Schule und Wohnungen evakuiert

Calw: An mehreren Stellen eines Tanks war Flüssiggas ausgetreten.

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Schule und Wohnungen evakuiert

Ein Gasaustritt in einem Flüssiggastank forderte in Calw ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften. Kurz nach 11 Uhr wurden am Mittwoch die Feuerwehren aus Calw, Stammheim, Hirsau und Altburg durch die integrierte Leitstelle (ILS) in Calw mit dem Einsatzstichwort Gasaustritt in die Bahnhofstraße von Calw alarmiert. „Beim Eintreffen in der Bahnhofstraße wurden wir von einer Fachfirma für Rückbau von Gastanks über die Einsatzlage informiert. Die Mitarbeiter der Fachfirma arbeiteten an dem Rückbau eines überalterten unterirdischen Gastanks im Zuge von Baumaßnahmen. Hierzu betrieben sie eine sogenannte Gasfackel zur gezielten Abfackelung von brennbaren Gasen, um diesen Tank fachgerecht zu entleeren. Im Verlauf der Entleerungsmaßnahmen wurde jedoch ein Gasaustritt an anderen Stellen des Gastanks festgestellt, so dass die Mitarbeiter umgehend die Feuerwehr zur Einsatzstelle alarmierten, um weitere Schritte einzuleiten“, berichtet der Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Calw Marcus Frank.

Wegen der akuten Gefahrenlage und der unbekannten Menge an bereits ausgetretenem Flüssiggas wurden in einem Radius von 150 Metern die angrenzenden Wohnungen und eine Grundschule evakuiert und zwei Bundesstraßen gesperrt. Parallel wurde das CBRN-Erkundungsfahrzeug der Feuerwehr Wildberg an die Einsatzstelle geordert. Die Mannschaft sowie die Technik des Fahrzeuges sind spezialisiert zum Messen, Spüren und Melden verschiedener Kontaminationen in der Luft, im Boden oder auch im Wasser, so der Einsatzleiter weiter. Im weiteren Einsatzverlauf wurde der Gastank mit Wasser geflutet, um das restliche Flüssiggas kontrolliert aus dem Tank zu verdrängen.

Aufgrund der starken Verunreinigung des Wassers im Gastank wurde über ein mobiles Gefahrstoffentsorgungssystem der Berufsfeuerwehr Pforzheim das kontaminierte Wasser aufgenommen und fachgerecht entsorgt. Abschließend wurde der Flüssiggastank mit Beton gefüllt. Gegen 13.30 Uhr konnte die B296 für den Verkehr wieder freigegeben werden, und gegen 15 Uhr kehrten die ersten Anwohner wieder in ihre Häuser zurück. Der Rettungsdienst sowie die DRK-Ortsvereine Calw, Neubulach und Nagold/Wildberg waren mit insgesamt 32 Sanitätskräften und elf Fahrzeugen im Einsatz. Die Feuerwehren aus Calw, Wildberg und der Berufsfeuerwehr Pforzheim waren mit 17 Fahrzeugen und 64 Feuerwehrkräften im Einsatz. Die Polizei war aufgrund der Evakuierungsmaßnahmen und der Vollsperrung von zwei Bundesstraßen mit 52 Beamten und einem Polizeihubschrauber vor Ort. -gb-

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Erstellt:
21. September 2023

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