Positiver Effekt in die Region hinein

Böblingen: Umweltministerin Thekla Walker ist für einen weiteren Ausbau des Herman Hollerith Zentrums. Hohes Bewerberaufkommen für Bachelor-Studiengang führt zu einer Erhöhung der verfügbaren Platzzahl.

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Auf weiterhin gute Zusammenarbeit (von links): Prof. Dr. Alexander Rossmann (Leiter Herman Hollerith Zentrum), die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker, Böblingens OB Dr. Stefan Belz und Landrat Roland Bernhard. GB-Foto: gb

Auf weiterhin gute Zusammenarbeit (von links): Prof. Dr. Alexander Rossmann (Leiter Herman Hollerith Zentrum), die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker, Böblingens OB Dr. Stefan Belz und Landrat Roland Bernhard. GB-Foto: gb

Der erste Bachelor-Studiengang am Herman Hollerith Zentrum (HHZ) in Böblingen ist laut einer Pressemitteilung sehr erfolgreich gestartet. Das zeigt sich bei der ersten Zwischenbilanz. Für die 20 Studienplätze, so der Leiter des Zentrums, Prof. Dr. Alexander Rossmann, hätten sich 164 Personen beworben. Angesichts der hohen Bewerberzahlen habe man sich entschieden, mehr Bewerber zuzulassen. Im Wintersemester 2021/2022 haben dann 30 Studierende das Bachelorstudium aufgenommen.

Erfreut über den sehr positiven Start zeigten sich auch Landrat Roland Bernhard, Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz sowie die Umweltministerin des Landes Baden-Württemberg und Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Böblingen-Sindelfingen, Thekla Walker, die das HHZ schon seit Jahren auf Landesebene unterstützt. Der Bachelor Digital Business war im Oktober gestartet und ist der erste Bachelorstudiengang am HHZ. Mit ihm wurde der entscheidende Schritt vollzogen, um durch die Hochschule Reutlingen ein durchgehendes Angebot vom Bachelor bis zur Promotion in Böblingen zu realisieren.

Digitales ist eines
der großen Themen

Die hohen Bewerberzahlen, so Walker, zeigten deutlich, wie richtig und notwendig die Entscheidung gewesen sei, das HHZ weiter auszubauen. „Die Digitalisierung ist wie der Klimaschutz das große Transformationsthema der Zukunft. Es gibt nicht viele Hochschulstandorte, die über ein so großes Potenzial in der Region verfügen wie Böblingen. 20 Studierende sind wenige, aber wir wussten, dass wir erst einen Einstieg finden mussten und zeigen, dass es läuft“, so die Ministerin zu ihrem Engagement für den Studiengang.

Wie erfolgreich das HHZ in seiner nunmehr knapp zehnjährigen Geschichte ist, erklärte Prof. Dr. Christian Decker, der als Studiendekan für die Lehre verantwortlich ist. Das Konzept des HHZ setzte in allen Bereichen, angefangen vom neuen Bachelor- über das Master- bis hin zum Promotionsprogramm auf einen sehr hohen Praxisbezug. „Der Standort Böblingen bietet uns viele Vorteile. Es gibt im IT-Bereich eine extrem breite Basis, die vom Start-up bis hin zum Weltkonzern reicht. Dazu eine wissenschaftsfreundliche Stadt, die vieles leichter macht.“

Der Standort, so Decker weiter, mache es besonders einfach, Unternehmen und die Praxis in die Lehre und Forschung einzubinden. Eine Einschätzung, die auch die Studierenden am HHZ teilen. Lob fand vor allem, dass die Praxis von Anfang an ins Studium integriert ist: „Meine Eltern haben einen Handwerksbetrieb. Ich finde es richtig gut, dass Entrepreneurship schon im ersten Semester Teil des Unterrichts ist. Ich kann so sehen, wie wir unseren Betrieb zu Hause digital optimieren könnten“, sagte Lennart Paul, Student des neuen Bachelor Digital Business.

Genau diese positiven Effekte in die Region hinein sind es, die Stadt und Landkreis bewogen haben, das HHZ zu gründen und es jetzt auch weiter auf über 500 Studierende auszubauen, so Landrat Bernhard. „Unser Ziel ist 500 plus. Das ist sicher ein ehrgeiziges, aber gutes Ziel. Die 4,8 Millionen Euro, die Stadt und Landkreis Böblingen hier investieren, sind gut investiertes Geld in die Zukunft. Auch darüber hinaus arbeiten der Landkreis und das Herman Hollerith Zentrum gemeinsam an einigen Projekten, unter anderem beim Zentrum für Digitalisierung der Region Stuttgart, das kleine und mittelständische Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützt.“ Dass die Informatik auch am Hermann Hollerith Zentrum weit in fast alle gesellschaftlichen Bereiche hineinreicht, die zunächst nicht immer mit IT verbunden werden, machte Prof. Dr. Dieter Hertweck deutlich.

So sei das HHZ am Forschungsprojekt „Parkli“, der partizipativen Klimaforschung, beteiligt. Hier werde erforscht, welche lokalen Maßnahmen zur Klimaanpassung sich durch Teilhabe der Bürger erreichen lassen. Dabei könnten Informatiker die entsprechenden Daten zum lokalen Handeln liefern. Ein anderes Beispiel sei das Projekt „Ökotrans“, in dem die Informatiker erforschen, wie sich Hürden abbauen lassen, damit Bio-Lebensmittel auch in Großkantinen einfach und in ausreichender Menge verwendet werden können. -gb-

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Erstellt:
4. Februar 2022

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