Nur die ersten 20 Minuten mitgehalten

Von Andreas Gauss

Die weite Anreise zum TSV Nord Harrislee hat sich für die Zweitliga-Frauen der SG H2Ku Herrenberg nicht gelohnt. Das vorletzte Auswärtsspiel wurde mit 20:27 verloren, bereits zur Halbzeit waren die Felle dem Gäuteam davongeschwommen.

Nur die ersten 20 Minuten mitgehalten

Gestoppt wird SG-Angreiferin Saskia Putzke (am Ball) in dieser Szene von Janne Lotta Woch und Hanna Klingenberg (rechts)GB-Foto: Eibner

Relativ gefasst kommentierte die verletzte SG-Außenspielerin Lisa Gebhard, die anstelle des erkrankten SG-Trainers Mike Leibssle in Harrislee das Coachen zusammen mit den ebenfalls verletzten Mannschaftskolleginnen Carolin Tuc und Marie Beddies übernommen hatte, die am Ende recht hohe Niederlage. „Wir konnten nur wenig von dem umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Sowohl im Zusammenspiel im Angriff als auch in der Abwehr.“ Immerhin: Die Herrenbergerinnen konnten das Spiel bis zur 20. Minute relativ ausgeglichen gestalten. „Und das, obwohl wir uns schwertaten, uns zunächst einmal an die Linie der beiden Schiedsrichterinnen zu gewöhnen“, meinte Gebhard. Denn das Gespann Susann Kruska/Sarah Lange ahndete sowohl das seitliche, als auch das frontale Stoßen der Abwehrkräfte gegen die jeweilige Gegenspielerin, so dass die SG H2Ku alle vier Zeitstrafen, die gegen sie verhängt wurden, im ersten Spieldrittel verkraften musste. Dennoch lagen die Gäste bis zum 5:3 (15.) vorne, aber dann drehte Harrislee in der heimischen Holmberghalle die Partie zum 6:5. Kurz danach nahm Lisa Gebhard in der 19. Minute die Auszeit und ermahnte ihre Mannschaft zu „mehr Effizienz im Angriffsspiel“. Was bedeutete, dass die SG-Spielerinnen nicht zu früh abschlossen, sondern geduldig die beste Wurfposition herausspielen sollten.

Aber das genaue Gegenteil trat ein: Den einen oder anderen Ballverlust oder überhasteten Wurf quittierte Harrislee jeweils mit einem Gegentreffer, so dass beim 10:5 durch Lotta Heider (25.) die Gäste den Anschluss verloren hatten. Gebhard: „Wir hatten zwar über außen noch die eine oder andere gute Aktion, aber wir haben uns ein Stück weit den Schneid abkaufen lassen.“ TSV-Trainer Herluf Linde hatte zudem ein besonderes Augenmerk auf SG-Torjägerin Lea Neubrander und die quirlige Saskia Putzke legen lassen, so dass Herrenberg einfach nicht ins Spiel kommen konnte.

Freilich: Mit einem 8:12-Rückstand zur Pause war die Niederlage noch abzuwenden. Aber als Harrislee binnen weniger Minuten durch Franziska Peters und Janne Lotta Woch auf 18:10 (38.) erhöhte, war die Partie so gut wie entschieden. „Da hat unser Matchplan nicht mehr funktioniert“, musste Lisa Gebhard einräumen.

Auch wenn die SG-Abwehr gegen die besten TSV-Werferinnen wie Merle Carstensen und Janne Lotta Woch entschlossen agierte, so war es eher die Angriffsleistung, die zu wenig Hoffnung Anlass gab. Auch TSV-Torhüterin Sophie Fasold wuchs über sich hinaus, so dass Harrislee über 20:11 (40.) und 23:15 (51.) einen klaren Erfolg einfuhr. Die Niederlage fiel heftig aus, aber Gebhard konnte nach einem Telefonat mit Leibssle Aufmunterndes an das Team weitergeben: „Er hat gemeint, wir sollten uns keinen Kopf deswegen machen.“

TSV Nord Harrislee: Sibbersen, Tiedemann, Fasold (alle im Tor), Krey (1), Natusch (1), Woch (5/1), Heider (3), Frauenschuh (1), Carstensen (6), Lache (1), Lauf (2), Andresen (2), Peters (5), Klingenberg

SG H2Ku Herrenberg: Lide, Elbert (beide im Tor), Schröder, Kussmaul (3), Bok, Friedirch (2), Foth (1/1), Zilinskaite (2), Effinger (2), Neubrander (6/2), Putzke (4)