Kreis Böblingen: Medizinisch-pflegerische Hilfe soll bereitgestellt werden.
Die Ärzte und Mitarbeiter des Klinikverbunds Südwest wollen ankommende Flüchtlinge und Verletzte aus dem ukrainischen Kriegsgebiet medizinisch versorgen. GB-Foto (Archiv): Holom
Die Mitarbeiter des Klinikverbundes Südwest zeigen sich schwer bewegt ob der humanitären Katastrophe, die sich angesichts des Ukrainekonflikts abzeichnet, heißt es in einer Pressemitteilung. Zahlreiche Chefärzte haben für ihre Kliniken angeboten, Flüchtlingen oder Verletzten aus dem Krisengebiet unbürokratisch medizinisch-pflegerische Hilfe zukommen zu lassen. Aktuell würden Gespräche auf Bundesebene, darunter zwischen der Bundesregierung und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sowie der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), laufen, wie die konkrete Organisation, die bundesweite Patientenverteilung und die finanzielle Absicherung möglicher Hilfsangebote ausgestaltet werden kann.
„Es ist beeindruckend zu sehen, dass die Belegschaft unserer kommunalen Kliniken trotz der pandemischen Dauerbelastung der letzten zwei Jahre ohne zu zögern selbst aktiv wird und bereit ist, ihr Fachwissen und Können als Teil der globalen humanitären Hilfen anzubieten“, unterstreicht Landrat Helmut Riegger, Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikverbund Südwest GmbH. „Als Träger unterstützen wir gemeinsam mit der Geschäftsführung, aber vor allem auch im Schulterschluss mit unseren Aufsichtsräten, diesen Vorstoß unserer Chefärzte und deren Teams nach Kräften. Solidarität und Menschlichkeit sind hier aber das Gebot der Stunde und die beiden Trägerlandkreise stehen gemeinsam mit den Kliniken ein für möglichst schnelle Hilfe ohne bürokratische Hürden.“
„Der Blick über den Tellerrand zeigt, wie schnell die Probleme des Alltags oder gar eine Pandemie in den Hintergrund geraten können angesichts eines bis vor kurzem noch unvorstellbaren Krieges mitten in Europa“, bekräftig auch Landrat Roland Bernhard, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreiskliniken Böblingen gGmbH. „Vor dem Hintergrund der täglich wachsenden humanitären Katastrophe ist es dennoch ermutigend zu erkennen, dass die Pandemie unsere Gesellschaft bei weitem nicht gespalten hat! Neben dem starken Hilfsangebot unserer Kliniken gibt es in beiden Landkreisen bereits zahlreiche weitere wertvolle Unterstützungsprojekte, sei es privater Natur oder über bestehende Organisationen, die Ausdruck von Zusammenhalt und Gemeinschaft sind.“
„Stand heute arbeiten im Klinikverbund Südwest über 5000 Fachkräfte aus 70 Nationen, darunter viele aus Osteuropa, Hand in Hand zum Wohle von über einer halben Millionen Menschen in unserem direkten Einzugsgebiet – Diversität und Humanität sind Teil unserer DNA“, so Alexandra Freimuth, Regionaldirektorin im Klinikverbund Südwest. „Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind direkt oder indirekt verwandtschaftlich betroffen und haben sich an Spendenaktionen beteiligt, dennoch ist es keinesfalls selbstverständlich, dass alle trotz „leerer Akkus“ nach extrem kräftezehrenden Monaten ohne zu zögern bereit sind, diese Zusatzverantwortung zu schultern. Das macht uns sehr stolz. Aktuell läuft neben dem politischen Abstimmungsprozess u.a. über Herrn Prof. Dr. Axel Prokop, Chefarzt der Sindelfinger Unfallchirurgie, der Austausch mit dem Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz sowie über die Traumanetzwerke der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, wie eine zukünftige Unterstützung respektive Verletztenversorgung final ausgestaltet werden kann.“ -gb-