Mit Charakter und Sauberkeit

„Los geht’s“, „schön“, „Tschüss“ und „Eichhörnchen“: Das sind die deutschen Lieblingswörter der Austauschschüler aus der Gültsteiner Partnergemeinde Amplepuis. Knapp 600 Kilometer haben sie hinter sich gebracht und sind am Mittwochabend in Herrenberg angekommen.

Von Jakob Hertl

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Die Austauschschüler aus Amplepuis erkunden Herrenberg GB-Foto: Holom

Die Austauschschüler aus Amplepuis erkunden Herrenberg GB-Foto: Holom

Coralie gefällt es in Herrenberg „Es ist wunderschön“, sagt die Französin. Sie ist eine von 20 Austauschschülern zwischen elf und 14 Jahren. Besonders viel haben sie noch nicht gesehen, der erste Eindruck scheint aber sehr positiv zu sein. Vor allem die schönen Fachwerkhäuser, wie der Klosterhof, gefallen ihnen gut, erzählen einige Schülerinnen. Ihn haben sie am Donnerstagmorgen besichtigt. Alles sei sehr sauber und geordnet und habe viel Charakter. Ein Unterschied zu ihrer Heimat Frankreich ist ihnen auch aufgefallen: Der Kontakt mit den Leuten hier in Deutschland sei viel einfacher und gemütlicher, die meisten Franzosen seien nicht so offen und kontaktfreudig, erzählen die Schüler.

Der Heimatort bietet
nicht viele Möglichkeiten

Seit 1970 pflegt die kleine Stadt Amplepuis im Département Rhône in Frankreich eine Städtepartnerschaft mit Gültstein. Mit gerade einmal knapp 5 000 Einwohnern ist die Stadt nordwestlich von Lyon kaum größer als Gültstein. Bekannt ist Amplepuis vor allem für Barthélemy Thimonnier, den Erfinder der Nähmaschine, der dort aufgewachsen und gestorben ist. Ihm zu Ehren hat man in Amplepuis das Musée Barthélemy Thimonnier errichtet, ein Nähmaschinen-Museum, in dem neben alten Nähmaschinen auch Zweiräder ausgestellt sind. Dieses Museum nennen die Schüler als größte Sehenswürdigkeit in Amplepuis. Sonst sei dort nicht so viel los. Die Leute seien sehr aktiv, die Landschaft sehr schön, „aber es ist sehr klein“ meint Noany, eine der Schülerinnen. Zum Shoppen, ins Kino oder zum Essen gehen die meisten Leute aus Amplepuis deshalb ins knapp 30 Kilometer entfernte Roanne, das ähnlich groß wie Herrenberg ist.

Für eine Woche sind die Elf- bis 14-Jährigen nun in Herrenberg. Fünf von ihnen waren schon einmal hier, für die anderen 15 ist Herrenberg und Umgebung Neuland. Da gibt es einiges zu entdecken. Und der Terminkalender ist dementsprechend voll: Brezeln backen in der Bäckerei Baier, eigene Schokolade herstellen bei Ritter Sport in Waldenbuch und Klettern im Boulderzentrum in Gültstein sind nur einige der Aktivitäten, die auf dem Programm stehen. „Ich freue mich am meisten aufs Schlittschuhlaufen“, erzählt Coralie. Auch den Stuttgarter Weihnachtsmarkt wollen die Schüler noch besuchen. Da bleibt nur zu sagen: „Los geht’s!“

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Erstellt:
6. Dezember 2019

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