Laura Waldenmaier entnervt die HSG Freiburg

Von Robert Stadthagen

Einen gelungenen Start in die neue Saison der Zweiten Handball-Bundesliga der Frauen hat die SG H2Ku Herrenberg am Samstagabend hingelegt. Das Team gewann sein Spiel bei der HSG Freiburg mit 30:21 (16:12). Prominenter Zaungast war Profi-Fußballer Manuel Neuer, der zusammen mit seiner Freundin, der zurzeit verletzten H2Ku-Spielerin Anika Bissel, auf der Tribüne Platz nahm.

Laura Waldenmaier entnervt die HSG Freiburg

Laura Waldenmaier hatte einen Sahnetag im Tor der SG H2Ku Herrenberg GB-Foto: Eibner/Memmler

Ist er das hinter der Maske, ist er es nicht? Er war es. Manuel Neuer hat sich zum Saisonauftakt der Kuties unter die rund 100 Zuschauer in der Halle gemischt. „Er blieb aber lange inkognito“, meint H2Ku-Trainer Mike Leibssle. Zusätzlich zur Mund-Nasen-Bedeckung trug eine Baseball-Kappe dazu bei, dass der Torwart des FC Bayern München nicht auf den ersten Blick zu erkennen war. Zusammen mit seiner Freundin Anika Bissel schaute er sich die Partie von der Tribüne aus an und stellte sich auch für das eine oder andere Bild zur Verfügung. Ein Besuch in der Kabine der Kuties stand aber nicht auf dem Programm. „Er hat sich wirklich an die Vorschriften gehalten“, so Leibssle. Anika Bissel kuriert zurzeit einen Muskelfaserriss aus, den sie sich vor einigen Wochen zugezogen hat.

Mit Neuer auf der Tribüne fiel es dem einen oder anderen Zuschauer schwer, sich voll auf das Spielgeschehen zu konzentrieren. Früh nahm auf dem Feld die SG H2Ku das Heft des Handelns in die Hand. Nachdem Marie Lipps in der neunten Minute zum 4:3 für die Gastgeberinnen getroffen hatte, wendeten die Herrenbergerinnen das Blatt mit einem 5:0-Lauf. Durch Tore von Lea Neubrander (2), Marie-Christine Beddies (2) und Szimonetta Toepelt-Gera setzte sich die SG H2Ku bis zur 14. Minute auf 8:4 ab. „Das war wichtig, um den Gegner zu dominieren“, meinte Mike Leibssle zum gelungenen Absetzversuch seiner Mannschaft. Der Vier-Tore-Vorsprung hatte auch beim Zwischenstand von 16:12 zur Pause Bestand.

Die SG H2Ku Herrenberg setze konsequent die Taktik um, die der Coach dem Team aufgrund der Erkenntnisse aus dem Videostudium verordnet hatte. Leibssle und sein Team wussten, dass sie auf eine offensiv ausgerichtete 6:0-Abwehr treffen würden. Clever nutzte Herrenberg die sich daraus ergebenden Räume. Würfe aus dem Rückraum gab es kaum. In der Regel spielten sich die Kuties mit viel Bewegung durch die Abwehr oder knackten den etwas löchrigen Riegel im Eins-gegen-eins. Mit enger Deckung gegen verschiedene Spielerinnen versuchte Freiburg, den H2Ku-Angriff in den Griff zu bekommen. „Aber wir hatten immer Lösungen“, freute sich Leibssle.

Nach einem hektischen Start in die zweite Halbzeit mit technischen Fehlern und Fehlwürfen auf beiden Seiten, war die SG H2Ku schnell wieder in der Erfolgsspur. Spätestens nach dem Treffer zum 27:17 in der 50. Minute durch Toepelt-Gera war die Partie entschieden. Mit erneut fünf Toren in Serie hatte sich die SG zuvor von 17:14 (35.) auf 22:14 (43.) abgesetzt. Am Ende stand ein ungefährdeter 30:21-Sieg. „Unter dem Strich sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, so Leibssle. „Ich halte mich mit Kritik zurück, wenn wir mit neun Toren Differenz gewinnen.“ Natürlich hat er im ersten Spiel der Saison Dinge gesehen, die er in Zukunft verbessert sehen möchte.

Alles andere als Anlass zu Kritik gab H2Ku-Torfrau Laura Waldenmaier, die laut Online-Spielbericht der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) bei den gehaltenen Bällen auf eine Quote von 38,2 Prozent kam – ein ganz starker Wert. „Der Unterschied war Laura Waldenmaier“, meinte der Coach. Bei der Masse ihrer Paraden wurde sie nicht angeworfen, sondern sie holte die Bälle aktiv. „Da waren mit Sicherheit zehn freie Würfe dabei, die sie einfach mal rausgeholt hat“, zollte Leibssle seiner Torfrau Respekt. Ein Sonderlob bekam auch Marie-Christine Beddies, die auf Linksaußen in die Partie gegangen war, dann aber vor allem eine ganz starke Leistung im Rückraum brachte. Sie war mit sechs Treffern zusammen mit Lea Neubrander und Annika Blanke die beste Torschützin der SG H2Ku.

Am kommenden Samstag steht für die SG H2Ku in der Markweghalle das erste Heimspiel der Saison auf dem Spielplan. Zu Gast ist ab 20 Uhr der TV Beyeröhde Wuppertal, der zum Saisonstart am Samstag zu Hause gegen den HSV Solingen-Gräfrath mit 23:29 verloren hat. Eintrittskarten für das Spiel sind heute ab acht Uhr online buchbar unter der Adresse www.sgh2ku.com/eintritt. Hier gibt es auch die Informationen zum Erwerb von Saisontickets und den Hallen-Bestimmungen rund um das Thema Corona. Die haben im Vergleich zu denen in Freiburg einen entscheidenden Vorteil. Maskenpflicht besteht nur auf dem Weg zum Sitzplatz, dort selbst dann nicht mehr. Sollte Manuel Neuer bei einem Spiel der Kuties auftauchen, wäre er also deutlich besser zu erkennen als am Samstag.

HSG Freiburg: D‘Arca, Wunsch (beide im Tor), Person (2), Baum (7), Makelko (2), Dürr (3), Buhl, Spinner (3), Disch, Czok (2/2), Falk, Zeides (1), Ehret, Villavicencio, Lipps (1)

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert (beide im Tor), Schoeneberg (3), Blanke (6/2), Tuc (4), Bok, Foth(2), Toepelt-Gera (3), Bühler, Neubrander (6), Hiller, Beddies (6),