Der neue ID. Buzz von Volkswagen: Der E--Bus kommt im Herbst auf den europäischen Markt

Mit Stilelementen des legendären Ur-Bullis

Volkswagen hat erstmals den ID. Buzz und ID. Buzz Cargo vorgestellt. Beide Versionen greifen die Stilelemente des legendären T1 – des Ur-Bullis – auf, beispielsweise das unverwechselbare „Gesicht“. Und: Sie sind elektrisch unterwegs.

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Wiedergeburt einer Ikone: Der ID. Buzz und der ID. BuzzCargo gehen in die Serienproduktion (Die Fahrzeuge auf dem Foto sindseriennahe Studien).GB-Foto:Martin Meiners

Wiedergeburt einer Ikone: Der ID. Buzz und der ID. Buzz
Cargo gehen in die Serienproduktion (Die Fahrzeuge auf dem Foto sind
seriennahe Studien). GB-Foto:
Martin Meiners

Zu den Designelementen, die aufgegriffen werden, gehören extrem kurze Karosserieüberhänge, der maximal genutzte Raum auf einer minimalen Verkehrsfläche, die klassische Einteilung des Karosseriedesigns in eine untere und obere Ebene und das unverwechselbare Gesicht mit seiner V-Form. Und genau wie der Ur-Bulli, verfügt auch der ID. Buzz über einen Hinterradantrieb. Trotz aller Verbindungen in die große Historie der Baureihe gibt der avantgardistische ID. Buzz der Elektromobilität ein neues Gesicht. Entstanden ist dabei ein Auto ohne Gegenspieler, weil der ID. Buzz nicht auf dem Kompromiss einer Multitraktionsplattform aufbaut, sondern konsequent ein E-Bulli ist, wie es in einer Pressemitteilung des Autobauers heißt.

Der ID. Buzz und der ID. Buzz Cargo werden in den ersten europäischen Ländern im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen; bereits für den Mai ist der Vorverkaufsstart geplant. Die neue Baureihe basiert technisch auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns. Beide ID.-Buzz-Versionen starten 2022 mit einer Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie, die einen Bruttoenergiegehalt von 82 kWh bietet (netto: 77 kWh). Die Batterie versorgt einen 150 Kilowatt starken Elektromotor. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 145 km/h elektronisch abgeregelt. Offizielle Werte zur Reichweite liegen noch nicht vor.
Der neue ID. Buzz ist ein „sehr agiles Fahrzeug“, so der Hersteller. Zur dynamischen Komponente gesellt sich ein sehr niedriger Karosserieschwerpunkt, bauartbedingt spielt der ID. Buzz noch einen weiteren Vorteil aus: Der Wendekreis des elektrischen Bulli beträgt nur knapp über elf Meter.

Volkswagen Nutzfahrzeuge hat auf der Basis des MEB einen vielseitigen Aufbau entwickelt, der ein besonders großes Spektrum der Nutzung ermöglicht: Der variable ID. Buzz ist mit seinen fünf Sitzplätzen ebenso perfekt auf die Freizeit wie auf den geschäftlichen Einsatz zugeschnitten. Mit dem dreisitzigen ID. Buzz Cargo nimmt indes ein hochmoderner Transporter Fahrt auf. Doch auch das ist erst der Anfang. Im Laufe des kommenden Jahres wird zum Beispiel ein verlängerter Radstand mit entsprechend erweiterten Möglichkeiten im Innenraum das Programm bereichern.

Zu den Dimensionen: Die 2022 startenden Versionen des ID. Buzz und
ID. Buzz Cargo mit Normalradstand (2988 Millimeter) sind 4712 Millimeter lang. Zum Vergleich: Der Radstand des neuen ID. Buzz entspricht bis auf zwei Millimeter Differenz dem des T6.1, der aber 4904 Millimeter in der Gesamtlänge misst. Damit bietet der ID. Buzz eine ähnliche Innenlänge, kann aber kleinere Parklücken nutzen. Der rundum großzügig verglaste Bus ist 1937 Millimeter hoch; im Fall des Transporters sind es aufgrund leichter Fahrwerksunterschiede 1938 Millimeter (T6.1: 1970 Millimeter).

Dank des platzsparenden MEB-Konzepts bieten der ID. Buzz und
ID. Buzz Cargo eine ungewöhnlich gute Raumausnutzung, so der Hersteller. Der fünfsitzige ID. Buzz nimmt mit allen Passagieren an Bord bis zu 1121 Liter Gepäck auf. Das maximale Stauvolumen des mit einer Trennwand hinter der ersten Sitzreihe ausgestatteten ID. Buzz Cargo beträgt über 3,9 Quadratmeter.

Europaweit gehen der ID. Buzz und der ID. Buzz Cargo mit einer 77-kWh-Batterie an den Start. Sie versorgt die Elektromaschine mit Strom, die – wie einst der Boxermotor im T1 – die Hinterachse antreibt. Durch die tief unten im Sandwichboden integrierte Batterie und den leichten E-Antrieb ergeben sich eine gute Gewichtsverteilung und ein niedriger Fahrzeugschwerpunkt. Die Baureihe wird mit der neuesten
ID.-Software künftig auch die Funktion „Plug & Charge“ bieten. Dabei authentifiziert sich der ID. Buzz per Ladestecker an den Schnellladesäulen (DC/Gleichstrom) vieler Anbieter und tauscht so alle erforderlichen Daten mit dem Ladepunkt aus – ein deutliches Komfortplus. Und es wird ein weiteres neues Feature geben: das bidirektionale Laden. Durch diese Technik eröffnet sich ein völlig neues Spektrum an Möglichkeiten. Ein Beispiel: Fortan wird es möglich sein, überschüssige Energie aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage tagsüber im ID. Buzz zu speichern und am Abend wieder in das Haus einzuspeisen, um auch ohne Sonne autark zu sein.

Kurz nach dem Produktionsstart des ID. Buzz steht im Herbst die europäische Markteinführung an. Der ID. Buzz ist übrigens nicht der erste Bulli mit elektrischem Antrieb. Bereits vor 50 Jahren präsentierte Volkswagen auf der Hannover-Messe einen T2 als ersten Prototyp, der von einem Elektromotor im Heck angetrieben wurde. Die maximale Reichweite von 85 Kilometern zeigte allerdings, dass die Batterie-Technologie längst noch nicht praxistauglich war. Doch damals, 1972, entstand er bereits: der Traum vom lokal emissionsfrei fahrenden Bulli. 2022 wird er nun Realität.

Der neue Volkswagen ID. Buzz: „Covered Drive“.GB-Foto: gb

Der neue Volkswagen ID. Buzz: „Covered Drive“.GB-Foto: gb

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Erstellt:
10. Mai 2022