abzog. Praktisch mit dem Pausenpfiff ließ Zengin schließlich nach Vorarbeit von Phil Hafemann noch eine ganz dicke Chance aus.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit verbuchten die Gäste gute Möglichkeiten: Niclas Reeg (49.) verfehlte nach einer guten Kombination knapp, während Jonathan Notter (54.) mit einem fulminanten Lattenknaller aufhorchen ließ. Zwei Minuten später war es dann soweit, als der zuvor eingewechselte Michael Löffler einen Ausflug des FCU-Keepers per Heber mit dem 1:4 bestrafte. Anschließend gab allerdings wieder der FCU den Ton an, und nach Vorarbeit von Weiß traf Spielführer Marco Dogan zum 5:1 – wobei die Gäste vergeblich auf Abseits reklamierten. Für den Schlusspunkt sorgte Philipp Bahle(88.) mit dem Treffer zum 6:1.
„Für uns war es heute wichtig, dass wir eine Leistungssteigerung gezeigt haben“, war Jürgen Axt mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. Zwar sieht der Unterjettinger Trainer durchaus noch Potenzial und Luft nach oben – aber das Erreichen der zweiten Pokalrunde war für Axt ein „Schritt in die richtige Richtung“. Zudem habe sich für ihn jetzt eine Formation in Sachen erster Garnitur herauskristallisiert. Für den Kayher Co-Trainer Thomas Schunn hatte der B-Ligist zwar in der Anfangsphase ein gutes Pressing gespielt – „aber wir haben uns nicht mit einem Tor belohnt“. Doch hatte er eben auch die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermisst. Obwohl einige Stammspieler gestern nicht im Aufgebot standen, sprach Schunn von einem guten Test.
FC Unterjettingen: Sandner, Brösamle, Kaya, Hafemann, Marco Dogan, Marc Bahle, Keck (46. Bayram), Weiß (72. Polat), Philipp Bahle, Kegreiß (78. Seeger), Zengin (61. Wengert)
SF Kayh: Müller, Notter (73. Steinhart), Roll (64. Schlüter), Bauer, Diether, Niclas Reeg, Bahlinger, Schwaiger, Widmaier (82. Egeler), Maurer, Jascha Reeg (46. Löffler)