Kreisimpfstützpunkt in Messe Sindelfingen?

Kreis Böblingen: Angebot zentral und an sieben Tagen die Woche. Start wäre am 1. Dezember möglich.

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Kreisimpfstützpunkt in Messe Sindelfingen?

Am vergangenen Freitag appellierte das Sozialministerium in einem Brief an die Landkreise, zusätzlich zu den 155 Mobilen Impfteams weitere sogenannte „regionale Impfstützpunkte“ aufzubauen, ist einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt Böblingen zu entnehmen. Bis Mittwoch, 24. November, sollten die Landkreise dazu Grobkonzepte vorlegen.

„Wir haben schnell reagiert, weil unsere Überlegungen schon eine Weile in diese Richtung gehen“, fasst Landrat Roland Bernhard zusammen. „Wir greifen auf die nochmals aufgestockten Mobilen Impfteams zu, indem wir weitere Teams für unseren Landkreis einfordern. Ergänzend wollen wir aber auch eine verlässliche, dauerhafte Einrichtung schaffen.“ Man habe die Angelegenheit mit den Vertretern der AG Corona (die Großen Kreisstädte sowie Stadt Holzgerlingen und Gemeinde Bondorf) besprochen und lege dem Land fristgerecht ein Konzept vor. Damit wolle man die Regelversorgung durch die niedergelassene Ärzteschaft unterstützen.

„Unser Plan ist, die Messe Sindelfingen als Kreisimpfstützpunkt zu reaktivieren – die Test- und Impfzentren, die nach Schließung des KIZ so großartig eingesprungen sind, werden in das Gesamtkonzept integriert. Damit wollen wir eine großangelegte, verlässliche und zentral gelegene Impfmöglichkeit im Landkreis Böblingen schaffen“, so der Landrat. „Mit der Bündelung von Ressourcen hier streben wir Zahlen von mindestens etwa 7 500 bis 10 000 Impfungen pro Woche an.“

Innen wenig Änderung,
intern allerdings schon

Nach außen werde sich wenig ändern zum früheren Kreisimpfzentrum, intern seien die Gegebenheiten jedoch anders: Der Landkreis schließe einen Rahmenvertrag mit der Messe und stelle die Räumlichkeiten und ein Servicepaket für Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung. Dieses beinhalte eine Infrastruktur aus Impfstraßen, Wartebereichen, Security, Einlasskontrollen und Sanitätsdienst.

Der KIS sei offen für alle niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte, für die Test- und Impfzentren sowie für das im Landkreis bestehende Netzwerk aus Ärzten und Apothekern. Und auch Mobile Impfteams könnten dort impfen, soweit sie keinen anderweitigen Einsatzort haben. „Die Rahmenbedingungen sind für die Impfwilligen zweitrangig“, so Landrat Bernhard. „Wichtig ist, dass wir mit dem KIS an sieben Tagen die Woche ein großartiges Angebot für den ganzen Landkreis aufbauen wollen.“ Es gelte jetzt das Motto, „impfen, was das Zeug hält und jedem impfwilligen Menschen damit so schnell wie nur möglich ein Impfangebot zu bieten“.

Der KIS solle, wenn das Land das Konzept akzeptiere, schnellstmöglich an den Start gehen. Geplant sei der 1. Dezember als erster Impftag. Der Landrat betont jedoch: „Die Mobilen Impfteams (MITs), die von Tübingen aus in den Landkreis Böblingen fahren, agieren parallel. Es bleibt weiterhin beim eben gestarteten Pop-up-Zentrum in Leonberg und auch das für den 1. Dezember avisierte Pop-up-Zentrum in Herrenberg fordern wir weiterhin ein.“

Kreis fordert von Land
fünf Mobile Impfteams

Landes-MITs sollten zudem auch künftig mobile Einsätze im Kreis fahren – ob in Alten- und Pflegeeinrichtungen, in Schulen oder im Rahmen lokaler Aktionen in Städten und Gemeinden. Man brauche auch das dezentrale Angebot und fordere gegenüber dem Land deshalb insgesamt fünf solcher Teams für den Landkreis Böblingen. Sehr zu begrüßen seien auch die vielen lokalen Aktionen in den Städten und Gemeinden. „Es bedarf weiterhin aller Säulen und des gesamten Netzwerks“, betont der Böblinger Landrat. Die Formel sei: MITs, TIZen und KIS – sowie die Angebote in den Kommunen. Und alles verstehe sich als Ergänzung zur Regelversorgung in den Arztpraxen, die weiterhin das Rückgrat der Impfkampagne im Landkreis bildeten. „Ich bin den niedergelassenen Ärzten sehr dankbar, dass sie mit so viel Einsatz in ihren Praxen impfen. Sie kommen mit den täglichen Aufgaben und den Auffrischungsimpfungen jetzt aber an einen Punkt, wo wir glauben, dass es diese Unterstützung beim Impfen braucht.“ Auch an die Betriebsärzte appelliert der Landrat, in den Betrieben großangelegt zu impfen.

Ein dringender Aufruf gehe an alle, die sich im geplanten Kreisimpfstützpunkt einbringen wollen. Interessierte Personen könnten sich mit den Betreibern der TIZen in Verbindung setzen, da diese mit ihrem Personal auch die Räumlichkeiten des KIS nutzen können. Informationen zum Prozedere leitet auch der Landkreis weiter, Interessierte können sich per Mail an m.baldino@lrabb.de melden.

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Erstellt:
24. November 2021

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