Landrat rät von Fernreisen ins Ausland ab

Wer die Sommerferien zum Verreisen nutzt und aus einem Risikogebiet zurück nach Deutschland kehrt, muss sich auf eine Corona-Infektion testen lassen. Die Zahlen zeigen eine deutliche Zunahme an Covid-19-Infektionen – damit bestätigt sich die Expertenwarnung, dass sich die Verbreitung des Coronavirus durch länderübergreifende Reisen erneut beschleunigt.

Landrat rät von Fernreisen ins Ausland ab

Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen sich einem Corona-Test unterziehen GB-Foto (Archiv): Schmidt

Experten warnen, dass sich die Verbreitung des Coronavirus durch länderübergreifende Reisen wieder beschleunigt. Landrat Roland Bernhard appelliert daher an die Vernunft aller Reisenden: „Bitte sehen Sie von Fernreisen ins Ausland möglichst ab. Falls doch, beachten Sie im Ausland nicht nur die dortigen Regeln, sondern versuchen Sie, zur Sicherheit immer auch unsere AHA-Regeln einzuhalten: Abstand wahren, Hände waschen, Alltagsmaske tragen.“ Nicht in allen Ländern sei beispielsweise das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in geschlossenen Räumen Pflicht, trotzdem sei diese Vorsichtsmaßnahme auch im Urlaub sinnvoll, meint der Landrat.

Künftig soll jeder Einreisende aus einem Risikogebiet verpflichtend auf eine Corona-Infektion getestet werden. Wer negativ ist, kann dann in seinen Alltag zurückkehren. Die Tests sollen kostenfrei sein, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach der Ankunft in Deutschland vorgenommen werden. Reisenden wird empfohlen, sich noch vor der Rückreise zu informieren, ob ihr Urlaubsziel als Risikogebiet gilt und mit dem Hausarzt einen Termin für einen Test vereinbaren. Auch bei einem konkreten Verdacht auf eine Erkrankung mit Covid-19 müsse zunächst der Hausarzt angerufen werden. Landrat Bernhard fordert auch diejenigen auf umsichtig zu sein, die daheim bleiben: „Die Gefahr ist noch nicht gebannt.“

Wer also entsprechender Reiserückkehrer ist, sollte dies durch Ticket/Fahrschein, einen Boarding-Pass, eine Hotelrechnung oder einen anderen Nachweis belegen. Die aktuelle Liste der Risikogebiete veröffentlicht das Robert-Koch-Institut auf seiner Internetseite.

Zahl der aktiven Corona-Fälleim Landkreis auf 50 angestiegen

Um die Kapazitäten an den Testzentren freizuhalten, sollten Reiserückkehrende die Möglichkeiten an Flughäfen, Fernbusstationen, Bahnhöfen oder Rastplätzen in Grenznähe nutzen. Bis das Testergebnis vorliegt, was ein bis zwei Tage dauert, müssen sich Rückkehrende aus Risikogebieten in häusliche Quarantäne begeben und an ihrem Wohnort beim Bürgermeisteramt melden. Positive Ergebnisse werden immer auch an das Gesundheitsamt übermittelt. Wer ein negatives Ergebnis erhält, informiert sein jeweiliges Rathaus entsprechend und braucht keine Quarantäne mehr einzuhalten.

Für Rückkehrende aus Nichtrisikogebieten gilt Ähnliches - sie können sich freiwillig testen lassen. Auch hier werden die Kosten übernommen, wenn der Test innerhalb von 72 Stunden nach der Einreise erfolgt. Quarantäne- und Meldepflicht beim Bürgermeisteramt entfallen. In allen Fällen gilt: Ein negatives Testergebnis ist nur eine Momentaufnahme. Wer bei sich selbst unklare Symptome feststellt, soll unverzüglich Kontakt mit einem Arzt zur Abklärung der Symptome aufnehmen. Die Corona-Hotline des Landkreises ist von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 12 Uhr, unter (07031) 6633500 erreichbar.

Nachdem sich die Zahl der aktiven Corona-Fälle noch Anfang Juli um die 20 bewegte, ist die Zahl derzeit (Stand gestern) auf 50 angestiegen, mit 21 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage. Der Inzidenzwert im Landkreis Böblingen liegt aktuell bei 5,36 (Fälle der letzten sieben Tage pro 100000 Einwohner), der baden-württembergweite Durchschnitt bei 3,7. Auf den Intensivstationen des Klinikverbunds Südwest liegen aktuell drei Patienten. -gb-