SV Gültlingen schießt sich aus dem Tabellenkeller

Von Berkan Cakir

Der SV Nufringen hat die Chance verpasst, das Polster zu den Abstiegsrängen in der Bezirksliga auszubauen. Gegen stark aufspielende Gäste aus Gültlingen gab es eine 2:5-Niederlage. Die Elf von Spielertrainer Jens Schaible schoss sich durch den zweiten Sieg in Folge aus dem Tabellenkeller.

SV Gültlingen schießt sich aus dem Tabellenkeller

Der SV Gültlingen (rechts) legte beim SV Nufringen einen Blitzstart hin GB-Foto: Vecsey

Sowohl für den SV Nufringen als auch für den SV Gültlingen war das Spiel richtungsweisend. Der SVN hatte die Gelegenheit, mit einem Sieg den Abstand auf die Abstiegsränge zu vergrößern. Auf der anderen Seite wollte die Elf von Jens Schaible raus aus dem Tabellenkeller. Das nötige Selbstvertrauen hatte sich sein Team zuletzt beim deutlichen 5:1-Sieg gegen den TSV Schönaich geholt.

So waren es auch die Gäste, die sich sprichwörtlich vom ersten Moment an als die selbstsicherere Mannschaft zeigte. Nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff gingen die Gültlinger in Führung: Den etwas zu langen Ball auf Luca Bukowski kratzte der Flügelspieler gerade noch von der Torauslinie. Seine lange Bogenlampe landete punktgenau auf Philipp Schweizers Kopf, der am langen Pfosten lauerte und den Ball über den Nufringer Keeper Dominik Wandlowsky ins lange Eck zum 1:0 köpfte.

Doch das war nur der Start einer turbulenten Anfangsphase. Nur wenige Zeigerumdrehungen später zeigte der Unparteiische Daniel Leidig auf den Punkt im Gültlinger Strafraum. Florian Noack ließ sich die Chance nicht nehmen und glich postwendend für die Hausherren aus. Dennoch – das Fazit von Andreas Poser für die erste Viertelstunde lautete: „Wir haben sie komplett verschlafen.“ Denn lange blieb es nicht beim 1:1. Fünf Minuten später spielten sich die Gäste nach einem gelungenen Spielzug durch die linke Abwehrseite seiner Mannschaft. Die Hereingabe nahm der Gültlinger Tobias Denglers aus vollem Lauf und verwandelte zum 2:1.

Es blieb ein kurzweiliges Spiel. Das war auch der Spiellust der Gäste geschuldet, die sich ein ums andere Mal durch das Mittelfeld kombinierten und sich mehrere Chancen erarbeiten. Oder aber die Nufringer Abwehr half mit. So unterlief nach etwa 20 Minuten Tim Langwisch ein Fehler bei der Rückgabe, den Rajmond Csima noch nicht nutzen konnte. Nur eine Minute später kam Bukowski im Strafraum zum Abschluss, sein Schuss klatschte ans Lattenkreuz klatschte. Weniger später war es erneut die Nummer acht Gültlinger, die abermals einen Fehler in der Nufringer Abwehr ausnutzte. Bukowskis Schuss kratzte Markus Rothfuß gerade noch von der Linie. Das verdiente 3:1 für die Gültlinger fiel schließlich durch einen Elfmeter in der 35. Minute, nachdem Nico Krägeloh unsanft gegen Csima vorgegangen war. Der Gefoulte trat selbst an und schickte Wandlowsky ins falsche Eck.

In der ersten Halbzeit zeigte sich der SV Nufringern nicht von seiner besten Seite. Das sah auch der Trainer der Hausherren so: „Der Gegner hat gut gepresst und uns hat die nötige Aggressivität gefehlt“, sagte Poser. Seine Ansprache in der Kabine zeigte offenbar Wirkung. Denn die Nufringer starteten druckvoller in die zweiten 45 Minuten. Zudem brachte Poser mit Sascha Eberhardt und Raffaele Ciuffreda zwei frische Kräfte, mit denen die Mannschaft offensiver stand. Damit taten sich in der Defensive der Nufringer aber auch die Lücken auf, die den Gästen den Platz für Konter gaben. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff wurde der jäh entfachte Nufringer Sturm unterbrochen, als Bukowski wieder einmal auf seiner linken Seite durchbrach und mit einer butterweichen Flanke erneut Philipp Schweizer bediente, der mit einem Flugkopfball zum 4:1 für die Gäste traf. Das vierte Tor machte das Spiel für die Gültlinger nicht unbedingt einfacher. „Wir mussten die Spannung hoch halten“, wusste Schaible. Denn nur sieben Minuten später traf SVN-Abwehrmann Markus Kaupp nach einem Freistoß aus dem Gewühl heraus zum 4:2. Nufringen blieb in der Folge am Drücker, gab nicht auf.

Aber: „Wir sind hinten raus dann doch sehr gut gestanden“, sagte Schaible nach dem Spiel zufrieden. Die Gäste ließen sich zwar hinten reindrücken, kamen aber weiterhin zu Kontermöglichkeiten. Eine davon nutzte schließlich Marcus Pflieger in der 67. Minute. Wandlowsky war nach einem langen Ball aus der Gültlinger Abwehr herausgeeilt, um den Ball zu klären. Pflieger aber war aber zwei Schritte schneller als der Torwart – sein Schuss ging ins lange Eck zum 5:2.

Nach dem fünften Treffer der Gäste rund 20 Minuten vor Abpfiff war das Spiel schließlich entschieden. Klare Chancen ergaben sich auf beiden Seiten nicht mehr. Die Gäste indes waren aber wie am Wochenende zuvor mit fünf Treffern voll im Soll. Für Jens Schaible zeigten sich nun endlich die Früchte des Trainings: „Wir haben an ein paar Stellschrauben gedreht. Das kommt jetzt endlich zur Geltung“, freute sich der Trainer, „Wir haben die drei Punkte für den Klassenerhalt gebraucht. Das haben wir nach dem schweren Saisonstart nun zwei Mal nachgeholt.“ Andreas Poser wollte die Niederlage kurz nach dem Spiel am liebsten gleich abhacken: „Wir müssen den Mund abputzen und weiter machen.“. In der zweiten Halbzeit habe sich sein Team weitaus besser präsentiert. „Darauf müssen wir am kommenden Wochenende aufbauen“, so Poser.

SV Nufringen: Wandlowsky, Markus Kaupp, Henne, Gössler, Krägeloh (70. Heim), David Rothfuß, Bucher (46. Eberhardt), Stritzelberger (46. Ciuffreda), Langwisch, Markus Rothfuß, Florian Noack (70. Dominik Kaupp)

SV Gültlingen: Ayasse, Julian Schweitzer, Dengler (90. Hesselschwerdt), Bukowski, Csima, Pflieger (88. Schneider), Schechinger, Philipp Schweitzer, Tartsch, Roller, Schaible