Sascha Eberhardt übernimmt die SVN-Zweite

Von Berkan Cakir

Zum Saisonende verlässt Benno Kempter nach dreijähriger Trainertätigkeit bei der zweiten Mannschaft den SV Nufringen. Der neue Coach steht bereits fest: Sascha Eberhardt, Eigengewächs und wichtige Stütze in der Bezirksligamannschaft, wird ab Sommer der Spielertrainer des in der Kreisliga B4 beheimateten Teams.

Sascha Eberhardt übernimmt die SVN-Zweite

Sascha Eberhardt (rechts) gibt im nächsten Jahr bei der zweiten Mannschaft den Taktgeber GB-Foto: Vecsey

Dass Sascha Eberhardt ein Nufringer durch und durch ist, zeigt allein die Zahl der Spiele, die er bis heute für den Sportverein absolviert hat: Vor kurzem machte der Mittelfeldspieler sein 500. Spiel im Dress des SVN. Nur ganz am Anfang seiner Fußballerlaufbahn spielte er mal in der F-Jugend für den FC Gärtringen, wechselte dann früh zum Nachbarn und ist seither auf dem Nufringer Sportplatz praktisch nicht mehr wegzudenken.

Das wird nun auch weiterhin so bleiben, nur dass Eberhardt dem Verein nicht mehr, wie gewohnt, ausschließlich als Spieler der ersten Mannschaft zur Verfügung steht. Künftig wird der 30-Jährige sich vor allem auf die zweite Mannschaft konzentrieren. Von der kommenden Saison an übernimmt er den Spielertrainerposten, und beerbt damit Benno Kempter, der die Rückrunde in der Kreisliga B4 noch zu Ende bringen und das Team dann auf eigenen Wunsch verlassen wird.

Auch wenn Eberhardt mit Nufringen seit Jahren verwachsen ist – seine Zukunft bei seinem Herzensverein stand bisweilen auf der Kippe. „Ich wollte schon immer irgendwann einen Trainerposten übernehmen“, sagt er. „Es kamen einige Mannschaften aus dem Gäu auf mich zu, mit denen ich Gespräche geführt habe.“ Gegen Ende des vergangenen Jahres war das, da hatte Eberhardt einem anderen Verein eigentlich auch schon zugesagt. Im Winter suchten die Nufringer Verantwortlichen allerdings die Gespräche über die kommende Saison mit den Trainerteams der insgesamt drei Mannschaften, unter anderem auch mit Benno Kempter, der da bereits andeutete, dass er sich unsicher war, ob er weitermacht. Im Januar schließlich teilte der momentane Coach der zweiten Garde seine Entscheidung über seinen Rücktritt mit – der Weg für Eberhardt war frei.

„Ich hatte mit offenen Karten gespielt und unserem Vorstand bereits mitgeteilt, dass ich mit anderen Vereinen in Gesprächen bin“, sagt er. „Aber hier habe ich ein gewohntes Umfeld – ich kenne die Spieler und die Spieler kennen mich.“ Von daher überlegte Eberhardt nicht lange, als er das Angebot für die Trainerstation in der eigenen zweiten Mannschaft erhielt, und sagte zu. Der 30-Jährige, der schon immer ehrenamtlich beim SVN aktiv war und darüber hinaus seit mehreren Jahren als Co-Kapitän in der ersten Mannschaft fungiert, hat im Verein bereits viel Verantwortung übernommen und macht nun mit dem Wechsel ins Spielertrainerdasein den nächsten Schritt. „Das war schon immer mein Ziel“, so Eberhardt.

Der künftige Coach will sich vor allem einen seiner ehemaligen Trainer als Vorbild nehmen: Willi Zimmerman, den Eber- hardt als „Ikone“ bezeichnet. Das Trainer-Urgestein aus Weil im Schönbuch, das im Winter bei Fortuna Böblingen die Trainerkarriere beendet hat (wir berichteten), habe mal zu ihm gesagt: „Sascha, kannst zwar nicht kicken, ich würde dich aber nie auf der Bank lassen.“ Von dieser Direktheit, und der Bodenständigkeit seines Ex-Coachs, will sich der Jungtrainer künftig eine Scheibe abschneiden.

Raphael Degler von der Abteilungsleitung weiß um den herben Verlust: „Sascha war ein Leistungsträger. Natürlich wird er der ersten Mannschaft fehlen“, so Degler. „Er wird aber sicher hin und wieder sonntags mal aushelfen.“ Seine Hauptaufgabe werde künftig sein, die jungen Spieler in den Aktivenbereich zu integrieren und den einen oder anderen auf die erste Mannschaft vorzubereiten. Die Erfahrung in der Bezirksliga, die Eberhardt mitbringe, zeichne ihn für den Posten aus.

Gerade als es für die zweite Mannschaft nach vielen Jahren mal rundläuft, und sie mit 15 Punkten nach der Vorrunde so viele gesammelt hat, wie sonst in der gesamten Saison, nimmt Benno Kempter seinen Hut. „Ja, es läuft gerade besser. Aber ich war dennoch unzufrieden mit einigen Dingen“, so der Trainer. Gerade mit der Trainingsbeteiligung und der Leistung einiger Spieler aus der Bezirksligamannschaft, die in der Kreisliga B4 ausgeholfen hätten, wäre er unzufrieden gewesen. Darüber hinaus wären einige Spieler lieber im dritten Team, der B-4-Reserve, aufgelaufen als in seiner. „Wenn die Dritte dann am Sonntag 15 Mann hat und ich nur zwölf, muss ich mir Gedanken machen“, so Kempter. „Da hab ich gemerkt, dass es nicht mehr passt.“ Kempter wollte aber auch ein Szenario vermeiden, das er vor sieben Jahren in Sulz erlebt hatte. Damals trennte sich der Trainer im Streit vom Verein. „Dabei sind viele Freundschaften kaputt gegangen. Ich wollte nicht, dass es wegen meiner Unzufriedenheit Stress gibt und hab’ die Reißleine gezogen“, so der Trainer. „Wenn ich in Zukunft nach Nufringen komme, soll es freundschaftlich sein.“

Wie es im Sommer für ihn weitergeht, weiß Kempter noch nicht. Konkrete Angebote von anderen Vereinen lägen nicht vor. „Wenn sich jemand meldet, höre ich es mir an.“ Jetzt stehe aber ohnehin noch das letzte halbe Jahr in Nufringen an, das er weiterhin ambitioniert angehen will. In den letzten Spielen in der Kreisliga B4 wünscht sich Kempter von seiner Mannschaft mindestens genauso viele Punkte wie in der Hinrunde. „Schleifen lassen tun wir es jetzt sicher nicht“, sagt er.