Rasenmäher werden auf Akkubetrieb umgestellt

Von Rüdiger Schwarz

Der Gärtringer Bauhof geht mit der Zeit und stellt seine Rasenmäher sukzessive auf Akkubetrieb um. Daneben sind weitere Anschaffungen geplant, die das Leben der Mitarbeiter erleichtern und die Arbeitsabläufe optimieren helfen sollen.

Rasenmäher werden auf Akkubetrieb umgestellt

Für die Ausstattung des Gärtringer Bauhofs ist der Technische Ausschuss zuständig, geht es um größere Summen, kommt der Gemeinderat mit ins Spiel. Fahrzeuge und Geräte, die nicht mehr benötigt werden, versteigert der Bauhof über eine gemeinsame Internetplattform von Bund, Ländern und Gemeinden. Die erzielten Erlöse fließen in den Haushalt der Gemeinde zurück. „Wir haben einen sehr, sehr guten Bauhof. Wir haben eigentlich keine Kritikpunkte“, rollte Bürgermeister Thomas Riesch in der Ausschusssitzung schon mal den roten Teppich für Bauhof-Leiter Christof Klingler aus. Das Arbeitsklima scheint jedenfalls zu stimmen, beim Personal gab es keinen Wechsel. 17 Mitarbeiter zählt der Bauhof in seinen Reihen. Derzeit übt ein gehandicapter Bauhof-Mitarbeiter schon fleißig mit einem extra für ihn angeschafften Leichtmüllsauger. Für das 34000 Euro teure Gerät schoss das Integrationsamt des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg 22750 Euro zu. So ein Leichtmüllsauger fährt von selbst, folgt seinem Bediener auf Schritt und Tritt, so dass dieser nur noch den Griff des langen Saugrüssels halten muss. Eine Hollandtour brachte Christof Klingler auf die Idee. Dort ist ein Leichtmüllsauger kein seltener Anblick. „Der kommt in Holland viel zum Einsatz“, wusste der Bauhof-Leiter.

320000 Euro für einenneuen Lastwagen

Einen großen Batzen Geld wird dagegen die Anschaffung eines neuen Lastwagens verschlingen. Allein das Fahrgestell mit einem Abrollkipper für den schnellen Wechsel von Containern kostet 200000 Euro. Hinzu kommen noch 50000 Euro für Streuautomat samt Schneeräumschild sowie 70000 Euro für den Ladekran. „320000 Euro ist schon ein Wort. Wir wissen aber nicht, wie wir sonst unsere Aufgaben machen sollen“, betonte Klingler. Auch ein Hochdrucktrailer, mit dem man mobil arbeiten kann, soll her. Mit diesem Reinigungsgerät will der Bauhof etwa dem unschönen Thema illegaler Graffiti-Schmierereien begegnen. „Die Graffiti-Schriftzüge werden überall immer mehr. Das ist ziemlich nervig“, sagte der Bauhof-Leiter. Wenn man ein Graffiti weggemacht hat, ist bald das nächste wieder da. Was tun? Klingler warf einen Blick nach Sindelfingen, wo die Stadtwerke schon seit geraumer Zeit professionelle Graffiti-Künstler für die Gestaltung des öffentlichen Raums engagieren. Ein Modell für die Gemeinde Gärtringen? Für Margarete König von der SPD war dies allemal eine Überlegung wert.

Neben den Sprühereien können die Bauhofarbeiter auch ein Lied von der Beseitigung von auf Pflastersteinen klebenden Kaugummis singen. Muss doch jeder einzelne, plattgedrückte Kaugummi mit einem angemieteten mobilen Dampfgerät bearbeitet und weggekratzt werden „Im Bereich des Netto war das wieder extrem“, so Klingler. Bei der Pflege von Grünflächen möchte die Bauhof-Leitung nun teilweise die Rasenmäher auf Akkubetrieb umstellen. Bei Laubbläsern und Rasentrimmern ist dies bereits geschehen. Solche Geräte sind viel handlicher, machen kaum Lärm und stoßen weniger Schadstoffe aus, was sowohl der Gesundheit der Mitarbeiter, als auch dem Klima zugutekommt. 10000 Euro sollen dafür in die Hand genommen werden. In die Hose ging dagegen ein Versuch mit einer Leichtmüllpresse. Die sollte die Müllmulde auf dem Bauhofgelände ersetzen, weniger Transportfahrten nach sich ziehen. Zwar geht in so eine Müllpresse viel mehr als in eine Mulde hinein, allerdings hatte man die Rechnung ohne die vielen Hundekotbeutel in den Mülleimern gemacht. Der Hundekot wurde beim Pressen flüssig, lief über den Hof, nach drei Wochen wurde der Versuch abgebrochen.

Neue Wege will die Bauhof-Leitung bei der Arbeitszeiterfassung gehen. Bis dato muss jeder Mitarbeiter seine Arbeitseinsätze vor dem Feierabend per Hand dokumentieren. Christof Klingler liebäugelt nun mit mobilen Scannern, die das Personal mit sich trägt. In diese Geräte können der jeweilige Einsatzort, die ausgeführte Tätigkeit und vieles mehr eingescannt werden. Abends werden die Daten dann vom Computer ausgelesen. Dieses System soll Fehlerquellen minimieren helfen. „Ich will alles wissen, was länger als 15 Minuten läuft“, stellte der Leiter klar. Christof Klingler machte sich auch so seine Gedanken um den Baumbestand im Innenbereich der Gemeinde. Geht es doch so manchem eh schon gestressten Baum aufgrund des Klimawandels nicht gut. Wie ein Wechsel auf andere, widerständigere Baumarten aussehen könnte, das konnte auch der Bauhof-Leiter nicht sagen. Eberhard Lutz (FW) regte noch an, innerorts mehr Blühstreifen anzulegen. „Das nehmen wir gerne auf“, befand Inge Friedrich (GAL).