Sascha Marquardt fällt für die nächsten Monate aus

Im Heimspiel gegen den TSV Weinsberg wollen die Oberliga-Handballer der SG H2Ku Herrenberg heute Abend (20 Uhr/Markweghalle) ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Der Kampf um den Klassenerhalt findet in den kommenden Monaten ohne Sascha Marquardt statt. Die positive Nachricht: Yannik Schopp hat seinen Vertrag um ein Jahr verlängert.

Von Robert Stadthagen

Lesedauer: ca. 3min 18sec
In dieser Szene im Spiel in Schutterwald hat sich Sascha Marquardt die folgenschwere Verletzung zugezogen GB-Foto (Archiv): Eibner

In dieser Szene im Spiel in Schutterwald hat sich Sascha Marquardt die folgenschwere Verletzung zugezogen GB-Foto (Archiv): Eibner

Im Prinzip hatte man bei der SG H2Ku Herrenberg bereits damit gerechnet, nun ist es Gewissheit: Sascha Marquardt wird dem Team in den kommenden Monaten fehlen. Der Ursprung der langen Bizepssehne im rechten Arm ist eingerissen. „Die Ärzte sagen, dass das auch nicht von alleine zusammenwächst“, erklärt Marquardt, der in den vergangenen Wochen und Monaten viele Untersuchungen über sich hat ergehen lassen. Nun ist klar, dass er nicht um einen Eingriff herumkommen wird. Am kommenden Mittwoch wird der H2Ku-Kreisläufer in der Stuttgarter Maybach-Klinik ambulant operiert. Dabei wird sich auch zeigen, welches Ausmaß die Verletzung hat. Die bildgebenden Verfahren, mit denen der Spieler untersucht wurde, konnten aufgrund der Lage des Risses keinen endgültigen Aufschluss geben. Die Ärzte gehen von einer Rehazeit von vier bis sechs Monaten aus. „Das hängt vom Verlauf der Operation ab“, sagt Marquardt, der die Hoffnung nicht aufgegeben hat, in der Endphase der Saison vielleicht doch noch einmal für die SG auf der Platte zu stehen.

„Das nervt mich total. Ich will der Mannschaft helfen“, sagt Marquardt. Deshalb hat er zum Ende des vergangenen Jahres unter Schmerzen auch noch einige Spiele bestritten. Irgendwann ging es dann nicht mehr. Die Verletzung hat er sich Mitte Oktober im Spiel in Schutterwald zugezogen. „Ich bin von einem Gegenspieler nach unten gezogen worden und mit abgespreiztem Arm seitlich aufgekommen.“ Die ersten Diagnosen waren nicht besorgniserregend. Nachdem die Schmerzen aber nicht nachließen, ließ Marquardt sich noch einmal untersuchen. Dann wurde der Einriss der Sehne entdeckt.

Für die SG H2Ku ist Marquardts Ausfall ein herber Verlust. Bessere Kreisläufer sind in der Baden-Württemberg-Oberliga schwer zu finden. „Sascha ist von der individuellen Qualität her unser wertvollster Spieler“, sagt Hansi Böhm, einer der beiden Sportlichen Leiter der SG. „Das ist wirklich ein tragisches Ding, dass er die Saison voll ausfällt.“ Trainer Fabian Gerstlauer sieht es genauso, übt sich aber in Fatalismus. „Es tut weh, wenn ein Kreisläufer mit Saschas Qualität fehlt. Aber das gehört dazu.“ Die Hauptlast am Kreis liegt nun auf Finn Böhm, in der Abwehr hat zuletzt bereits Leander Lämmle Aufgaben übernommen, die zuvor Marquardt erfüllt hat.

Es gibt auch positive Nachrichten bei den H2Ku-Männern: In dieser Woche haben die SG und Linksaußen Yannik Schopp ihren Vertrag um ein Jahr verlängert. „Er passt gut ins Mannschaftsgefüge mit seiner Emotionalität und ergänzt sich auf der linken Seite gut mit Marvin Seeger“, sagt der Sportliche Leiter Tobias Barthold. „Mir gefällt es in der Mannschaft“, sagt der 24-jährige Schopp, der mit der H2Ku-Zweitligaspielerin Aylin Bok liiert ist und mit ihr zusammen in Herrenberg wohnt. „Wir haben ein super Klima in der Mannschaft und noch viel Potenzial“, findet Schopp. Zur guten Laune im Team trägt natürlich die ansteigende Formkurve der vergangenen Wochen bei. „Man kommt in einen Flow, der Aufwärtstrend hat sich natürlich auch in den Köpfen festgesetzt“, beschreibt Schopp das, was sich zuletzt auch in den Ergebnissen niederschlug. 6:2 Punkte hat die SG aus den vergangenen vier Spielen geholt.

„An diesen Trend wollen wir anknüpfen“, erklärt Trainer Fabian Gerstlauer vor dem Spiel gegen den TSV Weinsberg, der in der Tabelle mit zwei Pluspunkten mehr direkt vor den Herrenbergern steht. Im Vergleich zum 30:22 beim TSB Schwäbisch Gmünd erwartet der H2Ku-Coach einen Gegner, der seiner Mannschaft größeren Widerstand leisten wird. „Und Weinsberg hat viel individuelle Qualität im Rückraum, die auch bei Wechseln nicht abfällt“, hat Gerstlauer beobachtet. Dazu komme, dass einige Spieler bereits Erfahrung in der dritten Liga gesammelt haben. Vor dem Gegenstoß des Gegners hat der Coach seine Mannschaft gewarnt. „Es wird wieder darum gehen, eine starke 6:0-Abwehr zu stellen.“

Im Training musste der Coach in dieser Woche krankheitsbedingt auf den einen oder anderen Spieler zeitweise verzichten. Die Erkältungswelle geht auch an der SG H2Ku nicht spurlos vorbei. Fraglich ist allerdings nur der Einsatz von Jannis Mezger, der das Abschlusstraining ausfallen lassen musste. Ab sofort spielberechtigt ist der litauische Winter-Neuzugang Deividas Grusauskas. Er ist für die heutige Partie aber noch keine Option. „Er wird sich mit warm machen, aber nicht zum Einsatz kommen“, erklärt Gerstlauer. „Für die Kooperation im Team ist es wichtig, dass er der deutschen Sprache schnell mächtig wird“, sagt der Coach. „Und er muss sich noch an unser Spielsystem gewöhnen. Grusauskas ist vom Liga-Konkurrenten TSV Zizishausen nach Herrenberg gekommen (wir berichteten).

Yannik Schopp ist nicht nur auf dem Feld mit großen Emotionen dabei GB-Foto (Archiv): Eibner/Drofitsch

Yannik Schopp ist nicht nur auf dem Feld mit großen Emotionen dabei GB-Foto (Archiv): Eibner/Drofitsch

Zum Artikel

Erstellt:
25. Januar 2020

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.